„Kommt jetzt der Rohstoff-Superzyklus?“

Erst kürzlich verzeichnete der MSCI World Index die beste 12-Monats-Performance seit 1971. Und das, obwohl der pandemiebedingte Kurseinbruch 2020 im historischen Vergleich relativ moderat war. „Die Aktienmärkte haben in Erwartung der wirtschaftlichen Erholung schon ordentlich Gas gegeben“, sagt Max Anderl, Head of Concentrated Alpha Equity bei UBS Asset Management.
19. Mai 2021
Foto: © Björn Wylezich - stock.adobe.com

Erst kürzlich verzeichnete der MSCI World Index die beste 12-Monats-Performance seit 1971. Und das, obwohl der pandemiebedingte Kurseinbruch 2020 im historischen Vergleich relativ moderat war. „Die Aktienmärkte haben in Erwartung der wirtschaftlichen Erholung schon ordentlich Gas gegeben“, sagt Max Anderl, Head of Concentrated Alpha Equity bei UBS Asset Management.

Kein Rohstoff-Superzyklus…

Auch der Rohstoffmarkt hatte einen starken Start ins Jahr 2021. „In Asset-Allokationen haben Rohstoffe ein Rekord-Übergewicht erreicht. Wir denken aber dennoch, dass es zu früh ist, von einem neuen Rohstoff-Superzyklus zu sprechen“, sagt Anderl. Seine Bedenken werden vor allem von China genährt. So zeigen sich beim weltweit größten Verbraucher von Rohstoffen bereits erste Anzeichen eines nachlassenden Nachfragewachstums nach einigen Rohstoffen. Anderl erwartet daher, dass sich die Rohstoffpreise vom hohen Niveau wieder etwas hinab bewegen und sich normalisieren.

..aber auch keine nachhaltige Inflationsgefahr

Wenn Lockdowns Geschichte sind und sich die Volkswirtschaften wieder öffnen, werden nach Anderls Ansicht die Preise für Dienstleistungen tendenziell steigen, und die Preise von Waren eher sinken. „Aufgrund der niedrigen Vergleichswerte im Vorjahr dürfte die Inflation zwar im zweiten Quartal 2021 nach oben schießen. Danach erwarten wir aber wieder eine Normalisierung“, so Anderl. Für eine nachhaltig höhere Inflation sieht er derzeit keine Gründe. Auch im starken Geldmengenwachstum, das häufig als Inflationsauslöser angeführt wird, erkennt er keine Gefahr für eine Teuerung. „Es gibt keinen historischen Beweis, dass Geldmenge und Inflation zusammenhängen. Gerade in den vergangenen drei Jahrzehnten mit mäßiger Inflation war die Korrelation der beiden äußerst schwach“, so Anderl. Die Entwicklung der Inflation hänge zudem von weiteren Faktoren ab, etwa von Innovationen, Demografie und der Nachfrage in Relation zum Arbeitskräfte- und Produktangebot. (ah)

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