Whitepaper kritisiert ESG-Fonds-Vergleichbarkeit

11. April 2023
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Die Studie „ESG-Offenlegung im Asset & Wealth Management“ von PwC Deutschland und Morningstar belegt, dass es trotz einem wachsendem Angebot an nachhaltig ausgerichteten Fonds an Transparenz für Investitionsentscheidungen mangelt.

Die EU-Offenlegungsverordnung sollte hier eigentlich Abhilfe schaffen, durch eine nicht einheitliche Umsetzung, fehlt es stattdessen immer noch an Klarheit: „Die fehlende Transparenz hängt im Wesentlichen mit der Geschwindigkeit der Umsetzung multipler Regularien zusammen“, kommentiert Martin Weirich, Experte für Sustainable Finance bei PwC Deutschland. Asset Manager gingen seit Einführung der EU-Regularien im März 2021 bei der Klassifizierung in Artikel-8- oder Artikel-9-Fonds sehr unterschiedlich vor. Laut Weirich legten einige die Vorschriften konservativer aus als andere. Neue Transparenzpflichten, die erst seit Anfang dieses Jahres gelten, könnten für eine höhere Einheitlichkeit sorgen. Weirich zeigt sich jedoch skeptisch: „Es bleibt abzuwarten, ob sich 2023 die Transparenz bei den Produkten deutlich erhöhen wird.“

Ende Dezember 2022 erreichten Artikel-8- und ‑9-Fonds laut Whitepaper einen Marktanteil von 55 % bei verwalteten Vermögen im europäischen Fondsmarkt. Das deutet auf eine verstärkte Reklassifizierung bisheriger Artikel-6-Fonds im Vorfeld der Level-II-Anforderungen der SFDR hin. In Q2 und Q3 2022 wurde die Mehrzahl der Artikel-6-Produkte auf Artikel 8 hochgestuft. Weirich betont dabei, dass die Artikel-8- oder ‑9-Klassifizierung jedoch kein formales Nachhaltigkeits-Label sei. Entscheidend seien viel mehr die individuellen ESG-Ziele und Investitionsprozesse. (lb)

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