WisdomTree: Goldpreis könnte von niedrigerer Inflation profitieren

Eine abnehmende Inflation könnte sich dem ETP-Anbieter WisdomTree zufolge positiv auf den Goldpreis auswirken. „Dies mag zunächst nicht gerade intuitiv erscheinen, denn in der Regel unterstützt eine höhere Inflation den Goldpreis“, schreibt Mobeen Tahir, Direktor im Bereich Makro-Research & Taktische Anlagelösungen bei WisdomTree, in einem aktuellen Kommentar. „Aber weiter abnehmende Renditen auf US-Staatsanleihen und eine weitere Dollar-Abwertung, die auf eine fallende Inflation folgen dürften, würden den weiteren Weg für Gold wahrscheinlich kräftig ebnen.“
15. Mai 2023
Foto: © Olivier Le Moal - stock.adobe.com

Eine abnehmende Inflation könnte sich dem ETP-Anbieter WisdomTree zufolge positiv auf den Goldpreis auswirken. „Dies mag zunächst nicht gerade intuitiv erscheinen, denn in der Regel unterstützt eine höhere Inflation den Goldpreis“, schreibt Mobeen Tahir, Direktor im Bereich Makro-Research & Taktische Anlagelösungen bei WisdomTree, in einem aktuellen Kommentar. „Aber weiter abnehmende Renditen auf US-Staatsanleihen und eine weitere Dollar-Abwertung, die auf eine fallende Inflation folgen dürften, würden den weiteren Weg für Gold wahrscheinlich kräftig ebnen.“

Als zweiten Katalysator für den Goldpreis hat WisdomTree die Schuldenobergrenze in den USA ausgemacht, sofern diese nicht angehoben wird. Die US-Regierung habe bereits gewarnt, ihre Cash-Reserven aufzubrauchen, was bis zum 1. Juni 2023 die Zahlungsunfähigkeit oder gravierende Einschnitte bei den staatlichen Ausgaben nach sich ziehen könne. „Es ist wahrscheinlich, dass diese Situation die Nachfrage nach Gold zur Absicherung gegen ökonomische Ungewissheit treibt“, schreibt Tahir.

Weiteres Aufwärtspotenzial für Gold ergibt sich dem Experten zufolge aus den aktuellen Positionierungen der Anleger, woraus sich deren Stimmung gegenüber dem Edelmetall ablesen lasse. Zum einen seien die Goldbestände von Exchange Traded Products (ETPs) auf Jahressicht nicht gestiegen. Aktuell lägen sie bei 93 Millionen Feinunzen, im Vergleich zum Rekordhoch von 110 Millionen Feinunzen im September 2020. Zum anderen seien die spekulativen Netto-Long-Positionen am Futures-Markt aktuell deutlich niedriger als die entsprechenden Hochs 2020 und 2022. „Diese beiden Datenpunkte legen nahe, dass das Anlegersentiment auf der Long-Seite noch nicht überdehnt ist.“

Angesichts dieser günstigen Aussichten für Gold sind nach Ansicht von WisdomTree auch andere Edelmetalle einen Blick wert. Denn: „Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium sind alle in bedeutendem, wenn auch unterschiedlichem Maße mit Gold korreliert.“ Zum Beispiel habe Silber die Goldpreisentwicklung in der Vergangenheit wiederholt überproportional nachvollzogen. Tahir verweist auf das Jahr 2020, als Silber die Goldpreisrally angesichts der Corona-Pandemie sogar noch übertraf. Mitunter vollzögen andere Edelmetalle die Preisentwicklung bei Gold mit Verzögerung nach. Tahir: „Zum Beispiel bildete Platin erst im Februar 2021 ein Hoch aus, nachdem Gold im August 2020 Rekordpreise erzielt hatte.“

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