BlueBay AM: „Eine Deeskalation im Russland-Ukraine-Konflikt ist unwahrscheinlich“

Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sind das beherrschende Thema an den Märkten. Wie reagieren die Zentralbanken bei einer Eskalation des Konflikts auf eine zu erwartende globale Nachfrageschwäche? Dazu Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management in seinem aktuellen Marktkommentar:
21. Februar 2022
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Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sind das beherrschende Thema an den Märkten. Wie reagieren die Zentralbanken bei einer Eskalation des Konflikts auf eine zu erwartende globale Nachfrageschwäche? Dazu Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management in seinem aktuellen Marktkommentar:

„Ein militärischer Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der unmittelbar bevorzustehen schien, könnte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden sein – vorerst bleibt die Situation höchst unsicher und undurchsichtig. Überdeutlich tritt indes die schwache Position zutage, in die sich Europa hinsichtlich der Energiesicherheit manövriert hat.

Das gilt insbesondere für Deutschland. Es ist offensichtlich, dass Putin mit Freude einen Keil zwischen die westlichen Länder treibt. Berlin übt sich in Beschwichtigungen, während die USA und das Vereinigte Königreich gegenüber Putin eine harte Haltung einnehmen.

Wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine Deeskalation im Russland-Ukraine-Konflikt unwahrscheinlich ist, bevor Russland seine Ziele erreicht hat. Russland verfügt derzeit über einen starken taktischen Vorteil, so dass der Kreml jetzt den richtigen Zeitpunkt für gekommen sieht, um seine Ansprüche durchzusetzen.

Und wie wirkt sich die weitere Entwicklung, falls sie in einer militärischen Eskalation mündet, auf die Lage der Weltwirtschaft aus? Die Öl- und Gaspreise würden sicherlich durch die Decke gehen, aber es ist fraglich, wie weit die Preise steigen würden und wie lange.

Zudem dürfte eine militärische Zuspitzung zunächst wahrscheinlich die Gesamtnachfrage der Weltwirtschaft belasten. Gleichzeitig könnte sich angesichts steigender Energiepreise der Inflationsdruck weiter erhöhen. Es bleibt unklar, ob die Zentralbanken in den kommenden Monaten infolgedessen ihren Kurs der Aufhebung der lockeren Geldpolitik durchhalten können.

Wir sind der Ansicht, dass geopolitische Risiken mittelfristig allerdings nur begrenzte dauerhafte Auswirkungen auf die Renditen der wichtigsten Staatsanleihen haben dürften. Vor diesem Hintergrund könnte eine zu erwartende kurzfristige Flucht in Qualität eine Gelegenheit sein, um Duration bei einer Rally zu verkaufen.“

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