Fed: Risiken in beide Richtungen gestiegen

Auf ihrer Mai-Sitzung hat die Fed die Zinsen wie erwartet unverändert gehalten. Die Obergrenze für die Federal Funds Rate liegt damit weiter bei 4,5%. Mit Blick auf die kommenden Monate hat Fed-Chair Powell die hohe Unsicherheit des Konjunktur- und Inflationsausblicks und die damit gestiegene Wahrscheinlichkeit für Anpassungen der Geldpolitik in beide Richtungen betont. Betont unbeeindruckt hat sich Powell erneut gegenüber den Forderungen nach Zinssenkungen durch Präsident Trump geäußert. Das ist positiv ist. Gleichzeitig bedeutet dies für Investoren, dass auch die Unsicherheit zum Kurs der Geldpolitik zunächst sehr hoch bleibt, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.     

US-Inflation — Entspannung, aber keine Entwarnung

Die US-Verbraucherpreise sind im März überraschend um 0,1% gesunken. Die jährliche Inflationsrate sank damit von 2,8% auf 2,4%, die Kerninflationsrate fiel auf 2,8%. Bisher zeigen die Preisdaten kaum Effekte der Zollanhebungen. Die FED dürfte die Daten dennoch als wenig aussagekräftig werten, da die deutlichen Zollanhebungen erst Anfang April in Kraft getreten sind und sich in den kommenden Monaten bemerkbar machen werden. Zudem bleiben die wirtschaftspolitische Unsicherheit und die Inflationsrisiken erhöht, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.

Inflation bleibt das größere Risiko

Längere Phasen einer Deflation oder einer hohen Inflation können erhebliche dauerhafte Vermögensverluste verursachen. Daher ist es entscheidend, dieses Risiko gut einschätzen zu können. Im aktuellen Umfeld überwiegen nach Ansicht von Edgar Walk, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalters Metzler Asset Management, eher die Inflationsrisiken. Das Risiko einer Inflation sei derzeit höher einzuschätzen, da die Staatsverschuldung in den kommenden Jahren in vielen Ländern weiter steigen werde. Es hänge von der Reaktion der Regierungen und der Zentralbanken ab, wie stark die Inflation im Falle einer Krise steigen könnte.

Unveränderte deutsche Inflationsrate

Den zweiten Monat in Folge stiegen die Lebenshaltungskosten in Deutschland um 2,3 Prozent. Während die Energiepreise leicht zurückgingen (-1,8 Prozent), stiegen die Nahrungsmittelpreise mit 2,4 Prozent deutlich an. Hier dürften saisonale Effekte eine Rolle gespielt haben.

USA: Inflationsrisiken halten an

In den USA lässt der „Flood the Zone“-Ansatz der neuen Regierung zwei allgemeine Schlussfolgerungen zu. Die erste betrifft die Reaktionsfunktion der Fed, die zu einem Left-Tail-Szenario beitragen könnte. Sollte es beispielsweise zu einer Verlangsamung des Beschäftigungswachstums in größerem Umfang kommen, dies aber mit höheren/steigenden Inflationserwartungen einhergeht, besteht die Sorge, dass dies die Reaktionsfunktion der Fed, die Zinsen zu senken, verlangsamen und somit ein Risiko für das Wachstum darstellten könnte. Bleibt der Inflationsdruck hoch oder nimmt er sogar noch...

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