Weiterhin positives Umfeld für Liquid Alternatives

Liquid Alternatives-Strategien haben sich im zweiten Quartal 2021 positiv entwickelt und legten gemessen am HFRI Fund Weighted Composite Index um 4 Prozent zu. Das geht aus einem aktuellen Marktbericht der Union Bancaire Privée hervor.
17. August 2021
Börse - Foto: Laurent (Pictarena)

Liquid Alternatives-Strategien haben sich im zweiten Quartal 2021 positiv entwickelt und legten gemessen am HFRI Fund Weighted Composite Index um 4 Prozent zu. Das geht aus einem aktuellen Marktbericht der Union Bancaire Privée hervor.

„Es war insgesamt ein starkes Quartal für Hedgefonds, in dem alle Strategieansätze positive Renditen erzielten. Wir rechnen weiter mit einem positiven Umfeld für alternative Anlagestrategien und halten an unseren Überzeugungen im Hinblick auf die mittelfristige Attraktivität der Strategien fest“, sagt Kier Boley, CIO Alternative Investment Solutions bei Union Bancaire Privée (UBP) im jüngsten Quarterly Strategy Review & Outlook.

„In Zeiten niedriger Zinsen und vor dem Hintergrund der aktuell hohen Bewertungen an den Aktienmärkten können alternative Anlagestrategien sinnvoll Kundenportfolios ergänzen und stabilisieren. Außerdem erschließen sich Investoren damit auch zusätzliches Ertragspotenzial“, ergänzt Thomas Body, Leiter des Geschäfts von UBP Asset Management in Deutschland und Österreich.

Auf Sicht von ein bis zwei Jahren sehen die Experten von UBP auf breiter Front interessante Anlagemöglichkeiten. Im Bereich Equity Long/Short spräche der gute Konjunkturverlauf dafür, dass sich Performancechancen tendenziell auf der „Long-Seite“ ergäben. Daher bevorzuge man Strategien, die die Spreizung bei den Unternehmensgewinnen monetarisieren können. Allerdings gebe es Anzeichen von zu hohen Bewertungen in einigen Sektoren, dass nach einiger Zeit auch wieder Short-Positionen verstärkt zur Erzielung marktunabhängiger Rendite beitragen könnten.

Für Makro-Strategien erwarten die Experten mittelfristig, dass Renditen am oberen Ende des Spektrums erzielt werden können. Der Ansatz funktioniere gut in Zeiten, in denen sich makropolitische Vorgehensweisen als Reaktion auf wirtschaftliche Herausforderungen von Land zu Land stark unterscheiden. „Der Reiz der Makro-Strategie liegt darin, dass sie von Natur aus opportunistisch ist und in allen liquiden Anlageklassen eingesetzt werden kann. Wenn beispielsweise festverzinsliche Anlagen bei geänderte Inflationserwartungen nicht mehr umfänglich einpreisen können, haben Makro-Strategien die Möglichkeit, sich zum Beispiel über Long-Positionen bei Rohstoffen entsprechend zu positionieren. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass es selbst innerhalb der Rohstoffe eine große Streuung gibt. So ist Rohöl in der ersten Hälfte des Jahres 2021 um 44 Prozent gestiegen, während Gold um über 6 Prozent gefallen ist“, erläutert UBP-Experte Boley.

Auch Strategien wie „Distressed“, die auf einen Turnaround bei Unternehmen setzen, gehören zu den Favoriten. Nach dem Einstieg bei überverkauften Wertpapieren während des Crashs im Frühjahr 2020 und deren Rückkehr zu fairen Bewertungen beginne jetzt Phase zwei und drei im Zyklus: Umstrukturierung und Erholung. Boley sagt: „Während einige Unternehmen in der Lage waren, sich durch Schulden Liquidität zu verschaffen, müssen sie nun diese höhere Verschuldung bei anhaltender betrieblicher Unsicherheit bewältigen. Erst im Laufe des Jahres 2021 und 2022 wird sich zeigen, ob die prognostizierte V‑förmige Erholung eintritt oder ob die Unternehmen zu optimistisch waren und Umschuldungen erforderlich werden. Kleinere und mittlere Unternehmen stehen bereits vor diesen Entscheidungen, da die Finanzierung und Umstrukturierung durch private Kreditgeber und Distressed-Manager die einzige Option bleibt.“

Der Ausblick für die unterschiedlichen Alternatives-Ansätze wird quartalsweise aktualisiert. Das UBP-Team analysiert das Renditepotenzial für die nächsten 12 bis 24 Monate. Die Attraktivität der erwarteten Rendite wird sowohl als absolute Rendite im Vergleich zur historischen Renditespanne als auch im Verhältnis zu den aktuellen Renditeerwartungen für traditionelle Vermögenswerte beurteilt. Dabei gibt es einiges zu beachten: „Die Gesamtrendite von Hedgefonds-Strategien wird von einer Reihe von Faktoren beeinflusst, von denen einige stabil, andere eher zyklischer Natur sind. Bei Long-Short-Managern im Aktienbereich beispielsweise haben die Streuung der Aktienperformance und die Anzahl der Wettbewerber, die ähnliche Ansätze verfolgen, Einfluss auf die Erzielung von Alpha. Ebenso können die dominanten Stilfaktoren innerhalb eines Anlageansatzes oder die Stabilität des Markt-Betas innerhalb der Portfoliokonstruktion die Performance beeinflussen. Unser Schwerpunkt liegt darauf, Strategien zu identifizieren, die sich in ihrer Performance einem Wendepunkt nähern, da dies den einzelnen Fonds innerhalb der Kategorie zusätzliche Unterstützung verleihen kann“, erläutert Boley. (ah)

Foto: © Laurent (Pictarena) — stock.adobe.com

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