Unser Name ist Programm

Die Welt ist im rasanten Wandel. Auch und gerade technologisch. Es bedarf neuer Problemlösungen. Das wird immer offensichtlicher. Auch in der traditionellen Landwirtschaft ist Pioniergeist gefragt. Die MABEWO AG um CO-Founder und CEO Jörg Trübl hat sich das auf die Fahnen geschrieben. Ein Gespräch zum Status quo, den Plänen und Visionen.
27. März 2024
Jörg Trübl, Vorstand der MABEWO AG - Foto: Copyright MABEWO AG

Die Welt ist im rasanten Wandel. Auch und gerade technologisch. Es bedarf neuer Problemlösungen. Das wird immer offensichtlicher. Auch in der traditionellen Landwirtschaft ist Pioniergeist gefragt. Die MABEWO AG um CO-Founder und CEO Jörg Trübl hat sich das auf die Fahnen geschrieben. Ein Gespräch zum Status quo, den Plänen und Visionen. 

INTELLIGENT INVESTORS: Herr Trübl, die Geschichte der MABEWO beginnt kurz vor dem Eintreten multipler Krisen wie Pandemie, Lieferkettenproblematik und Ukraine-Krieg. Was hat für Sie den Ausschlag zur Unternehmensgründung gegeben? 

Jörg Trübl: Zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung war von diesen Krisen noch nichts erkennbar, die Auswirkungen des Klimawandels waren 2019 bereits deutlich spürbar. Auch die Auswirkungen der fortschreitenden Urbanisierung mit der einhergehenden Bodenversiegelung haben sich manifestiert. All das hat seine Konsequenzen bei der Sicherung der Grundversorgung mit Lebensmitteln und Energie. Die Krisen seit 2020 haben dies noch verstärkt. Wir wurden also in unserem Ansatz bestätigt, auf eine lokale, energieautarke Versorgung zu setzen.

II: Welche Meilensteine konnten Sie zwischenzeitlich erreichen?

Trübl: Seit dem Beginn hat sich viel ereignet. Eine Unternehmensentwicklung findet entlang vieler, paralleler Handlungsstränge statt. Es gelang uns, immer wieder neue technische Entwicklungen anzustoßen, zu testen und marktreif zu machen. Dem aktuellen Stand der Indoor-Farming-Container gingen erste Prototypen und Testanlagen in den Jahren 2021 und 2022 voraus. Durch die neue Gesetzgebung in Bezug auf die Liberalisierung von Cannabis ergeben sich neue Geschäftsmöglichkeiten für den Einsatz von Indoor-Growing-Compartments in Deutschland. Unsere ESG-Zertifizierung im Oktober letzten Jahres und die ISO 9001:2015 Zertifizierung Anfang 2024 sind weitere wichtige Meilensteine.

II: Für diejenigen, die Sie noch nicht kennen, was ist der USP der MABEWO?

Trübl: Wir kommen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien. Photovoltaik und Biogas verstehen wir von der Konzeptionierung bis zum Betrieb im Detail. Und nachdem Pflanzen nun einmal Energie sind, haben wir begonnen, über Indoor-Farming-Systeme nachzudenken, die die Versorgung der wachsenden urbanen Bevölkerung sicherstellen könnten. Wir sind als europäischer Pionier hier in Vorleistung gegangen, was die Entwicklung proprietärer Technologien angeht. Daher ist das Unternehmen am Schnittpunkt Indoor-Farming und Erneuerbare Energien positioniert. Damit verfügen wir über ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.

II: Sie verstehen sich als Innovator und Technologielieferant der nachhaltigen Landwirtschaft. Wo sehen Sie hier die zentralen Herausforderungen?

Trübl: Derzeit ändern sich viele Rahmenbedingungen rund um die Landwirtschaft. Der Klimawandel mit Trockenperioden, Hitze oder Extremereignissen, auch Hofübernahmen, die Anforderungen an die Energieproduktion und die Umgestaltung von Fördersystemen bringen Anpassungsdruck mit sich. Die Landwirtschaft wird sich als höchst konservative Branche grundlegenden Anpassungen gegenübersehen. Das Berufsbild kann sich ändern, vom Lebensmittelproduzenten hin in Richtung Landschaftsschützer, Ressourcenmanager oder Energieerzeuger.

