Private Debt aus aufsichts- und steuerrechtlicher Perspektive

Private Debt ist eine attraktive, stark wachsende Asset-Klasse im Bereich alternativer Investments. Das Anlageuniversum Private Debt ist breit, abhängig vom jeweiligen Einsatz in der Kapitalstruktur von Zielinvestments. Der Zugang für Anleger erfolgt meist über Fonds, die von spezialisierten Asset-Managern verwaltet werden. Diese Fonds unterscheiden sich nicht nur beim Risiko-Rendite-Profil. Auch aufsichts- und steuerrechtliche Anforderungen von institutionellen Anlegern müssen berücksichtigt werden. Sie variieren je nach Fondsprodukt und Anlegerkategorie erheblich.
23. März 2021
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Private Debt ist eine attraktive, stark wachsende Asset-Klasse im Bereich alternativer Investments. Das Anlageuniversum Private Debt ist breit, abhängig vom jeweiligen Einsatz in der Kapitalstruktur von Zielinvestments. Der Zugang für Anleger erfolgt meist über Fonds, die von spezialisierten Asset-Managern verwaltet werden. Diese Fonds unterscheiden sich nicht nur beim Risiko-Rendite-Profil. Auch aufsichts- und steuerrechtliche Anforderungen von institutionellen Anlegern müssen berücksichtigt werden. Sie variieren je nach Fondsprodukt und Anlegerkategorie erheblich.

Marktüberblick

Private Debt umfasst verschiedene Anlagestrategien. Allen ist gemeinsam, dass nicht Eigen‑, sondern Fremdkapital vergeben wird (Gegensatz: Private Equity). Es handelt sich um außerbörsliche, meist längerfristige Fremdkapitalinstrumente (inkl. hybride Finanzierungen), deren Ausgestaltung sowie Risiko-/Renditeerwartung sehr unterschiedlich sein kann.

Private Debt ist zuletzt sehr gewachsen, dies gilt besonders für Direct Lending/Senior Debt, d. h. die Vergabe vorrangig besicherter Unternehmenskredite. Andere Strategien haben auch erhebliche Mittelzuflüsse erhalten. Dazu zählen Mezzanine,sprich Investitionen in nachrangige Finanzinstrumente sowie Special Situations/Distressed Debt, d. h. Fremdkapitalfinanzierung von Firmen, die sich in einer Restrukturierung bzw. wirtschaftlich schwierigen Lage mit drohender Insolvenz befinden. Spezial-Strategien sind auch aufstrebend (Infrastructure‑, Real Estate‑, Venture-Debt und Private Debt Dachfonds).

Zugangswege

Für institutionelle Investoren (Versicherungen, Pensionskassen/-fonds, Versorgungswerke, Banken) gibt es viele Zugangswege zur Asset-Klasse Private Debt. Im Regelfall handelt es sich um Fonds, d. h. kollektive Kapitalanlageformen.

Anleger können sich an Dachfonds beteiligen, die sich auf Private Debt Zielfonds fokussieren. Zielfonds-Beteiligungen sind bei größeren Investoren mit In-House Expertise verbreitet. Als Beimischung sind auch Direktinvestments möglich, meist als Co-Investment zusammen mit Zielfonds. Managed Accounts bieten flexible Lösungen für spezielle Anleger-Erfordernisse (Portfoliozusammensetzung/-kontrolle, Reporting, Evergreen-Modelle). Ein Zukauf durch Sekundärtransaktionen (über Secondary-Dachfonds oder direkter Erwerb von Zielfonds) ist möglich. Anleger können direkt von der Bilanz oder über eine eigene Beteiligungsplattform (inländischer oder luxemburgischer Spezialfonds) investieren.
Die Frage nach dem besten Zugangsweg lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie muss für Anleger abhängig vom Anlagevolumen, Portfolio-Allokation, Diversifikationserfordernissen, Teamgröße und ‑fähigkeiten sowie den jeweiligen aufsichts- und steuerrechtlichen Anforderungen geprüft werden.

Fondsstrukturen und Vertragsbedingungen

Meist sind Private Debt Fonds geschlossene Fonds, da deren Vermögenswerte illiquide sind. Diese Fonds sehen eine mehrjährige Laufzeit vor, bei der Anleger grundsätzlich kein Rückgaberecht haben. Selten gibt es auch offene Fonds mit Rückgaberecht für die Investoren (insbes. bei Senior Debt sowie Kreditfokussierten Hedgefonds). Bei der Due Diligence sollten die Vertragsbedingungen von Fonds auf Marktüblichkeit und Übereinstimmung mit internationalen Standards (ILPA-Prinzipien) zu Fund Economics, Governance und Reporting geprüft werden.

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