Drohende Konjunkturabschwächung — Tech und Gesundheit einen Blick wert

CIO Saira Malik, Nuveen, kommt angesichts der Marktlage zu folgenden Ansichten:
16. Oktober 2023
Foto: © sdecoret - stock.adobe.com

CIO Saira Malik, Nuveen, kommt angesichts der Marktlage zu folgenden Ansichten:

  • Nuveen ist Aktien gegenüber aktuell neutral eingestellt, geht aber davon aus, dass sich die Konjunktur in den USA in den kommenden Quartalen abschwächen wird. Vor diesem Hintergrund und angesichts der laufenden Gewinnsaison der Unternehmen achtet der Asset Manager besonders darauf, wo er das Aktienrisiko allokieren möchte. Aus sektoraler Sicht ist Nuveen optimistisch für die Bereiche Informationstechnologie und Gesundheitswesen.
  • Technologiewerte haben sich im bisherigen Jahresverlauf deutlich besser entwickelt als der breite Markt, was vor allem auf die größten Namen zurückzuführen ist. Deren steigende Aktienkurse gingen mit einem dramatischen Gewinnanstieg vor Zinsen und Steuern (EBIT) einher. Innerhalb der Technologiebranche sind ausgewählte zyklische Softwareunternehmen einen Blick wert — insbesondere solche, deren Einnahmequellen eher auf Unternehmen als auf Privatkunden ausgerichtet sind. Solche Unternehmen haben in der Regel robuste Geschäftsmodelle und eine unelastische Nachfrage.
  • Das Gesundheitswesen ist ein defensiver Ansatz, der das Potenzial hat, sich besser zu entwickeln, wenn die erwartete Konjunkturabschwächung eintritt. Der Anteil des Sektors an den Verbraucherausgaben ist gestiegen, was größtenteils auf die höheren Ausgaben für den Affordable Care Act (ACA) zurückzuführen ist (12 Prozent Wachstum im Jahr 2022 und 35 Prozent Wachstum in den letzten zwei Jahren).
  • Weniger optimistisch ist Nuveen für Finanzwerte eingestellt. Die Banken stehen unter dem Druck der Regulierungsbehörden in Bezug auf die Liquidität ihres Kapitals und den verstärkten Wettbewerb um Kundeneinlagen. Auch die strengeren Kreditvergabestandards belasten den Bankensektor, und die Nettozinsmargen stehen unter Druck.
  • Den Energiesektor sieht der Vermögensverwalter neutral. Der Energiesektor hat in letzter Zeit für Schlagzeilen gesorgt: Der tägliche Spotpreis für West-Texas-Rohöl stieg im dritten Quartal um 29 Prozent und näherte sich Ende September der Marke von 95 US-Dollar/Barrel, bevor er sich knapp unter 91 US-Dollar einpendelte. Es ist jedoch davon auszugehen, dass ein weiterer Anstieg der Ölpreise begrenzt ist und die Margen für Benzin ihren saisonalen Höhepunkt erreicht haben. Positiv zu vermerken ist, dass die Bilanzen der Unternehmen nach der Covid-Krise massiv saniert wurden. Da die Verschuldung keinen Gegenwind mehr darstellt, tätigen die Energieunternehmen Aktienrückkäufe und zahlen sowohl reguläre als auch Sonderdividenden. Upstream-Energieunternehmen (die in der Exploration und Produktion tätig sind) werden wahrscheinlich positive Gewinnrevisionen verzeichnen, da die längerfristige Ölkurve in den letzten Monaten deutlich gestiegen ist.

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter