Vorteil durch Kooperation: Warum auch die Traditionsbanken immer mehr an Fintechs auslagern

Immer mehr traditionelle Banken erkennen endlich die Vorteile des Outsourcings, um ihren Weg zur Digitalisierung zu beschleunigen und so ihre Effizienz und Kundenzufriedenheit zu optimieren. In Deutschland bremsen jedoch regulatorische Anforderungen das Tempo der Transformation. Karl im Brahm, CEO von Objectway DACH, betont, dass Banken diese Hürden nur durch Kooperationen mit Fintechs überwinden können.  Bereits etwa 50 Prozent der europäischen Banken setzen auf solche Outsourcing-Lösungen, um ihre Kosten zu senken und Innovationen voranzutreiben – ein wachsender Trend, da traditionelle Banken zunehmend Schwierigkeiten haben, mit Neo-Banken Schritt zu halten. Laut dem Experten wird die Wahl des richtigen Technologiepartners dabei entscheidend sein. Dazu müssen Banken ihre Ressourcen genau kennen, Outsourcing zu einer geschäftsübergreifenden Verantwortung machen und einen modularen Ansatz wählen.
4. Oktober 2024
Karl im Brahm - Foto: Copyright Objectway

Immer mehr traditionelle Banken erkennen endlich die Vorteile des Outsourcings, um ihren Weg zur Digitalisierung zu beschleunigen und so ihre Effizienz und Kundenzufriedenheit zu optimieren. In Deutschland bremsen jedoch regulatorische Anforderungen das Tempo der Transformation. Karl im Brahm, CEO von Objectway DACH, betont, dass Banken diese Hürden nur durch Kooperationen mit Fintechs überwinden können.  Bereits etwa 50 Prozent der europäischen Banken setzen auf solche Outsourcing-Lösungen, um ihre Kosten zu senken und Innovationen voranzutreiben – ein wachsender Trend, da traditionelle Banken zunehmend Schwierigkeiten haben, mit Neo-Banken Schritt zu halten. Laut dem Experten wird die Wahl des richtigen Technologiepartners dabei entscheidend sein. Dazu müssen Banken ihre Ressourcen genau kennen, Outsourcing zu einer geschäftsübergreifenden Verantwortung machen und einen modularen Ansatz wählen.

Die Finanzbranche befindet sich an einem Wendepunkt: Traditionelle Banken müssen effizientere und flexiblere Geschäftsmodelle entwickeln, um im digitalen Zeitalter konkurrenzfähig zu bleiben. Dies gilt besonders in Europa, wo der Bankensektor stark zersplittert ist. Ende 2021 verzeichnete die Europäische Zentralbank nur noch etwa 4.900 Kreditinstitute im Euroraum. Der zunehmende Trend zu Fusionen und Umstrukturierungen lässt die Zahl der Banken weiter sinken und verdeutlicht, dass es für viele Institute schwieriger wird, sich im Wettbewerb zu behaupten. Parallel dazu steigt die Zahl europäischer Banken, die Outsourcing-Lösungen über Fintech-Unternehmen nutzen, auf mittlerweile rund 50 Prozent. Diese Partnerschaft zwischen einstig gedachten „Rivalen“ ist heute zu einer strategischen Notwendigkeit geworden. Die Zusammenarbeit mit Fintechs ermöglicht es Banken, innovative Technologien zu integrieren, während gleichzeitig Kosten gesenkt werden können, ohne das gesamte Geschäftsmodell umstellen zu müssen. Dabei sind insbesondere Outsourcing-Modelle gefragt, die den Servicezugang verbessern, zum Beispiel durch den Einsatz von Cloud-Lösungen. Bei der Wahl des passenden Partners spielen die Größe und operativen Kapazitäten des Unternehmens eine entscheidende Rolle. Ein ausgewogener Ansatz, der sowohl interne als auch externe Ressourcen nutzt, ist dabei unerlässlich.

