Wissenslücken schließen, um finanziell aufzuholen 

Eine von Raiffeisen Capital Management bei appinio in Auftrag gegebene Studie[2] zeigt, dass Frauen in der DACH-Region aus vielfältigen Gründen insgesamt weniger häufig am Kapitalmarkt investiert sind als Männer. Das kann langfristig zu Nachteilen beim Vermögensaufbau und bei der Altersvorsorge führen. Männer nehmen zugunsten höherer Erträge größere Risiken in Kauf und nutzen mit diesem Verhalten die Möglichkeiten der Kapitalmärkte, ihre Vermögens- und Altersvorsorge weiter zu verbessern. Frauen wählen hingegen aus Angst vor möglichen Verlusten, Geldanlagen mit geringeren Risiken. Diese unterschiedliche Herangehensweise kann die Vermögenskluft zwischen Männern und Frauen weiter vergrößern.
22. April 2025
Karin Kunrath (c) Roland Rudolph

Eine von Raiffeisen Capital Management bei appinio in Auftrag gegebene Studie[2] zeigt, dass Frauen in der DACH-Region aus vielfältigen Gründen insgesamt weniger häufig am Kapitalmarkt investiert sind als Männer. Das kann langfristig zu Nachteilen beim Vermögensaufbau und bei der Altersvorsorge führen. Männer nehmen zugunsten höherer Erträge größere Risiken in Kauf und nutzen mit diesem Verhalten die Möglichkeiten der Kapitalmärkte, ihre Vermögens- und Altersvorsorge weiter zu verbessern. Frauen wählen hingegen aus Angst vor möglichen Verlusten, Geldanlagen mit geringeren Risiken. Diese unterschiedliche Herangehensweise kann die Vermögenskluft zwischen Männern und Frauen weiter vergrößern.

Frauen: Aufholbedarf bei Finanzwissen

Warum ist das so? Frauen sind in Hinblick auf Kapitalmarktinvestments oft verunsichert und schätzen ihr Finanzwissen deutlich geringer ein als Männer. Überprüft man das Wissen in Bezug auf Verzinsung, Kaufkraft/Inflation sowie die Chancen und Risiken einer Veranlagung konkret – so wie wir das in unserer Studie gemacht haben –, so schneiden Frauen zwar tatsächlich überwiegend schlechter ab als Männer, oft aber nicht im Ausmaß der eigenen Selbsteinschätzung. Es geht für die Frauen also auch sehr stark darum, Wissenslücken zu schließen, um finanziell aufzuholen. Das ist auch speziell in Hinblick auf die Altersvorsorge sehr wichtig, denn auch hier gibt es sowohl bei Frauen als auch bei Männern noch Luft nach oben.

 

Häufigste Informationsquelle: Familie und (Bank-)berater:innen

Für viele Frauen in allen drei Ländern der DACH-Region ist die Familie die wichtigste Quelle beim Finanzwissen. Aber bereits an zweiter Stelle stehen Bankbetreuer:innen bzw. Finanzberater:innen. Für 45 % der befragten Frauen in Österreich, für 38 % der Frauen in Deutschland und für 32 % der Frauen in der Schweiz, ist die professionelle Beratung eine wichtige Informationsquelle in Bezug auf ihr Finanzwissen. Auch das Vertrauen in die Beratung ist hoch. Rund ein Drittel der Frauen – aber auch der Männer – in den jeweiligen Ländern vertraut bei Anlageentscheidungen dem oder der (Bank-)berater:in. Das bedeutet, dass auch in Zeiten von Online-Banking und zunehmender Digitalisierung die persönliche Beratung nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert hat. Sie ist daher auch eine zentrale Schnittstelle hin zu den Frauen, wenn es darum geht, Finanzwissen zu vermitteln. In Gesprächen stellt sich auch oft heraus, dass sehr viele Frauen bereits mit dem Gedanken spielen, am Kapitalmarkt zu investieren. Oft fehlt dann aber noch das letzte Stückchen Mut, um aktiv zu werden.

 

Aufgrund geringerer Einkommen weniger Spielraum für mögliche Verluste

Mit ein Grund für die Risikoaversion von Frauen ist, dass diese häufig aufgrund geringerer Einkommen weniger Geld zum Anlegen zur Verfügung, und daher auch einen kleineren Spielraum in Hinblick auf mögliche Verluste haben. Darauf muss man eingehen. Dass Fondsinvestments nur mit großen Beträgen funktionieren, ist ein Irrglaube, der sich ebenfalls hartnäckig hält. Mit einem Fondssparplan sind Investments am Kapitalmarkt bereits ab 50 Euro monatlich möglich. Diese Form der Anlage bietet auch eine gute Gelegenheit, sich langsam an ein Kapitalmarktinvestment heranzutasten. Es gibt eine sehr große Auswahl an Produkten, darunter auch gemischte Fonds, die aufgrund der Veranlagung weniger riskant sind als beispielsweise reine Aktienfonds. Wichtig ist, hier einmal den ersten Schritt zu machen und mit der Geldanlage zu starten, um die Vermögenskluft hin zu den Männern – wenn nicht zu schließen, so doch zumindest zu verkleinern.

Autorin: Karin Kunrath, Chief Investment Officer bei Raiffeisen Capital Management[1]

[1] Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H.

[2] Studie „Frauen & Geldanlage“ Österreich, Deutschland, Schweiz von Appinio Marktforschung im Auftrag von Raiffeisen Capital Management[2], Jänner 2025. “Frauen & Geldanlage” Studie 2025

 

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