Zu viel des Guten?

In allzu viel Optimismus sieht Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, aktuell das größte Risiko für die Märkte. In seinem „Strategy Weekly“ weist er darauf hin, dass der Grad an „bullishness“ unter Privatanlegern ein Niveau erreicht habe wie seit dem ersten Quartal 2018 nicht mehr. Damals folgte die massive Abwicklung von Short-Volatility-Produkten, was zu erheblichen Marktturbulenzen führte. Ein großer Konsens unter den aktivsten Anlegern sei oft der Vorbote größerer Kursschwankungen.
1. Dezember 2020
Optimismus - Foto: alswart

In allzu viel Optimismus sieht Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, aktuell das größte Risiko für die Märkte. In seinem „Strategy Weekly“ weist er darauf hin, dass der Grad an „bullishness“ unter Privatanlegern ein Niveau erreicht habe wie seit dem ersten Quartal 2018 nicht mehr. Damals folgte die massive Abwicklung von Short-Volatility-Produkten, was zu erheblichen Marktturbulenzen führte. Ein großer Konsens unter den aktivsten Anlegern sei oft der Vorbote größerer Kursschwankungen.

Botte: „Die besorgniserregende Corona-Situation mahnt zur Vorsicht. Jüngste Lockdown-Maßnahmen haben den europäischen Volkswirtschaften im vierten Quartal wieder negative Wachstumsraten beschert, und auch das Wachstum in den USA dürfte sich in den kommenden Monaten deutlich verlangsamen. Doch Hoffnungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik fördern weiterhin den Aufbau von Long-Positionen auf Aktien und Spread-Produkten.

Die Aussicht auf eine Verlängerung des PEPP-Programms und neue TLTROs bei der EZB-Sitzung am 10. Dezember scheint jedes Marktniveau zu rechtfertigen. Für Anleiheinvestoren ist es nahezu unmöglich, sich gegen die künstliche Übernachfrage zu stemmen. Überdies passen die Prognosen für die Emissionen von IG-Unternehmensanleihen und Staatsanleihen in 2021 zu dieser Angebotsknappheit.

Das Treffen der EZB wird mit dem EU-Gipfel zusammenfallen, der möglicherweise die letzte Gelegenheit bietet, Differenzen über den europäischen Haushalt 2021–2027 und den Konjunkturfonds auszugleichen und möglicherweise einen Brexit-Deal zu bestätigen. In diesem Zusammenhang sollte man Gewinnmitnahmen um den 10. Dezember herum nicht ausschließen.“ (ah)

Foto: © alswart — stock.adobe.com

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