Zuflüsse in goldgestützte ETFs treiben Goldpreis an

Die COVID-19-Pandemie wirkte sich in der ersten Jahreshälfte 2020 deutlich auf den Verbrauchermarkt für Gold aus, wobei die Gesamtnachfrage im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 um 6 Prozent auf 2.076 Tonnen zurückging. Dies zeigt der aktuelle Bericht des World Gold Councils zur Entwicklung der weltweiten Goldnachfrage.
31. Juli 2020
Gold - Foto: Alexander Limbach

Die COVID-19-Pandemie wirkte sich in der ersten Jahreshälfte 2020 deutlich auf den Verbrauchermarkt für Gold aus, wobei die Gesamtnachfrage im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 um 6 Prozent auf 2.076 Tonnen zurückging. Dies zeigt der aktuelle Bericht des World Gold Councils zur Entwicklung der weltweiten Goldnachfrage.

 

Obwohl die allgemeine Nachfrage nach Gold abnahm, verzeichneten goldgestützte ETFs in der ersten Jahreshälfte rekordartige Zuflüsse in Höhe von 734 Tonnen. Diese Rekordzuflüsse wurden durch die globale Reaktion der Zentralbanken und Regierungen auf die Pandemie, die sich in Form von Zinssenkungen und massiven Liquiditätsspritzen äußerte, weiter angeheizt.

Im Gegensatz dazu gingen die Investitionen in Goldbarren und Münzen im zweiten Quartal aufgrund der Schwäche in Asien stark zurück, was zu einem Rückgang um 17 Prozent auf 397 Tonnen in der ersten Jahreshälfte führte. Aufgrund des Lockdowns der globalen Märkte und der Abschreckung der Verbraucher durch hohe Goldpreise und einer Verringerung des verfügbaren Einkommens sank die Schmucknachfrage in der ersten Jahreshälfte um 46 Prozent auf 572 Tonnen und die Menge des in der Technologie verwendeten Goldes um 13 Prozent auf 140 Tonnen. Zuflüsse in goldgestützte ETFs (Gold-ETFs) beschleunigten sich im zweiten Quartal, sodass die erste Jahreshälfte insgesamt Rekordzuflüsse von 734 Tonnen verzeichnet. Die Zuflüsse in der ersten Jahreshälfte übertrafen den früheren Jahresrekord aus dem Jahr 2009 von 646 Tonnen und erhöhten die weltweiten Bestände auf 3.621 Tonnen.

Der Goldpreis in US-Dollar stieg in der ersten Jahreshälfte um 17 Prozent, nach einem Anstieg von 10 Prozent im zweiten Quartal. Starke Zuflüsse in goldgestützte ETFs trieben diesen Anstieg an. Der Goldpreis erreichte auch in zahlreichen anderen Währungen Rekordhochs, unter anderem in Euro, Pfund Sterling, Rupie und Renminbi. Investitionen in Goldmünzen und kleine Goldbarren hingegen verringerten sich im ersten Halbjahr stark, sie sanken um 17 Prozent auf 397 Tonnen – den niedrigsten Stand seit dem ersten Halbjahr 2009. Die Reaktionen der Investoren auf die Pandemie fielen weltweit unterschiedlich aus – so übertraf der steile Nachfragerückgang in Asien das Wachstum im Westen.

Die Schmucknachfrage in der ersten Jahreshälfte hat sich angesichts der durch COVID-19 verursachten globalen Krise und hoher – in einigen Fällen rekordverdächtiger – Goldpreise auf 572 Tonnen verringert. Die Auswirkungen der Pandemie waren schonungslos und die Nachfrage im zweiten Quartal fiel auf beispiellose 251 Tonnen.

Die Zentralbanken erwarben in der ersten Jahreshälfte 233 Tonnen Gold, was 39 Prozent unter dem Rekordniveau von 2019 liegt. Käufe sind konzentrierter als zuvor, da im Jahr 2020 bisher weniger Banken ihre Reserven aufstocken.

Die Goldversorgung wurde ebenfalls durch die Pandemie beeinträchtigt: Die Gesamtversorgung ging in der ersten Jahreshälfte um 6 Prozent auf 2.192 Tonnen zurück.  Sowohl die Minenproduktion als auch das Recycling waren von den Lockdown-Einschränkungen betroffen. „COVID-19 hat eine ideale Grundlage für Investitionen in Gold geschaffen, da historische Liquiditätsspritzen und rekordtiefe Zinssätze die Kosten für den Transport von Gold erheblich gesenkt haben. In der ersten Jahreshälfte haben wir einen sprunghaften Anstieg des Goldpreises zusammen mit Rekordzuflüssen in goldgestützte ETFs gesehen“, sagt Louise Street, Market Intelligence beim World Gold Council.

„Demgegenüber wurde die Verbrauchernachfrage in der ersten Jahreshälfte 2020 gnadenlos von COVID-19 getroffen.“ „Die in Asien, Europa und Nordamerika verhängten Lockdowns haben die verbraucherorientierten Sektoren des Marktes stark durcheinander gebracht. Die Nachfrage nach Schmuck fiel auf ein beispiellos niedriges Niveau. Die Investitionen in Goldbarren und Münzen verlangsamten sich drastisch, da ein deutlicher Rückgang der Nachfrage des asiatischen Markts den starken Anstieg der westlichen Investitionen überlagerte“, so Street. „Die verbraucherorientierten Sektoren des Marktes werden in den kommenden sechs Monaten wahrscheinlich gedämpft bleiben. Doch die anhaltende Unsicherheit und die Gefahr weiterer Pandemiewellen bedeuten, dass der Status von Gold als sicherer Hafen auf absehbare Zeit seine Attraktivität für Anleger behalten wird.“ (ah)

Foto: © Alexander Limbach — stock.adobe.com

 

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