„Negative Basis Trades“ — in schwierigen Marktphasen Sicherheit und Rendite für Cash

Zum Höhepunkt der Coronakrise im Frühjahr 2020 öffnete sich für Fixed Income-Investoren ein „Window of Opportunity“: Die Spreads von Investment Grade-Anleihen weiteten sich stark aus. Die Spreads von Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps – CDS) auf die gleichen Emittenten blieben in dieser Phase im Vergleich dazu konstant.
15. November 2021
Marian Klemm - Foto: © nordIX AG

Zum Höhepunkt der Coronakrise im Frühjahr 2020 öffnete sich für Fixed Income-Investoren ein „Window of Opportunity“: Die Spreads von Investment Grade-Anleihen weiteten sich stark aus. Die Spreads von Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps – CDS) auf die gleichen Emittenten blieben in dieser Phase im Vergleich dazu konstant.

Diese Entwicklung bot die Möglichkeit, „Negative Basis Trades“ auszuführen: Die Differenz (oder „Basis“) zwischen der Risikoprämie für die Kreditausfallversicherung und dem Anleihe-Spread wurde negativ. Es konnte eine negative Basis jenseits der 200 Basispunkte erzielt werden. Diese Sondersituation hielt nur für wenige Wochen an. Durch die Schmälerung der negativen Basis und das Tendieren gegen 0 mit fortschreitender Laufzeit der Anleihe und der Kreditausfallversicherung wurde der Trade noch profitabler. Nachdem der Markt sich wieder normalisiert hatte, konnten viele Positionen wieder gewinnbringend aufgelöst werden.

Zugang zu CDS-Markt für institutionelle Investoren versperrt

Zum Höhepunkt der Eurokrise im Jahr 2011 ergab sich am Anleihenmarkt ein ähnliches Szenario: Staatsanleihen der europäischen Peripherie gerieten massiv unter Druck. Hochverschuldete, südeuropäische Staaten wie Griechenland oder Italien mussten immer höhere Zinsen zahlen, um sich am Kapitalmarkt finanzieren zu können. Credit Default Swaps auf diese Staatsanleihen wiesen im Gegenzug geringere Risikoprämien auf. Die Krux dabei: institutionellen Investoren war aufgrund ihrer Anlageverordnung der Zugang zum CDS-Markt versperrt. Um das Kreditrisiko einzugrenzen, blieb ihnen letztlich also nur der Verkauf der Position.  wie Fondsmanager, nutzten hingegen diese Gelegenheit, um diese Anleihen bei sehr hohen Spreads zu erwerben und durch den Zukauf von passenden, deutlich günstigeren CDS zu renditestarken und risikoarmen Paketen zu bündeln. Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass es sich beim Negative Basis Trade um eine Arbitragestrategie handelt, die Marktineffizienzen ausnutzt.

Auch in Zukunft werden sich immer wieder Gelegenheiten für Negative Basis Trades bieten

Das herausfordernde Marktumfeld der jüngeren Vergangenheit deutet darauf hin, dass sich die Konstellationen für Negative Basis Trades immer wieder ergeben werden. Ein aktiver Management-Ansatz, der das Marktumfeld kontinuierlich beobachtet, ist unerlässlich. Aber nicht nur in stürmischen Zeiten, sondern auch in ruhigen Phasen extrem enger Spreads, wie gegenwärtig zu beobachten, bietet das Konzept der Negativen Basis für einen Anleiheinvestor die Möglichkeit, eine Negativverzinsung der strategischen Liquidität zu vermeiden. So gibt es auch in diesen Zeiten beispielsweise Unternehmen, deren Rating herabgestuft wird, wodurch ein Ausverkauf der Anleihen des Emittenten ausgelöst wird. Besonders die Herabstufung von BBB- auf BB+ ­– also vom Investment Grade-Status auf High-Yield – wird von Anleiheinvestoren emotional bewertet. Am Markt für Kreditausfallversicherungen findet dieses schlechtere Bonitätsrating keine Entsprechung in Form von höheren Spreads, sodass auch hier Rendite durch Negativ Basis Trade realisiert werden kann.

Die konsequente Absicherung von Marktrisiken, wie sie beim nordIX Basis Fonds (DE000A2AJHF9) des Hamburger Vermögensverwalters nordIX AG erfolgt, liefert dem Anleger ein risikoarmes Investment, dessen Risikoprofil dem eines EUR-Floaters mit gutem Investment Grade-Rating entspricht. Die „Versicherer“ des Kreditrisikos via CDS sind Investmentbanken mit einem sehr guten Rating von durchschnittlich Single‑A. Ein Zinsänderungsrisiko wird durch Zinsswaps, eventuelle Währungsrisiken durch Devisentermingeschäfte abgesichert. So erwirtschaftete der nordIX Basis Fonds (DE000A2AJHF9) in den vergangenen zwei Jahren einen Return von 1,71 Prozent pro Jahr. In den vergangenen drei Jahren brachten zum Vergleich Anleihen des Bundes mit einer fünfjährigen Laufzeit im Mittel minus 0,81 Prozent p.a. Das Portfolio des nordIX Basis hat eine ebensolche mittlere Restlaufzeit. Im Geldmarkt ist aktuell der EZB-Satz von minus 0,50 Prozent die Benchmark, die jeder zu schlagen sucht. Die Ankaufprogramme der Zentralbank haben zudem das Investitionsuniversum vieler Anleger implodieren lassen. Durch die Bündelung von Anleihen, CDS von A‑gerateten Investmentbanken, Zinsswaps und Devisentermingeschäften und das aktive Asset Management können institutionelle Investoren somit auch in schwierigen Marktphasen, ob sehr volatil oder überteuert, eine gegen Marktrisiken abgesicherte, positive Marge realisieren.

Gastbeitrag von Marian Klemm, Portfoliomanager des nordIX Basis Fonds und Partner bei der nordIX AG

 

 

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