II: In Zeiten von Überdüngung und knapper Wasserressourcen muss sich die konventionelle Landwirtschaft wandeln. Hier setzt u. a. das Konzept der vertikalen Landwirtschaft bzw. Indoor-Farming an. Bitte erläutern Sie uns die wesentlichen Merkmale.
Trübl: Wir wollen Fläche sinnvoll und effizient nutzen. Dies ist unter den gegebenen Klimabedingungen fast unmöglich geworden, darum sehen wir in der kontrollierten Indoor-Umgebung die dringend notwendige Produktions-Sicherheit. Für einfache und schnellwachsende Produkte wie Micro-Greens und Kräuter für eine CO2-neutrale Ernte oder auch für Jungpflanzen und Aufzucht sowie dem Vorziehen von Gemüse und Salaten. Der Landwirt kann in kleinen, aber stabilen Räumen seine lokale Produktion betreiben und diese nach Bedarf skalieren und automatisieren. Wir entwickeln auch Lösungen für Tierfutter. Dies hat den Vorteil der stabilen und lokalen Futterquelle, was dem Tierhalter ermöglicht, das Gras im Container anzubauen und die freigewordene Fläche für wertvollere Produkte zu nutzen.

II: Ist dieser Ansatz universell einsetzbar, regional unabhängig und für viele Gemüsekulturen?

Trübl: Es geht hier darum, dem Gemüsebauer Instrumente der Optimierung und möglichst auch der Automatisierung an die Hand zu geben. Der Aspekt ist die Ernte- und somit auch eine Ertragssicherheit. Es muss in Europa sichergestellt werden, dass die Flächen optimal genutzt werden, keine Bodenverdichtung und kein Ausbluten des Bodens verursacht wird. Die Ertragskraft des Bodens muss stabilisiert werden.

II: Im Vorgespräch sagten Sie, dass der Landwirt heutzutage immer mehr die Rolle eines Energiewirts einnimmt. Wie meinen Sie das?

Trübl: Die Energiepreise haben sich in den letzten drei Jahren verdoppelt, die EU hat vor fünf Jahren die internationalen Korridore geöffnet, nun stellt man aber fest, dass die Überland-Leitungen nicht für die Peak-Leistungen bereit sind. Wir haben einerseits die nachhaltige Produktion und andererseits die lokale Stromgewinnung, welche mit unseren Agri-Racks schnell und kostengünstig umgesetzt werden kann. Wir reduzieren die Installationskosten um 20 % zu den bestehenden Lösungen am Markt. Wir werden die Produkte anlässlich der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) Feldtage vom 11. bis 13.06.2024 einem breiten und kritischen Fachpublikum vorstellen. Diese Installationen ermöglichen dem Landwirt, auch kleinere Flächen für die Stromproduktion zu nutzen, aber gleichzeitig die Fläche immer noch für die Pflanzenproduktion einzusetzen. Also in erster Linie Landwirt und gleichzeitig auch Energiewirt.

I: Wir sprachen die nachhaltige Landwirtschaft an. Nachhaltiges Wachstum wollen Sie auch mit Ihrem Unternehmen verfolgen, so beispielsweise durch den Börsengang. Was bedeutet dieser Schritt für Sie und wen möchten Sie künftig verstärkt erreichen?

Trübl: Ein Unternehmen wie die MABEWO kann eine globale Vision umsetzen. Marktentwicklung und Expansion benötigen Zeit, Kompetenz und Geld. Das Börsenlisting wird Möglichkeiten für eine Kapitalisierung eröffnen. Damit sprechen wir Investoren an, die sich im Bereich der Nachhaltigkeit, der Ressourcenschonung und der Sicherstellung von Lebensmittel- und Energieproduktion engagieren wollen. Wir setzen auf das Interesse der Investoren an MABEWO als ertragreiches Dividendenpapier.

II: Zum Abschluss: Gedanken finden idealerweise Eingang in nutzenstiftende Konzepte. Welche Vision treibt Sie an?

Trübl: Unser Name ist Programm. MABEWO steht für ‚Make a better World‘. Das ist ein hoher Anspruch. Ich bin überzeugt, dass die Menschheit dafür prädestiniert ist, mit Technologie neue Lösungen für immer neue Probleme zu finden. Wir treten an, ein Marktführer zuerst in der DACH-Region, dann in Europa und gerne auch einmal in größerem Maßstab zu sein.

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter