Defensive Professionals sollten sich nicht vom „Prinzip Hoffnung“ leiten lassen

In welchem Rendite-Risiko-Korridor entwickeln professionelle Investoren ihre Strategic Asset Allocation? Bei der Risikoeinschätzung kommt es aber aktuell auf mehr als auf einige kurzfristige Kennziffern. Besonders geopolitische Entwicklungen mit langfristigem Einfluss müssen beobachtet werden.
1. Juli 2020
Wall Street in Lower Manhattan, New York City, USA

In welchem Rendite-Risiko-Korridor entwickeln professionelle Investoren ihre Strategic Asset Allocation? Bei der Risikoeinschätzung kommt es aber aktuell auf mehr als auf einige kurzfristige Kennziffern an. Besonders geopoliti-sche Entwicklungen mit langfristigem Einfluss müssen beobachtet werden.

Professionelle Investoren stehen mehr denn je vor einer schwierigen Situation in ihrer Investmentstrategie. Sie müssen zur Erfüllung ihrer Zwecke kontinuierliche Renditen erwirtschaften – aber Zinspapiere sind weiterhin keine Alternative, und klassische Sparkonzepte wie Tages- und Festgeld sind ebenso de facto Geschichte. Dazu kommen die Negativzinsen, die immer mehr Bankhäuser an ihre Kunden mit hohen Einlagen weiter-geben. 0,5 % Kosten sind dabei die Regel, und in Kombination mit einer durchschnittlich kalkulierten Inflation von 1,5 % wird das in Liquidität gehaltene Vermögen jährlich um rund 2 % in seiner Kaufkraft beschädigt. Nach zehn Jahren beträgt der sichere Verlust also fast 20 %. Für Investitionen in Anleihen gilt eigentlich der gleiche Befund. Die Zeit, in der substanzstarke Staats- und Unternehmensanleihen einen sicheren Hafen geboten haben, sind längst vorbei.

Aber was tun institutionelle Investoren, die Geld treuhänderisch und aufs eigene Buch anlegen, jetzt? Wie gehen sie bei der Identifikation von Anlagen um, um ihrem jeweiligen Rendite-Risikoprofil gerecht zu werden – und wie kommen sie über-haupt zu ihren Risikoeinschätzungen und wie wirken sich diese auf das Investmentgeschäft aus?

Aktien sind auch bei defensiven Institutionellen angekommen

Natürlich, die Profis wissen: Für den Vermögenserhalt und die gleichzeitige Generierung von Ausschüttungen sind Investments in die Finanzmärkte weiterhin alternativlos. Nur hier lassen sich noch attraktive Renditen erzielen. Ein breit gestreutes Aktienportfolio im DAX wiederum, bei einer Einmalanlage und einem 20-jährigen Anlagehorizont, erbrachte beispielsweise historisch im Mittel 8,9 % Rendite pro Jahr. Das hat das Deutsche Aktieninstitut errechnet.

Auch wenn sich so mancher institutionelle Anleger noch immer schwer damit tut, in Aktien zu investieren: Mittlerweile haben die meisten Professionals erkannt, dass es riskanter ist, nicht in Aktien zu investieren, als es zu tun, so dass Aktien als wichtigste Anlageklasse immer mehr zum Einsatz kommen.

Nun versteht es sich aber natürlich auch von selbst, dass die individuelle Risikoeinschätzung professioneller Investoren keine reine Frage der Anlageklasse sein kann. Vielmehr kommt es darauf an, im Rahmen der Strategic Asset Allocation übergeordnete Risiken für die einzelnen Anlageklassen zu erkennen und diese bestmöglich untereinander einzudämmen. Und diese Risiken sind aktuell besonders in geopolitischen Sondersituationen zu suchen, auf die die Investmentstrategie reagieren muss.

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