Umfrage: Geopolitik mit größtem Risikopotenzial

Eine von WisdomTreen in Auftrag gegebene Umfrage zeigt: Acht von zehn (81 %) professionellen Investoren in Deutschland stufen geopolitische Konflikte auf Sicht der nächsten zwölf Monaten als größtes Risiko für sich ein. Im Rahmen der Studie, welche das unabhängige Forschungsunternehmen CoreData Research durchgeführt hat, wurden 600 professionelle Investoren in Europa befragt – von Finanzberatungen über Wealth Manager bis hin zu Family Offices.
3. November 2022
Foto: © REC and ROLL - stock.adobe.com

Eine von WisdomTreen in Auftrag gegebene Umfrage zeigt: Acht von zehn (81 %) professionellen Investoren in Deutschland stufen geopolitische Konflikte auf Sicht der nächsten zwölf Monaten als größtes Risiko für sich ein. Im Rahmen der Studie, welche das unabhängige Forschungsunternehmen CoreData Research durchgeführt hat, wurden 600 professionelle Investoren in Europa befragt – von Finanzberatungen über Wealth Manager bis hin zu Family Offices.

Die Investoren, die an der Umfrage teilgenommen haben, verwalten insgesamt ein Vermögen von ca. 710 Milliarden Euro. Demnach rangieren eine globale Rezession (60 %) und Inflation (54 %) unter deutschen professionellen Investoren auf dem zweiten bzw. dritten Platz bei den Risiken, mit denen Investoren konfrontiert sind. Die drei am häufigsten genannten Risiken zeigen, dass der Schutz der Portfolios im aktuellen Umfeld ein Drahtseilakt ist.

Nitesh Shah, Leiter Rohstoffe & Makro-Research in Europa bei WisdomTree, kommentiert: „Der Krieg in der Ukraine spielt für viele Investoren nach wie vor die wichtigste Rolle. Eine mögliche Eskalation der Spannungen zwischen China und Taiwan schürt die Unsicherheit und die angespannte geopolitische Lage weiter. Der Gegenwind, der den Portfolios der Investoren dieses Jahr entgegenweht, scheint erbarmungslos. Da keine Klarheit darüber besteht, wie lange die Risiken anhalten werden, sollten Investoren sich auf mehr Unsicherheit gefasst machen. Investoren mögen keine Unsicherheit, daher fällt die Stimmung im Moment äußerst risikoavers aus. Gleichzeitig wollen die Zentralbanken die Inflation eindämmen, und politische Entscheidungsträger versuchen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln sowie geopolitische Spannungen und Konflikte zu mildern.“

Sorgen bezüglich des wirtschaftlichen und geopolitischen Umfelds der Investoren spiegeln sich – wenig überraschend – in der Risikobereitschaft ihrer Klienten wider. In den vergangenen zwölf Monaten sank die Risikobereitschaft von fast zwei Dritteln (64 %) der Klienten in Deutschland. Gleichzeitig fühlt fast ein Viertel (24 %) sich mit demselben Risikograd immer noch wohl.

Als Reaktion auf das volatile und inflationäre Umfeld haben professionelle Investoren ihre Portfolioallokationen neu bewertet. In Vorbereitung auf eine sogar noch höhere Inflation beabsichtigen 87 % der professionellen Investoren in Deutschland, in Aktien anzulegen, oder sie machen dies bereits. Dieser Anteil ist deutlich höher als bei Anlagen, die historisch als Inflationsschutz gelten, wie Gold (35 %), ein breit angelegter Rohstoffkorb (40 %) und inflationsindexierte Anleihen (18 %).

Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds erwarten 76 % der professionellen Investoren in Deutschland für die nächsten zwölf Monate höhere Allokationen in Anlagestrategien mit ESG-Fokus . 77 % der professionellen Investoren gaben an, sich möglicherweise von ESG-Anlagen zu trennen, falls die Inflation sich hartnäckig auf einem hohen Niveau halten sollte. Stattdessen ziehen sie in diesem Fall eher Strategien in Betracht, die sich in der Vergangenheit bereits als Inflationsschutz bewährt haben. (ah)

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