Selbst die konservativen Traditionsbanken stützen sich zunehmend auf Fintechs 

Die Vorteile dieser Zusammenarbeit zwischen Banken und Fintechs sind vielfältig. Letztere nutzen Bankdaten, um benutzerfreundliche Anwendungen zu entwickeln, die die Kundenzufriedenheit deutlich steigern können. Gerade in Europa und Großbritannien ist in den letzten Jahren daher eine erhöhte Nachfrage nach Outsourcing-Modellen zu erkennen. Selbst traditionell auf veraltete Systeme und On-Premises-Wartung angewiesene Privatbanken erkennen mittlerweile die Vorteile des Auslagerns, sei es zur Kostenersparnis, für ein besseres Nachhaltigkeitsmanagement oder für einen optimierten Servicezugang durch Cloud-Lösungen. Banken profitieren zudem von sogenannten Regtech-Lösungen, die ihnen helfen, komplexe regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Um ein konkretes Beispiel in Zahlen zu liefern: Eine führende Wertpapierfirma mit einem Vermögen von über 15 Milliarden Euro nutzt Objectways Lösungen und robotergestützte Prozessautomatisierung, um die Datenverarbeitung zu optimieren, Kosten zu senken und Fehler zu minimieren. So werden täglich 200–300 neue Verträge verwaltet, wöchentlich 400–700 Dateneingaben verarbeitet und insgesamt 70.000 aktive Konten in 30 Vermögensverwaltungssparten geführt. Es ist erkennbar, dass ein Mentalitätswandel im Gange ist: 70 Prozent der Kollaborationen mit Banken werden bei Objectway bereits über die Cloud ausgetragen. Darüber hinaus gibt ein wachsendes Interesse an SaaS- und BPaaS-Lösungen, wobei in Italien bereits 80 Prozent der Dienstleistungen auf diesen Modellen basieren. Deutsche Finanzinstitute sind bei der Einführung von Outsourcing-Modellen zwar langsamer, erkennen aber zunehmend das Potenzial, das Fintechs als Partner bieten.

Abteilungsübergreifender Wandel: Warum Outsourcing zur Verantwortung des COOs wird

Die Digitalisierung stellt traditionelle Banken vor erhebliche Herausforderungen. Die Integration moderner Technologien bei gleichzeitiger Gewährleistung von Cybersicherheit und Datenschutz erfordert erhebliche Investitionen in IT-Infrastruktur. Auch die entsprechende Rekrutierung und Umschulung von Fachkräften fällt an. Outsourcing ist dabei längst nicht mehr nur ein technisches Thema für CIOs und CTOs, sondern hat sich zu einem zentralen Anliegen der COOs entwickelt. Diese Verschiebung spiegelt die zunehmende Anerkennung der Vorteile von Outsourcing in verschiedenen Unternehmensbereichen wider. Um diese Hürde zu bewältigen, müssen Finanzunternehmen Outsourcing-Projekte strategisch angehen. Das bedeutet, dass sie einen Blick auf ihre Betriebskapazitäten, Kompetenzen und die Rendite ihrer Investitionen werfen und je nach Größe und Geschäftsmodell unterschiedliche Outsourcing-Strategien wählen müssen. Maßgeschneiderte Lösungen bieten hier einen klaren Vorteil. Diese sind auf die spezifischen Bedürfnisse und betrieblichen Anforderungen der Banken abgestimmt und ermöglichen es, regulatorische Belastungen zu reduzieren und gleichzeitig die digitale Transformation zügig voranzutreiben. Das ist besonders wichtig, da gerade regulatorische Anforderungen oft nicht mit den technologischen Innovationen Schritt halten, was ihre Einhaltung für Banken zu einer besonderen Herausforderung macht.

Modularität und Interoperabilität: Warum Banken sie brauchen, um wettbewerbsfähig zu bleiben

Für die Zukunft zeichnet sich ein klarer Trend ab: Der Schwerpunkt liegt auf Modularität und Interoperabilität. Diese Konzepte reduzieren nicht nur die Komplexität und Kosten, sondern erleichtern auch die grenzüberschreitende Standardisierung. Banken, die weiterhin auf veraltete IT-Systeme setzen, laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren. In einem so dynamischen digitalen Umfeld kann es fatal sein, Innovationen zu hemmen und nicht agil genug zu sein. Ein flexibler Ansatz, der sowohl interne als auch externe Ressourcen integriert, ermöglicht es, Outsourcing-Lösungen passgenau auf die betrieblichen Anforderungen abzustimmen. Um Risiken wie Reputationsverlust und Qualitätsmängel zu minimieren, sollten Banken verschiedene Geschäftsbereiche auslagern, während sie gleichzeitig die Kontrolle über zentrale Funktionen behalten. So können sie Outsourcing reibungslos und erfolgreich in ihre Abläufe integrieren.

Autor: Karl im Brahm, CEO der DACH-Region von Objectway

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