Nach Ansicht von Metzler Asset Management sollten Anleger, die auf globale Aktienstrategien setzen, umdenken. Denn das Marktumfeld befinde sich in einem tiefgreifenden Wandel. „Die globalen Aktienmärkte werden auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zahlreiche Chancen bereithalten. Doch um diese weiterhin erfolgreich zu nutzen, bedarf es teilweise eines anderen Ansatzes als bisher“, schreibt Ulf Plesmann, Co-Leiter Globale Aktien bei Metzler Asset Management, in einem aktuellen Kommentar. „Dies betrifft unter anderem das Anlageuniversum, den Selektionsprozess und die Fundamentalanalyse.“
Um am globalen Aktienmarkt auch in Zukunft erfolgreich zu sein, sind Metzler Asset Management zufolge vor allem fünf Aspekte entscheidend. Demnach sollten Anleger noch klarere Anlageschwerpunkte setzen, stärker auf wachsende Marktanteile achten, Umwälzungsprozesse durch den aktuellen Innovationszyklus berücksichtigen, die Innovationskraft von Unternehmen in der Fundamentalanalyse bewerten und bei KI-Investments statt auf Entwickler vermehrt auf Anwender schauen.
„Die Rahmenbedingungen für Unternehmen weltweit haben sich deutlich geändert, das Potenzial für Umsatzwachstum nimmt ab“, schreibt Plesmann. „Infolgedessen können Aktieninvestoren nicht mehr aus einer so großen Menge an interessanten Unternehmen schöpfen wie bisher, die Anlagestrategie erfordert daher noch klarere Schwerpunkte.“ Bei der Auswahl von Einzelwerten seien Investitionen in Technologieführerschaft, Vertriebsstärke und ausgewogene Akquisitionsstrategien entscheidend. Plesmann: „Viele Anleger unterschätzen den Erfolg insbesondere von ‚seriellen Akquisitionen‘, bei denen Unternehmen in fragmentierten Märkten regelmäßig kleinere Wettbewerber übernehmen und integrieren.“
Die aktuelle sechste Welle der großen Innovationszyklen seit Beginn der Industriellen Revolution ist dem Experten zufolge gekennzeichnet durch die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, Roboter- und Drohnentechnologie sowie sauberer Technologie. Anleger sollten die damit verbundenen Umwälzungsprozesse bei der Aktienauswahl berücksichtigen. Denn die aktuelle Welle werde ca. 25 Jahre andauern. „Aktuell befinden wir uns erst im dritten Jahr – es liegen also noch etliche Jahre vor uns, die Wachstumspotenzial in den genannten Branchen erwarten lassen.“
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung allein sind Metzler Asset Management zufolge kein verlässlicher Indikator für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. „Für uns ist vielmehr die Innovationskraft ein wesentliches Auswahlkriterium“, schreibt Plesmann. Künstliche Intelligenz (KI) werde weiterhin von hoher Relevanz für globale Aktienanleger sein. „Allerdings vollzieht sich eine Verschiebung, sodass sich unser Fokus wegbewegt von ‚Entwickler“-Unternehmen hin zu ‚Anwender‘-Unternehmen dieser Technologien. So sehen wir im Fall von KI zunehmend Wachstumspotenzial bei Softwarefirmen als KI-Anwender.“ Profiteure der ersten Reihe kämen zum Beispiel aus den Bereichen Chip Design Software (z.B. Synopsys), Chip Factory Equipment (z.B. ASML), Chip Designer (z.B. Nvidia) und KI-Anwendern (z.B. Microsoft).