Inflationsanstieg angepeilt

23. März 2021
(v.l.n.r.) Hans van Zwol, Senior Portfolio Manager LDI & Rates, und Jaco Rouw, Senior Portfolio Manager Currency & Lead PM EMD LC Team, NN Investment Partners / Fotos: © NN IP

II: Könnte diese Entwicklung weitergehen? Welche Konsequenzen hätte das für die Attraktivität der Anleihemärkte als auch anderen Assetklassen?
Van Zwol / Rouw: Eine weitere Verbesserung der Wirtschaftsdaten könnte den BEI noch nach oben treiben. Zudem steigern der neue geld- und fiskalpolitische Mix und die strategische Überprüfung durch die Fed die Wahrscheinlichkeit einer höheren Inflation in der Zukunft. Zugegebenermaßen wird der BEI bereits über 2 % gehandelt, aber es sollte beachtet werden, dass sich das Inflationsziel von 2 % auf den PCE-Deflator (Inflationsmaß auf Basis des privaten Konsums) bezieht, der etwa 30 — 40 Basispunkte unter dem Verbraucherpreisindex liegt, der für inflationsgebundene US-Anleihen relevant ist.

Bevor wir die Auswirkungen einer höheren Inflation auf die Investitionen erörtern, sollten wir die Bedeutung der geldpolitischen Reaktion hervorheben. Eine Situation, in der die Zentralbanken mit einer aggressiven Straffung der Geldpolitik reagieren, hätte ein ganz anderes Ergebnis als eine, in der sie eine höhere Inflation zulassen. Übersteigt die Inflation die Erwartungen, werden sich nominale Staatsanleihen wahrscheinlich schlecht entwickeln. Inflationsgebundene Staatsanleihen sind eine bessere festverzinsliche Alternative, da der Kupon und die Kapitalrückzahlung an einen nationalen (oder Eurozonen-) Inflationsindex gebunden sind. „Linker“ werden besonders gut abschneiden, sofern die Zentralbanken die Leitzinsen unverändert auf niedrigem Niveau halten, was den Anstieg der realen Renditen wahrscheinlich begrenzen wird. Inflationsgebundene Anleihen werden immer noch besser abschneiden als nominale Anleihen, wenn die Zentralbanken die Zinsen anheben. Allerdings könnte die Gesamtrendite durchaus negativ sein. In diesem Umfeld ist die beste festverzinsliche Alternative Bargeld.

II: Was würden Sie Investoren von US-Staatsanleihen derzeit empfehlen? Wie positionieren Sie sich?
Van Zwol / Rouw: Für dieses Jahr schränkt die starke Forward Guidance der Fed unseres Erachtens das Potenzial für einen Anstieg der Staatsanleiherenditen ein. Wir sehen nur einen geringen Anstieg der US-Anleiherenditen, der mehr oder weniger mit dem einhergeht, was die Märkte eingepreist haben. Wir sind dementsprechend positioniert. Obwohl die absolute Rendite von US-Staatsanleihen in diesem Jahr wahrscheinlich nur leicht positiv sein wird, könnte es sich für Anleger aus Diversifizierungsgesichtspunkten dennoch lohnen, eine gewisse Allokation in Anleihen vorzunehmen.

Quelle: (v.l.n.r.) Hans van Zwol, Senior Portfolio Manager LDI & Rates, und Jaco Rouw, Senior Portfolio Manager Currency & Lead PM EMD LC Team, NN Investment Partners / Fotos: © NN IP

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