Spezialfonds-Analyse: Investoren schichten von Staats- in Unternehmensanleihen um

Institutionelle Investoren reduzierten im letzten Jahr den Anteil von Staatsanleihen in ihren Fondsportfolios und setzten stattdessen verstärkt auf Unternehmensanleihen. In den aggregierten Spezialfonds auf der Plattform von Universal Investment sank der Anteil von Staatsanleihen in den Portfolios von Pensionskassen, Versorgungseinrichtungen, Betriebsrentenkassen oder Stiftungen um rund 0,7 Prozentpunkte, der von Unternehmensanleihen dagegen stieg um rund 1,7 Prozentpunkte.

Dividendenaktien als Inflationsschutz

Seit den sukzessiven Leitzinserhöhungen sind Anleihen (wieder) zur Konkurrenz für Aktien geworden. Doch bei einer aktuellen Inflationsrate von 5,5% in der Eurozone bringen vor allem langlaufende Staatsanleihen noch immer Realverluste. Aktien sind also weiter ein gutes Mittel gegen die Geldentwertung. Bei aller Begeisterung der Märkte für die neuesten Fortschritte im Bereich künstliche Intelligenz, die verschiedenen Technologieaktien zuletzt Kurssteigerungen bescherte, darf man nicht vergessen, dass rund die Hälfte der Gesamtrendite von Aktienanlagen langfristig aus Dividenden kommen....

Ostrum AM: Fed muss Kurs geldpolitischer Straffung fortsetzen

Aus Sicht von Axel Botte, Leiter Marktstrategie beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, sind die Zentralbanken und der IWF zu Recht beunruhigt über die Hartnäckigkeit des Anstiegs der Verbraucherpreise, und eine neue Runde der geldpolitischen Straffung hält er für voll und ganz rechtfertigt. Ihn erstaunt jedoch, dass die Finanzmärkte dies zwar jetzt einpreisen – aber ohne nennenswerten Schaden für risikoreiche Vermögenswerte.

Im Jahr des Hasen

Rückblickend war 2022 ein ernüchterndes Jahr für China: Viele der politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen erwiesen sich am Ende als kontraproduktiv. Zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahrzehnten erwies sich die Wirtschaftspolitik Pekings sowohl in der Planung als auch in der Ausführung als offensichtlich mangelhaft; eine Kurskorrektur war bis Ende 2022 dringend erforderlich. Dann, kurz nach dem wichtigen nationalen Parteitag im Oktober, vollzog Peking eine drastische Kehrtwende mit dem übergeordneten Ziel, die Binnennachfrage 2023 wieder anzukurbeln. Das Ergebnis dieser politischen Kehrtwende dürften unserer Meinung nach leicht höhere Renditen für Staatsanleihen, niedrigere Kreditspreads, deutlich höhere Aktienkurse und ein stärkerer Renminbi sein.

Bundesanleihen können Absicherungsfunktion bieten

Wer kauft noch deutsche Staatsanleihen angesichts des aktuellen Renditeniveaus? Eine Frage, die Dr. Tobias Burggraf, Portfolio Manager bei Ethenea Independent Investors S.A., aufwirft. Erinnern wir uns - die Rendite für 10-jährige deutsche Staatsanleihen liegt bei aktuell -0,35 Prozent. Doch die Nachfrage nach Staatsanleihen bleibt hoch. Greifen etwa nur professionelle Investoren zu?

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