Renaissance der Rohstoffstrategien

Die Union Bancaire Privée (UBP) erhöht aufgrund ihres positiven Ausblicks auf den Rohstoffsektor ihr Engagement in rohstofforientierten Strategien im Bereich Alternatives. Das geht aus dem jüngsten Quarterly Strategy Review & Outlook des Teams Alternative Investment Solutions von UBP hervor.
25. November 2021
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Die Union Bancaire Privée (UBP) erhöht aufgrund ihres positiven Ausblicks auf den Rohstoffsektor ihr Engagement in rohstofforientierten Strategien im Bereich Alternatives. Das geht aus dem jüngsten Quarterly Strategy Review & Outlook des Teams Alternative Investment Solutions von UBP hervor.

„Als Research-Team konzentrieren wir uns auf die Identifizierung alternativer Strategien, die die Erwartungen der Anleger über einen längeren Zeitraum nicht erfüllt haben und möglicherweise kurz vor einem Wendepunkt stehen. Meist legt sich der strukturelle bzw. konjunkturelle Gegenwind oder wandelt sich sogar für einige Zeit in Rückenwind. Das sehen wir derzeit bei rohstofforientierten Strategien“, sagt Kier Boley, CIO Alternative Investment Solutions bei Union Bancaire Privée (UBP).

Der Zeitraum von Januar 2005 bis Dezember 2008 war mit einer jährlichen Rendite von über 16% bei einer Volatilität von 8,4% die beste Zeit für alternative Rohstoffstrategien (gemessen am HFRX Macro Commodity Index). Von 2009 bis Ende 2019 erwirtschaftete dieser Ansatz jedoch angesichts des Bärenmarkts bei Rohstoffen eine negative Rendite von minus 2,4% p.a. Als Ursache dafür sehen die Autoren das gedämpfte globale Wirtschaftswachstum auf der Nachfrageseite und ein Überangebot an Rohstoffen, das durch den Abschluss von CAPEX-Projekten im Bergbau und im Energiesektor ausgelöst wurde. „Darüber hinaus sind die Möglichkeiten, Überrenditen bzw. Alpha zu erzielen, gesunken. Denn die Anlagestrategie war mit über 140 Hedgefonds, die ähnliche direktionale Makrostrategien anwenden, zusammen mit passiven ETF-Indexaktivitäten und Investmentbanken, die große spekulative Positionen einnahmen, überfüllt“, erläutert Boley.

Den UBP-Experten zufolge entwickeln sich die Faktoren seit Ende 2019 günstiger. Auf fundamentaler Ebene seien Rohstoffe eine der wichtigsten Anlageklassen, die sowohl umfassendere Änderungen der Inflationserwartungen als auch große relative Preisverhältnisänderungen widerspiegeln dürften. Diese entstünden durch den Wechsel von Verbrennungsmotoren zu Elektrofahrzeugen und die Dekarbonisierung der Stromerzeugungs- und ‑übertragungsnetze. Auch die großen Engpässe, die in vielen Basismetallindustrien aufgetreten sind, seien eine natürliche Folge der zu geringen Investitionen in der vorherigen Baisseperiode. „Aus technischer Sicht glauben wir, dass das potenzielle Alpha am oberen Ende der Spanne liegt, da die verbleibenden Manager — die wir auf 40 bis 50 schätzen — nur wenige Konkurrenten haben und die Investmentbanken aus regulatorischen Gründen eingeschränkt sind. Die Manager scheinen auch ihre Risikomanagementtechniken verbessert zu haben, um die erwarteten Verluste zu verringern. Wir erhöhen unser Engagement“, heißt es in dem Bericht.

Laut UBP haben Liquid Alternatives-Strategien im dritten Quartal 2021, in der Breite und gemessen am HFRI Fund Weighted Composite Index, einen kleinen Verlust von ‑0,03 % verzeichnet. Auf Ebene der Einzelstrategien verzeichneten Asset-Backed-Manager eine deutlich positive Rendite, da die Erträge weiterhin hoch waren und sich die Spreads verengten, während Global Macro zu kämpfen hatte, da sich Long-Engagements in Schwellenländern und inflationäre Trades als schwierig erwiesen, so Kier Boley.

Auf Sicht von ein bis zwei Jahren sehen die Experten von UBP nach wie vor auf breiter Front interessante Anlagemöglichkeiten. Im Bereich der Equity Long/Short-Strategien spiele neben strukturellen Trends wie Digitalisierung auch das Thema Inflation eine größere Rolle. Dabei sei entscheidend, inwieweit Unternehmen im aktuellen Umfeld in der Position seien, höhere Preise an ihre Kunden weiterzugeben. Im Bereich Relative Value bleibe Convertible Arbitrage im Hinblick auf die Performance ein „Sweet Spot“, die im dritten Quartal nach einer Seitwärtsbewegung im ersten Halbjahr wieder angezogen habe. Häufig könnten Inhaber von Wandelanleihen von der gestiegenen Aktivität bei Merger & Acquisitions profitieren.

„Kunden suchen verstärkt nach Wegen, wie sie auf Portfolioebene mit steigenden Inflationserwartungen umgehen können. Der gezielte Einsatz von alternativen Anlagestrategien kann ein wichtiger Baustein für das Erreichen der gesetzten Portfolioparameter sein“, ergänzt Thomas Body, Leiter des Geschäfts von UBP Asset Management in Deutschland und Österreich. (ah)

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