David Zahn, Head of European Fixed Income bei Franklin Templeton, kommentiert die jüngsten Ereignisse des Ausverkaufs am Anleihemarkt:
David Zahn, Head of European Fixed Income bei Franklin Templeton, kommentiert die jüngsten Ereignisse des Ausverkaufs am Anleihemarkt:
Auf der Plattform von Universal Investment haben institutionelle Investoren den Anteil ihrer Investments in Staatsanleihen in den letzten zehn Jahren deutlich reduziert. Während das Gesamtvolumen der bei Universal Investment verwalteten Spezialfonds zwischen Ende 2014 und Ende 2024 von 160,4 Milliarden Euro auf 622,1 Mrd. Euro stieg, sanken Staatsanleihen – der traditionell wichtigste Portfoliobaustein für Altersvorsorgeeinrichtungen, Unternehmen oder Versicherungen – von 16,2 Prozent auf nunmehr 11,3 Prozent.
Die jüngsten geldpolitischen Maßnahmen haben zu einem Rückgang der Leitzinsen in Europa und den USA geführt. Dies ist zwar eine positive Entwicklung, doch es gilt zu beachten, dass die Renditen von Anleihen mit längeren Laufzeiten, wie z.B. 10-jährige US-Staatsanleihen und 10-jährige deutsche Bundesanleihen, im Vergleich zur Vergangenheit immer noch höher sind.
Das erste Halbjahr am Euro-Rentenmarkt lief durchwachsen – so das Fazit von Felix Herrmann, Chefvolkswirt bei ARAMEA Asset Management. „Nachranganleihen waren wie von uns erwartet die stärkste Assetklasse, gefolgt von Hochzinsanleihen. Anleihen von Schuldnern besserer Bonität erwirtschafteten bis dato kaum bis keinen Ertrag. Kurze Laufzeiten schnitten aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus besser ab als lange.“
Können Anleger ihr Portfolio ausreichend breit streuen, wenn sie lediglich auf zwei Anlageklassen setzen: Aktien und Anleihen? Dass die Antwort gar nicht so eindeutig ausfällt, wie viele Investoren annehmen könnten, zeigt Jan Tachtler.
Der Blick auf die Spreads von Staatsanleihen der Schwellenländer lässt vermuten, diese seien zu eng, um attraktives Aufwärtspotenzial zu bieten. Die Barings-Experten jedoch finden die Renditen von Staatsanleihen der Schwellenländer, auch im Vergleich zu anderen Anlageklassen, attraktiv. So haben EM-Staatsanleihen in den letzten 25 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 7,3 Prozent pro Jahr erzielt und liegen damit vor den EM-Aktien (6,7 Prozent) und fast gleichauf mit dem S&P 500 (7,7 Prozent).
„Politisch und wirtschaftlich ist der kurzfristige Ausblick für Frankreich durch das Ergebnis der Europawahl und die überraschende Entscheidung von Emmanuel Macron, das Parlament aufzulösen, unsicherer geworden“, sagt Peter Goves, Head of Developed Market Debt Sovereign Research, MFS Investment Management:
Staatsanleihen aus Schwellenländern (EM) haben sich seit Jahresbeginn um rund 40 Basispunkte (BP) erholt (Stand: 24. April). Dahinter verbirgt sich eine verhaltene Performance an den Märkten für Staatsanleihen mit einem Investment-Grade-Rating (ca. 5 BP) und eine wesentlich stärkere Erholung an den Hochzinsmärkten (ca. 90 BP). Noch stärker fiel die Erholung in Ländern mit einem Rating von CCC oder darunter (über 600 BP) aus.
Institutionelle Investoren reduzierten im letzten Jahr den Anteil von Staatsanleihen in ihren Fondsportfolios und setzten stattdessen verstärkt auf Unternehmensanleihen. In den aggregierten Spezialfonds auf der Plattform von Universal Investment sank der Anteil von Staatsanleihen in den Portfolios von Pensionskassen, Versorgungseinrichtungen, Betriebsrentenkassen oder Stiftungen um rund 0,7 Prozentpunkte, der von Unternehmensanleihen dagegen stieg um rund 1,7 Prozentpunkte.
Laut Bloomberg News hat die Ratingsagnetur Moody’s den Ausblick für chinesische Staatsanleihen auf negativ gesenkt. Insbesondere die Abwärtsspirale im Immobiliensektor des Landes, aber auch weitere Risiken, wären für die Abwertung verantwortlich.