Entspannung im Euroraum — trotzdem leichte Rezession

Auch kommende Woche stehen eine Reihe von europäischen Konjunkturdaten auf der Agenda. „Die Daten dürften die anhaltende Konjunkturstabilisierung im Euroraum bestätigen. Bei einer leichten Rezession bleibt es wohl dennoch“, erwartet Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck weiter: „Gerade nach den zuletzt niedriger als erwarteten Inflationszahlen richtet sich der Blick bereits auf die EZB-Sitzung am 14. Dezember. Die Notenbank dürfte ihre Leitzinspause bestätigen und die Reinvestition fälliger Anleihen im Rahmen des Anleihekaufprogramms bald beenden.“

“Stimmungs- und Inflationsdaten dürften Märkte wenig beeindrucken”

Diese Woche stehen vor allem die vorläufigen November-Inflationszahlen für Deutschland (am Mittwoch) sowie für die Eurozone (am Donnerstag) im Fokus: „Weder die wohl nochmal leicht nachgebenden Inflationsdaten noch die zuletzt sich stabilisierenden weiteren Stimmungsdaten dürften die Märkte groß beeindrucken“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck rechnet beim deutschen GfK-Konsumklima wie auch beim EU-Wirtschaftsvertrauen zumindest mit einer leichten Aufhellung.

Stabiler Arbeitsmarkt stützt Konjunktur

Es ist eine gute Nachricht: Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ging trotz der konjunkturell schwierigen Bedingungen leicht zurück. Nach Angaben der Agentur für Arbeit lag die Quote im Juli bei 5,6 Prozent. Die Zahl der Menschen ohne Arbeitsplatz sank leicht um 4.000. Und: Der Anteil an offenen Stellen ist nach wie vor recht hoch.

Auf dem langen Weg zur sanften Landung

Die erste Jahreshälfte war geprägt von stark schwankenden Konjunktureinschätzungen. Mal preisten die Märkte eine positive Entwicklung, mal eine Überhitzung und dann wieder eine mögliche schwere finanzielle Notlage ein. Für die zweite Jahreshälfte rechnet Evan Brown mit mehr Konstanz: „Der Weg zu einer sanften Landung der US-Wirtschaft hat sich fortgesetzt und wird in den kommenden Monaten noch breiter werden“, so der Head of Multi-Asset Strategy bei UBS Asset Management.

Eyb & Wallwitz: Konjunktur in Europa trübt sich ein

Die Stimmung der Unternehmen im Euro-Raum hat sich im Juni überraschend deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) sank von 52,8 auf 50,3 Punkte und signalisiert, dass die Wirtschaft im Sommerhalbjahr weiter leicht schrumpfen dürfte. Die europäische Industrie befindet sich bereits seit mehreren Monaten in einer Rezession, die sich im Juni vertieft hat. Erstmals zeigen sich nun aber auch Bremsspuren der geldpolitischen Straffung im Dienstleistungssektor, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz:

Neuberger Berman: Kommt bei Aktien jetzt der Tag der Wahrheit?

Wann kommt der Abschwung bei Aktien? Eine Frage, die bereits seit mehreren Monaten im Raum steht. Klar ist, dass das schwächelnde Wirtschaftswachstum mittelfristig auf die Kurse drücken wird. Im Januar war von einem Abwärtstrend noch nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil schien die Rallye zum Jahresende Schwung für das neue Jahr mitzugeben. Das lag auch an einigen Positivfaktoren, wie etwa die abschwächende Inflation. Nach dem Produzentenpreisindex sind die Erzeugerpreise in den USA so stark gefallen wie seit dem Höhepunkt der Pandemie nicht mehr. Auch aus Europa gibt es positive Signale: So haben sich allein im Dezember die Preise für Erdgas, einer der Haupttreiber der Inflation, halbiert. Einsparmaßnahmen, Erfolg beim Umstieg auf alternative Energiequellen und vor allem des bislang milden Winters sei Dank.

Chinesische Aktien — Top oder Flop?

Chinas Konjunktur trübt sich zwar etwas ein, am Aktienmarkt allerdings hält die Euphorie über eine mögliche Lockerung der Coronapolitik und staatliche Stützungsmaßnahmen für den Immobiliensektor weiter an. Wie nachhaltig diese Rallye an den chinesischen Aktienmärkten ist, überlegt Gergely Majoros, Mitglied des Investment Komitees beim französischen Vermögensverwalter Carmignac.

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter