Pandemie zeigt Bedeutung von innovativen Biotech-Unternehmen oder auch Diagnostika

Rückblickend, aber auch vorausschauend, ist Gesundheit das höchste Gut. Der Healthcare-Sektor ist dabei auch ein interessantes Umfeld für Investoren und aktive Asset-Manager. Während einzelne Biotechnologietitel in den zurückliegenden Monaten Kursanstiege verzeichneten, verloren einige Big-Pharma-Player doch deutlich. Mit Maximilian-Benedikt Köhn, verantwortlicher Analyst für den Healthcare-Sektor bei der DJE Kapital AG, sprachen wir über das facettenreiche Thema der Gesundheitsbranche und seinen Fondsansatz.
17. September 2021
Maximilian-Benedikt Köhn - Foto: © DJE Kapital AG

Rückblickend, aber auch vorausschauend, ist Gesundheit das höchste Gut. Der Healthcare-Sektor ist dabei auch ein interessantes Umfeld für Investoren und aktive Asset-Manager. Während einzelne Biotechnologietitel in den zurückliegenden Monaten Kursanstiege verzeichneten, verloren einige Big-Pharma-Player doch deutlich. Mit
Maximilian-Benedikt Köhn, verantwortlicher Analyst für den Healthcare-Sektor bei der DJE Kapital AG, sprachen wir über das facettenreiche Thema der Gesundheitsbranche und seinen Fondsansatz.

INTELLIGENT INVESTORS: Herr Köhn, der Healthcare-Sektor steht seit Corona zunehmend im Rampenlicht. Was sollten Investoren über die längerfristigen Perspektiven dieses (krisenresistenten) Sektors auf jeden Fall wissen?
Maximilian-Benedikt Köhn: Die Pandemie führt uns vor Augen, wie wichtig Prophylaxe, Diagnostik und Therapie von Krankheiten sind. Mit „uns“ meine ich nicht nur das einzelne Individuum, sondern die ganze Gesellschaft – und das dürfte wirtschaftlich erhebliche Auswirkungen haben. Die Sensibilität für Gesundheitsfragen wird zunehmen, nicht nur individuell, sondern auch beim Staat und bei den Kostenträgern. Diese werden ihren Fokus aus eigenem Interesse stärker darauf ausrichten, da die Bevölkerung immer älter und damit vulnerabler wird. Gleichzeitig weisen viele Unternehmen aus dem Sektor eine gesunde Bilanz auf. Aber die Gesundheitsbranche ist sehr facettenreich: Von großen Pharmaunternehmen als Dividendenaristokraten über stark wachsende Medizintechnik-Unternehmen bis hin zu hoch innovativen, aber noch nicht gewinnbringenden Biotech-Unternehmen ist alles vorhanden.

II: Können Sie uns darlegen, wo auch jenseits der Pandemiebekämpfung Chancen im Gesundheitssektor liegen, die der Kapitalmarkt mitunter nach der Corona-Euphorie gerade neu bewertet?
Köhn: Die Aufgeschlossenheit, neue oder ergänzende Therapieansätze gegen chronische Krankheiten (maligne Tumore, Diabetes, Adipositas, Alzheimer) zu erforschen und dann zu behandeln, wird zunehmen. Vor diesem Hintergrund kann ich mir gut vorstellen, dass auch die Risikobereitschaft gegenüber Zulassungen diagnostischer oder therapeutischer Maßnahmen zunehmen wird. So wurden z. B. die COVID-Schutzimpfungen in Rekordzeit entwickelt und mit der notwendigen Studienevidenz zugelassen. Und das, obwohl ein normales Vakzin bislang gerne mal über zehn Jahre bis zur endgültigen Zulassung gebraucht hat. Es gibt auch Risiken, etwa eine stärkere, staatlich dirigistische Einflussnahme. Dies hat die letztlich innovationsfeindliche Diskussion um den Patentschutz gezeigt. Dennoch zeigt die weltweite Pandemie, wie wichtig innovative Biotech-Unternehmen oder auch Diagnostika sind. Dies sollte auch in den Aktienkursen berücksichtigt werden.

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