Kanada genießt auf der ganzen Welt einen äußerst positiven Ruf was die unterschiedlichsten Aspekte betrifft. Welche Vorteile es auch Institutionellen Investoren als Investitionsstandort bietet, erklärt Sven J. Matten, CEO von RECan Global im Interview.
INTELLIGENT INVESTORS: Kanada steht für viele Menschen in Deutschland für Freiheit, Abenteuer und Unabhängigkeit. Als Investitionsstandort allerdings ist Kanada noch eher ein unbeschriebenes Blatt. Kurz gefragt: Wieso Kanada?
Sven J. Matten: Diese gefühlte positive Besetzung Kanadas lässt sich genauso auch in wirtschaftlicher Hinsicht erleben. Kanada bietet hervorragende Wachstumsperspektiven und verfügt über einige der größten und am besten entwickelten Wirtschaftsstandorte im gesamten nordamerikanischen Markt und ist dazu eines der reichsten Länder der Welt sowie eine der Top-Ten-Handelsnationen. Laut der aktuellen Weltbankstatistik verfügt Kanada über einen der stabilsten Finanz- und Bankensektoren der Welt.
II: Also alles Pro-Argumente für Anleger, die dort investieren möchten?
Matten: Ja, speziell für Anleger, die international den Fokus auf Nordamerika legen, aber nicht ausschließlich in den USA beziehungsweise US-Dollar investieren, sondern ihr Portfolio diversifizieren möchten. Kanada ist ein Safe-Harbor-Land mit stabiler politischer, rechtlicher, steuerlicher und wirtschaftlicher Lage, die sich nicht wesentlich von westeuropäischen Normen oder Werten unterscheidet. Zudem verfügt Kanada mit dem Kanadischen Dollar über eine AAA-Währung und hat eine Vielzahl an wirtschaftlichen und steuerlichen Abkommen mit Deutschland und der EU geschlossen.
II: RECan Global bietet Institutionellen Investoren einen exklusiven Zugang zum kanadischen Immobilienmarkt. Welche Vorteile verbinden Sie mit diesem Engagement, auch vor dem Hintergrund gegenüber dem europäischen Markt?
Matten: Der kanadische Immobilienmarkt hat eine sehr positive Entwicklung genommen, ist robust und nachhaltig und bietet vergleichsweise hohe Renditen in einem stabilen Umfeld. Das zeigen auch die Zahlen in unabhängigen wie auch in unserem aktuellen Immobilienmarktreport. Herauszuheben ist meines Erachtens der positive Einfluss der Immigrationspolitik der kanadischen Regierung. Nach Kanada wandern jährlich mehr als 400.000 qualifizierte Personen ein, allerdings kaum in die Sozialsysteme, sondern hauptsächlich in den Arbeitsmarkt. Rund 65 Prozent der Immigranten sind dabei über spezielle Arbeitsmarktprogramme eingewandert. Das heißt, sie haben Arbeit, und sie verdienen vom ersten Tag an Geld. Dies treibt selbst in Pandemiezeiten den kanadischen Gewerbe- wie Wohnimmobilienmarkt. Für das Jahr 2022 wird ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von vier Prozent erwartet. Hinzu kommt, dass das Wachstum des BIP in Kanada deutlich über dem EU-Durchschnitt liegt, der europäische Immobilienmarkt vergleichsweise geringe Renditen erzielt und dieser somit für viele Investoren weniger Wachstumsperspektiven bietet.
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