Corona-Crash als Lackmustest

In den vergangenen Jahren sind viele Robo-Advisor wie Pilze auf dem Boden geschossen. Mitunter erhielten einige Anbieter viele Vorschusslorbeeren. Nun, mit dem kräftigen Abverkauf an den Märkten in Folge der Corona-Epidemie, mussten Robo-Advisor ihre erste Bewährungsprobe meistern. Ein Zwischenfazit von Johannes Schubert, Mitbegründer und COO von Minveo.
6. Mai 2020
Robo Advisor

In den vergangenen Jahren sind viele Robo-Advisor wie Pilze auf dem Boden geschossen. Mitunter erhielten einige Anbieter viele Vorschusslorbeeren. Nun, mit dem kräftigen Abverkauf an den Märkten in Folge der Corona-Epidemie, mussten Robo-Advisor ihre erste Bewährungsprobe meistern. Ein Zwischenfazit von Johannes Schubert, Mitbegründer und COO von Minveo.

Der Kern des Versprechens vieler Robo-Advisor sind „smarte Algorithmen“, die besser auf Markveränderungen reagieren und insbesondere in Krisen die Verluste geringer halten. Nach 10 Jahren mit Börsenrekorden in Serie bietet der Corona-Crash eine gute Gelegenheit, dieses Versprechen zu überprüfen.

Das Ende des längsten Bullenmarkts der Geschichte kam plötzlich und schnell. Die Intensität und Geschwindigkeit Ende Februar 2020 gilt als historisch, entsprechend hoch sind die Verluste für Anleger. Eine prädestinierte Situation für Algorithmen, ihre Stärken auszuspielen. Doch der Blick auf die Performance der meisten Robo-Advisor zeigt ein eher ernüchterndes Bild. Konnte der Crash schlicht von Algorithmen ebenfalls nicht antizipiert werden?

Dass Anzeichen eines Crashs vorhanden und erkennbar waren, haben wir bei Minveo früh gesehen: Das Risikomanagement unseres Robo-Advisors konnte die Verluste im Corona-Crash über alle Strategien hinweg durchschnittlich unter 3,5% halten und musste damit deutlich geringere Verluste in den Kundendepots ausweisen als das Gros anderer Robo-Advisor. Bereits am 27.01.2020 hat der Minveo-Algorithmus Positionen einzelner Länder wie u.a. China, Thailand sowie breite asiatische Indizes verkauft. Mit Einsetzen des Corona-Crashs Ende Februar wurden alle verbleibenden Aktienpositionen verkauft, sodass am 27.02.2020 die Aktienquote in allen Kundendepots bei 0% lag.

Das primäre Ziel des Risikomanagements von Minveo ist eine stabile, risikoadjustierte Rendite. Das Besondere: Eine quantitative Metrik mit einer dynamischen Heuristik bewertet anhand von bis zu 23 Variablen jeden investierten Markt einzeln und täglich neu. Der Algorithmus berücksichtigt so die individuellen Eigenheiten von über 33 Märkten und analysiert dazu Millionen an Datenpunkten. Zudem optimiert das System kontinuierlich seine dynamische Heuristik, statt nach vordefinierten, stets identischen Regeln zu entscheiden. Eine Aufgabe, die kein menschliches Team im Umfang und Geschwindigkeit leisten kann. Damit unterscheidet sich der Ansatz wesentlich von den Ansätzen der übrigen Robo-Advisor, die Risiken oft anhand einiger weniger, starrer Variablen wie dem Value at Risk (VaR) und auf Gesamtportfolioebene betrachten.

In steigenden Marktphasen wirkt der Minveo-Ansatz volareduzierend, wodurch eine wesentliche Outperformance zum Markt selten erreicht werden kann. In Krisen dagegen entfaltet dieser Ansatz sein volles Potenzial. Die granulare Analyse einzelner Märkte erlaubt das frühzeitige Erkennen von möglichen lokalen und regionalen Brandherden. Damit waren bereits im Januar stark erhöhte Risiken in einzelnen asiatischen Märkten erkennbar. Nachgelagert in den Märkten Russland und Lateinamerika, gefolgt von Europa und Nordamerika. Die sekundenschnelle Umsetzung in den Kundendepots sicherte letztlich das angelegte Vermögen. Davon profitieren Kunden durch geschonte Nerven und Partner durch einen geringeren Abfluss an Assets durch verunsicherte Kunden.

Die Corona-Krise ist die erste große Bewährungsprobe für das junge Segment der Robo-Advisor und die hohen Erwartungen wurden nicht vollumfänglich erfüllt. Die Krise zeigt aber auch: Der datengetriebene Ansatz und die hohe Automatisierung können einen klaren Mehrwert liefern – sofern das Potential der Technologien in Gänze genutzt wird. Das Versprechen intelligenter Algorithmen hat nichts an Relevanz eingebüßt und ist nicht erst seit dem Corona-Crash relevanter denn je. Banken, Vermögensverwalter und Berater bietet Technologie weiterhin relevante Vorteile und eine spürbare Entlastung im Alltag.

Die Minveo AG versteht sich seit ihrer Gründung 2015 von Beginn an als Partner und Dienstleister der Finanzbranche. Das Gründerteam aus erfahrenen Vermögensverwaltern und Technologie-Experten legte früh den Schwerpunkt auf eine vollständig digitale White-Label-Plattform. Diese bietet institutionellen Anlegern wie Banken, Vermögensverwaltern und Beratern eine effiziente und zugleich anspruchsvolle Kunden- und Depotverwaltung. (ah)

Beitragsbild: © yingyaipumi — stock.adobe.com

Foto: Johannes Schubert, © Minveo AG

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