WGC: Investmentnachfrage stark, Schmucknachfrage sinkt stark

Die globale Goldnachfrage fiel im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf 892 Tonnen, da Verbraucher weiterhin die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie spüren. Dies ist der niedrigste vierteljährliche Wert seit dem dritten Quartal 2009. Gemäß des aktuellen Berichts zur Entwicklung der weltweiten Goldnachfrage des World Gold Council (WGC) liegt die Nachfrage von Jahresbeginn bis heute bei 2.972,1 Tonnen und war damit 10 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum 2019.
29. Oktober 2020
Foto: © peter - stock.adobe.com

Die globale Goldnachfrage fiel im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf 892 Tonnen, da Verbraucher weiterhin die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie spüren. Dies ist der niedrigste vierteljährliche Wert seit dem dritten Quartal 2009. Gemäß des aktuellen Berichts zur Entwicklung der weltweiten Goldnachfrage des World Gold Council (WGC) liegt die Nachfrage von Jahresbeginn bis heute bei 2.972,1 Tonnen und war damit 10 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum 2019.

 

Obwohl die Nachfrage insgesamt sank, gab es im dritten Quartal ein signifikantes Wachstum in der Investmentnachfrage, die im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent gestiegen ist. Weltweit kauften Anleger 222,1 Tonnen Goldbarren und ‑münzen und weitere 272,5 Tonnen über Gold-ETFs. Seit Jahresbeginn ist das in Gold-ETFs gehaltene Volumen auf den Rekordwert von 1.003,3 Tonnen gestiegen.

Allerdings war die Kombination aus anhaltenden Social-Distancing-Vorgaben in vielen Ländern, wirtschaftlichem Abschwung und einem Goldpreis auf Rekordhoch in zahlreichen Währungen eine zu große Last für viele Schmuckkäufer. Die Nachfrage sank im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 333 Tonnen – ein weiterer Rückgang gegenüber dem bereits recht schwachen dritten Quartal 2019.

Der quartalsmäßige Zufluss von 272,5 Tonnen hat das global in Gold-ETFs gehaltene Volumen auf einen neuen Höchstwert von 3.880 Tonnen gehoben. Zwar gab es einen geringen Rückgang gegenüber der ersten Jahreshälfte, doch die weiteren Zuflüsse im dritten Quartal zeigen die anhaltende Motivation von ETF-Investoren, ihre Volumina auszuweiten.

Der Goldpreis in US-Dollar stieg Anfang August auf ein Rekordhoch von 2.067,15 USD pro Feinunze. Darauf folgte ein Rückgang, und der Schlusskurs im dritten Quartal lag bei etwa 1.900 USD pro Feinunze. Auch in mehreren anderen Währungen waren die Preise auf Rekordniveau – etwa in Rupien, Yuan, Euro und Pfund Sterling.

Die Investitionen in Barren und Münzen stiegen sprunghaft auf 222,1 Tonnen im dritten Quartal – ein Anstieg von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten wichtigen Märkten für Anlageprodukte verzeichneten ein ausgeprägtes Wachstum. Die größten Volumensteigerungen gab es in westlichen Märkten, in China und in der Türkei, im Gegensatz zu einem anhaltend signifikanten Verkauf in Thailand.

Die Auswirkungen der Pandemie hatten weitere Auswirkungen auf den Schmucksektor. Die durch COVID-19 verursachte Schwäche wurde durch Rekord-Goldpreise noch verstärkt: Im dritten Quartal fiel die Nachfrage im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 333 Tonnen. Obwohl es in China und Indien die größten Rückgänge im Volumen gab, zeigte sich die Schwäche weltweit.

Die Zentralbanken vollzogen im dritten Quartal geringe Nettoverkäufe von 12 Tonnen Gold. Dies war das erste Quartal mit Nettoverkäufen seit dem vierten Quartal 2010 und hauptsächlich auf den Verkauf zweier Banken zurückzuführen. Zukäufe setzen sich mit moderater Geschwindigkeit fort und gehen auf die Notwendigkeit von Diversifikation und Schutz im Negativzinsumfeld zurück.

„Die Auswirkungen von COVID-19 sind auf dem weltweiten Goldmarkt weiterhin zu spüren. Die anhaltenden sozialen Einschränkungen in vielen Ländern, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Lockdowns und die dauerhaft hohen Goldpreise in zahlreichen Währungen waren eine zu große Last für viele Schmuckkäufer. Wir glauben, dass sich dieser Trend in absehbarer Zukunft wahrscheinlich fortsetzen wird“, sagt Louise Street, Market Intelligence beim World Gold Council.

„Beim Blick auf die Investmentlandschaft sehen wir jedoch im dritten Quartal weitere Rekordzuflüsse in Gold-ETFs, die weltweit einen neuen Höchststand erreichen. Gleichzeitig sehen wir auch in diesem Quartal, dass Gold für private Anleger als sicherer Hafen gefragt ist, da sich die Menschen weiterhin Stabilität in einem volatilen Markt wünschen.“ (ah)

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