Robust durch die Krise

Eine Studie der Beratungsgesellschaft PwC legt dar, dass sich die Teilbereiche der Logistik trotz der andauernden Krisensymptome überraschend robust entwickeln. Auch im Immobiliensegment ist Logistik ein großes Thema. Allerdings bereitet die Flächenknappheit den Experten langsam Sorge.
23. Juni 2021

Eine Studie der Beratungsgesellschaft PwC legt dar, dass sich die Teilbereiche der Logistik trotz der andauernden Krisensymptome überraschend robust entwickeln. Auch im Immobiliensegment ist Logistik ein großes Thema. Allerdings bereitet die Flächenknappheit den Experten langsam Sorge.

Ein Blick aufs vergangene Jahr aus der Logistikbrille zeigt, dass das Fusions- und Übernahmegeschäft insbesondere in den letzten beiden Quartalen 2020 deutlich zugelegt hat. Insgesamt wurden, so PwC, für das Jahr 2020 mehr als 240 Verträge angekündigt. Das seien zwar etwas weniger als im starken Vorjahr, doch trotz der Krise überträfe die Anzahl der Mergers & Acquisitions (M&A) das Niveau von 2018, resümieren die PwC-Experten.

„Die Pandemie hat die Subsektoren der Branche unterschiedlich hart getroffen. Das dynamische Dealgeschehen im vergangenen Jahr darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass zum Beispiel der Personenverkehr weiterhin unter Druck steht. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Lichtblicke, so profitieren etwa Logistiker vom boomenden Onlinegeschäft“, sagt Ingo Bauer, Leiter des Bereichs Transport & Logistik bei PwC Deutschland. Bauer führt aus, dass Konsumenten auch nach der Krise vermehrt den E‑Commerce nutzen werden, das Wachstum werde folglich anhalten, wenn auch nicht so stark wie in 2020.“

Auch die Lage auf dem deutschen Logistikimmobilienmarkt ist mehr als einen Blick wert. Das aus verschiedenen Gründen heraus. Wohnimmobilien sind zwar immer noch „das Maß der Dinge“, doch oftmals zu teuer und das Angebot zu knapp. Büroimmobilien haben, wenn auch das Ausmaß noch nicht gänzlich bekannt, unter der Krise gelitten. Logistikimmobilien sind hingegen erstaunlich gut durch die Pandemie gekommen. Einige Expertenstimmen der jüngst stattgefundenen Fachmesse transport logistic 2021 bringen es auf den Punkt. „Seit Jahren verzeichnet der Markt ein ungebrochenes Wachstum. Die Verschiebung des stationären Handels zum E‑Commerce wurde durch die Corona-Krise zusätzlich befeuert. Diese Entwicklung wird die Flächennachfrage auch in Zukunft nach oben treiben“, folgert beispielsweise Uwe Veres-Homm, Geschäftsfeldkoordinator Logistik, Transport und Mobilität bei der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS. Andere Panelteilnehmer unterstreichen, dass 2020 für den Logistikimmobiliensektor so etwas wie ein Erfolgsjahr war und rechnen auch künftig mit einer anhaltend positiven Entwicklung. Große Nachfrage trifft geringeres Angebot, könnte man zusammenfassen.

Und auch die konkrete Datenlage für 2020 unterstreicht diese geschilderte Situation auf dem Logistikimmobilienmarkt. So wurde laut JLL auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen 2020 mit einem Umsatz von knapp 7 Mio. m² nach 2018 das zweithöchste Jahresergebnis erzielt. Vor allem das zweite Halbjahr mit 3,9 Mio. m² hatte überdurchschnittlichen Anteil an diesem guten Ergebnis. Ein wesentlicher Treiber dieser guten Resultate war der Onlinehandel, so JLL in einer aktuellen Analyse. Insgesamt wurden deutschlandweit über 1 Mio. m² Lagerflächen durch E‑Commerce-Unternehmen umgesetzt. Für 2021 erwartet JLL, dass sich der Boom auf dem Logistikmarkt fortsetzen werde. In den Big 5‑Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) wurden 2020 rund 1,9 Mio. m² umgesetzt. Dies sind 14 % mehr Flächen als im Vorjahr, aber 5 % weniger als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Regional betrachtet haben insbesondere die Regionen München und Hamburg mit sattem Plus das Jahr abgeschlossen, wohingegen die Bundeshauptstadt und das Rheinland etwas schwächelten. Den größten Eigennutzerdeal in den Big 5 markiert laut JLL der Baubeginn des knapp 90.000 m² großen REWE-Logistikzentrums in Henstedt-Ulzburg im dritten Quartal in der Region Hamburg. Die stärkste Nachfrage resultierte dabei von Handelsunternehmen, auf sie entfielen rund 35 % des Flächenumsatzes.

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