Covered-Call-Writing: Volatilitätsschübe nutzen

Schon während des gesamten laufenden Jahres kam es an den Aktienmärkten immer wieder zu starken Kursausschlägen. Angesichts der hohen Verunsicherung an den Börsen ist nicht davon auszugehen, dass sich an dem nervösen Stimmungsbild so schnell etwas ändert. Doch Phasen mit starken Kursschwankungen bieten auch spannende Chancen.
12. Januar 2023
Foto: © Jackie Niam – stock.adobe.com

Schon während des gesamten laufenden Jahres kam es an den Aktienmärkten immer wieder zu starken Kursausschlägen. Angesichts der hohen Verunsicherung an den Börsen ist nicht davon auszugehen, dass sich an dem nervösen Stimmungsbild so schnell etwas ändert. Doch Phasen mit starken Kursschwankungen bieten auch spannende Chancen.

Eine Möglichkeit stellt in diesem Zusammenhang das „Covered- Call-Writing“ dar. Kern dieser Strategie ist der Verkauf einer Call-Option auf einen bestimmten Basiswert, den der Investor bereits im Depot hält – womit die verkaufte Option also gedeckt ist. Als Stillhalter erhält man dafür eine Optionsprämie. Diese zu realisieren ist das Motiv. Die Höhe der Prämie ist unter anderem stark vom vorherrschenden Volatilitätsniveau, besser gesagt der erwarteten (impliziten) Schwankungsbreite des Basiswertes abhängig. Dabei gilt: Je höher die implizite Volatilität des zugrunde liegenden Basiswertes, umso höher die erzielbare Prämie. Das hat – vereinfacht ausgedrückt – damit zu tun, dass starke Kursschwankungen an den Optionsmärkten auch mit höheren Chancen gleichgesetzt werden.

Institutionelle Investoren nutzen Covered-Call-Strategien häufig, um im Rahmen des Portfoliomanagements Zusatzerträge in Form von Optionsprämien zu generieren. Gleichzeitig entsteht über die erzielten Erlöse ein Sicherheitspuffer, der dabei helfen kann, etwaige Kursverluste zu mindern. Eine integrierte bzw. verbriefte Möglichkeit des Covered-Call-Writings stellen Discount-Zertifikate dar. Bei diesen Produkten kombiniert der Emittent eine Long-Position im Basiswert mit einer Short-Position (Verkauf Call) auf eben jenen Basiswert. Der Basispreis des Calls stellt dabei den Cap, also die Kursobergrenze des Zertifikats dar. Aus der vom Emittenten vereinnahmten Optionsprämie ergibt sich wiederum der Discount. Mit Discount-Zertifikaten steigt der Anleger also vergünstigt in den Basiswert ein. Deshalb kann mit diesen Papieren auch in Seitwärtsphasen eine solide Rendite erzielt werden.

Nun lassen sich – wie eingangs erwähnt – bei hoher Volatilität entsprechend höhere Optionsprämien und damit größere Discounts realisieren. Vor diesem Hintergrund könnte im aktuellen Umfeld folgende Discount-Strategie Sinn machen. Immer wenn die Volatilität nach oben ausreißt, erfolgt ein Kauf. Nimmt die Volatilität wieder ab, sinkt der Wert der Optionskomponente bzw. schrumpft der Discount. Im Umkehrschluss heißt das, dass der Wert des Discount-Zertifikats (ceteris paribus) entsprechend zulegt und das Papier vorzeitig mit Gewinn verkauft werden könnte. Alternativ kann das Zertifikat auch bis zur Fälligkeit gehalten werden. In diesem Fall sollte man jedoch auf kurze Restlaufzeiten achten und einen gewissen Risikopuffer einkalkulieren. Dabei könnte der Cap beispielsweise auf Höhe des Worst-Case-Szenarios des Basiswertes bei Fälligkeit liegen.

 

Autor: Dirk Hess
Co-Head EMEA Warrants Sales & Distribution
Citigroup Global Markets Europe AG

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