Impact Investing zahlt sich für Pensionskassen aus

Philipp Müller, CEO von BlueOrchard, erklärt, warum Vorsorgeeinrichtungen verstärkt auf Impact Investing setzen sollten und wie es der Nachfrage nach nachhaltigen Investitionen gerecht wird.
29. Oktober 2020
Foto: © peter - stock.adobe.com

Philipp Müller, CEO von BlueOrchard, erklärt, warum Vorsorgeeinrichtungen verstärkt auf Impact Investing setzen sollten und wie es der Nachfrage nach nachhaltigen Investitionen gerecht wird.

Das aktuelle Marktumfeld stellt institutionelle Investoren vor große Herausforderungen. Sie möchten nach ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) anlegen und müssen dabei angemessene Renditen erzielen. Für Pensionskassen besteht die Herausforderung darin, Anlagemöglichkeiten zu finden, die ihre Renditeziele mit Nachhaltigkeitsanforderungen vereinbaren. Darüber hinaus versuchen sie zu diversifizieren und dadurch die Abhängigkeit von in ihrem Portfolio bereits vorhandenen Anlageklassen zu verringern. Ein Weg zu einem nachhaltigeren und diversifizierten Portfolio ist Impact Investing.

Impact wird zum Mainstream

Der Wandel hin zu nachhaltigen Investitionen gewinnt an Dynamik. Immer mehr Anleger haben nicht nur die Rendite im Blick, sondern wollen auch einen positiven Beitrag für die Welt leisten. Häufig investieren sie daher in Fonds, die Unternehmen mit unzureichenden Nachhaltigkeitsstandards ausschließen, oder nach ESG-Kriterien investieren. Jedoch lässt sich die Auswirkung dieser Investments schwer messen.

Hier bietet Impact Investing eine Alternative. Der Schwerpunkt wird auf einen messbaren nachhaltigen Impact gelegt, wobei gleichzeitig attraktive Erträge angestrebt werden. Der Zusammenhang zwischen der Anlagestrategie und Kapitalrenditen ist nachgewiesen, es gibt Synergien zwischen Risiko, Ertrag und Impact. Oft wird der Ansatz als „Triple-Bottom-Line“ beschrieben, da soziale, ökologische und finanzielle Faktoren gleich wichtig sind und sich gegenseitig verstärken.

Vorteile durch Diversifizierung

Während Impact Investing ein breites Spektrum von Anlageklassen und Themen abdeckt, liegt der Schwerpunkt auf Anlagebereichen, die in der Regel nicht über die öffentlichen Märkte zugänglich sind. Dazu gehören Private Equity, Private Debt und nachhaltige Infrastruktur. Das senkt die Korrelation zu den öffentlichen Märkten und traditionellen Anlageklassen, wodurch sich die Anlagestrategie zur Diversifizierung von Portfolios eignet, auch im Vergleich zu klassischen ESG-Investitionen.

Angesichts schwieriger Marktbedingungen und instabiler Renditen in den vergangenen Jahren allokieren Pensionsfonds zunehmend aus traditionellen Märkten um. Impact Investing ist dabei eine Alternative. Die Branche ist inzwischen groß genug, um hohe Investitionssummen zu absorbieren und kann daher auch die Nachfrage der Pensionskassen erfüllen.

Ein zielorientierter Ansatz

Die Anlagestrategie ermöglicht es Pensionskassen, sowohl ihre finanziellen- als auch ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Immer mehr Investoren investieren mit einem bestimmten Ziel vor Augen. In einigen Fällen ist es für Pensionskassen einfacher, neue Investments in ihr Portfolio aufzunehmen, als bestehende zu ändern. Zum Beispiel ist es einfacher, in ökologische Immobilienprojekte zu investieren, als bereits vorhandene Immobilienportfolios in energieeffizientere Gebäude umzuschichten.

Der Ansatz bietet Lösungen für viele der sozialen und ökologischen Herausforderungen und kann die Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Welt beschleunigen. Es ist jedoch wichtig, die konkreten Auswirkungen zu kontrollieren, um „Impact Washing“ zu vermeiden. Dazu bedarf es einer Agenda mit konkreten Zielen. Pensionskassen können dann die Wirkung ihrer Investitionen anhand von Schlüsselindikatoren messen, die den „Operating Priciples for Impact Management“ der Internationalen Finanz-Corporation (IFC) entsprechen. (ah)

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