Unabdingbare Etappenziele, die uns im Kontext der Energiewende voranbringen

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist Konsens. Eine Wegstrecke liegt hinter uns, gleichwohl ist das Ziel noch nicht erreicht. Die EB-SIM gilt als einer der Pioniere bei nachhaltigen Fondslösungen und Vorreiter des Impact Investings. INTELLIGENT INVESTORS bot sich die Gelegenheit eines Gesprächs mit Herrn Dr. Bernhard Graeber, Head of Real Assets bei der EB-SIM. Er bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Energiewirtschaft, erneuerbare Energien und Infrastruktur mit.
29. September 2021

II: Oder es tauchen Bedenken in der Bevölkerung auf…
Dr. Graeber: Nun, Studien belegen, dass die Mehrheit der Bevölkerung den Ausbau der erneuerbaren Energien wie Sonnen- oder Windenergie als wichtig oder sehr wichtig einstuft, damit die Energiewende gelingen kann. Aber oftmals liegt der Teufel sprichwörtlich im Detail. Mit Mindestabstandsregelungen von Windrädern zu Wohnbebauung soll der Spagat zwischen Energiewende und Anwohnerschutz gewährleistet werden. Mitunter sieht man durch zusätzliche Anlagen auch die Flugsicherheit und Radarbetriebe in Gefahr. Fakt ist hingegen, dass die wünschenswerte Energiewende und damit auch avisierte Klimaziele nur im Einklang von Politik, Bevölkerung und Wirtschaft geschehen kann.

II: Können wir denn hierzulande von anderen Ländern bezüglich des Ausbaus erneuerbarer Energien „lernen“?
Dr. Graeber: Jedes Land hat seine eigenen Probleme und auch die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten sind auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit unterschiedlich weit fortgeschritten. Skandinavien ist hier sehr weit; Kernländer der EU mitunter im Hintertreffen. So hat auch das benachbarte Frankreich Probleme bei der ausreichenden Erzeugung von erneuerbarer Energie. Die Kernenergie ist weiterhin dominierend in der französischen Energieproduktion. Festzuhalten bleibt indes, dass Deutschland lange Zeit bezüglich des Ausbaus erneuerbarer Energien eher Vorreiter war; zwischenzeitlich aber etwas Elan verlor und viele Impulse von Brüssel ausgehen. Denken Sie in dem Kontext nur an das EU-Konzept für die nachhaltige Entwicklung oder die EU-Pläne für „Fit für 55“.

II: Nun steht die Bundestagswahl kurz bevor. Erwarten Sie zusätzliche Impulse für die erneuerbaren Energien?
Dr. Graeber: Die Parteien unterscheiden sich doch deutlich in ihren jeweiligen Zielvorstellungen. Die einen plädieren beispielsweise für weniger Regulierung und mehr Innovationen; die anderen setzen auf eine vehemente „sozial-ökologische Transformation“, die den schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien fokussiert. Letztlich zählt aber, was konkret umgesetzt wird.

II: Einer Ihrer Fonds ist der EB Erneuerbare Energien Fonds Europa für institutionelle Investoren. Können Sie uns etwas die Investmentphilosophie darlegen?
Dr. Graeber: Der EB Erneuerbare Energien Fonds Europa investiert zu mindestens 90 % in erneuerbare Energien-Projekte in ausgewählten europäischen Ländern. Mindestens 70 % des Zielvolumens des Fonds werden in Projekte investiert, die nachweislich die Bewertungskriterien der EU-Taxonomie-Verordnung erfüllen. Es werden nur Projekte mit festen Abnahmeverträgen oder staatlichen Einspeisevergütungen in die engere Auswahl herangezogen. Vor der Anlageentscheidung wird stets eine umfassende Projektprüfung durchgeführt. Ein großer Teil unseres Teams stammt aus der Energiewirtschaft und pflegt engen Kontakt zu Projektentwicklern. So haben wir jüngst eine Kooperationsvereinbarung mit dem Windenergieanlagenhersteller Enercon abgeschlossen. Besonders hervorzuheben ist unser Selbstverständnis als Unternehmer auch nach dem Erwerb eines Projekts beispielsweise im Rahmen etwaiger Optimierungsmaßnahmen an den Anlagen. Letztlich wollen wir für unsere Investoren stets das bestmögliche Ergebnis erzielen.

Foto: Dr. Bernhard Graeber, Head of Real Asset bei der EM-SIM / Quelle: © EB-SIM

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