UBS: Family Offices kehren zu mehr Balance zurück, aktives Management gefragt

Family Offices weltweit setzen in ihren Portfolios auf eine ausgewogenere Allokation mit verstärktem Fokus auf festverzinsliche Wertpapiere. Aktives Management gewinnt global in den Portfolios an Bedeutung, wobei die Präferenz von Family Offices aus Europa für aktive Produkte im weltweiten Vergleich überdurchschnittlich stark ist. Künstliche Intelligenz bleibt weltweit wie in Europa in den nächsten zwei bis drei Jahren das beliebteste Anlagethema. Diese Erkenntnisse gehen aus dem UBS Global Family Office Report 2024 hervor, der heute veröffentlicht wurde. Zugrunde liegt eine Befragung von 320 Single Family Offices aus sieben Regionen der Welt, die zusammen ein Vermögen von 608 Milliarden USD repräsentieren. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde der Datensatz um 90 Family Offices vergrößert. Der Report ist damit die umfassendste und aussagekräftigste Studie dieser Art.
22. Mai 2024
Maximilian Kunkel - Foto: © UBS

Family Offices weltweit setzen in ihren Portfolios auf eine ausgewogenere Allokation mit verstärktem Fokus auf festverzinsliche Wertpapiere. Aktives Management gewinnt global in den Portfolios an Bedeutung, wobei die Präferenz von Family Offices aus Europa für aktive Produkte im weltweiten Vergleich überdurchschnittlich stark ist. Künstliche Intelligenz bleibt weltweit wie in Europa in den nächsten zwei bis drei Jahren das beliebteste Anlagethema. Diese Erkenntnisse gehen aus dem UBS Global Family Office Report 2024 hervor, der heute veröffentlicht wurde. Zugrunde liegt eine Befragung von 320 Single Family Offices aus sieben Regionen der Welt, die zusammen ein Vermögen von 608 Milliarden USD repräsentieren. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde der Datensatz um 90 Family Offices vergrößert. Der Report ist damit die umfassendste und aussagekräftigste Studie dieser Art.

«Der Report zeigt, dass Family Offices weltweit angesichts des makroökonomischen und politischen Umfelds verstärkt auf Risikodiversifizierung und ein ausbalanciertes Portfolio übergegangen sind. Insbesondere in Europa sieht man einen deutlichen Anstieg beim aktiven Management als Strategie zur Portfoliodiversifizierung, was sich auf das derzeit schnell verändernde Marktumfeld zurückführen lässt», sagt Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege der UBS in Deutschland. «Family Offices bleiben somit flexibel und reagieren auf Marktchancen, während sie ihre langfristigen Anlagestrategien beibehalten.»
«Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen und der politischen Unsicherheit verströmen Family Offices mit ihren Portfolio-Entscheidungen auch Zuversicht», sagt Tobias Vogel, CEO UBS Europe SE. «81 Prozent der europäischen Family Offices planen, in den kommenden 12 bis 18 Monaten bei ihrer Portfolioallokation gleich viel oder mehr Risiko einzugehen. Auf globaler Ebene will ein Drittel die Allokation in Aktien weiter erhöhen, was als Beleg für das Vertrauen in langfristige Wachstumschancen gedeutet werden kann.»

Umschichtung zu ausgewogeneren Allokationen, Fokus auf den Heimatmarkt

Die Erhebung für das Jahr 2024 zeigt, dass Family Offices in ihren Portfolios wieder zu einem ausgewogeneren Verhältnis zwischen Anleihen und Aktien zurückgekehrt sind. Vermutlich als Anpassung an eine Welt mit moderater Inflation und sinkenden Leitzinsen, spiegelt diese Veränderung auch die erhöhten Anleiherenditen wider und steht damit im Einklang mit den in der vorherigen Ausgabe des Reports enthaltenen Erwartungen.
Hinsichtlich der geographischen Verteilung ihrer Investments bildet bei Family Offices weltweit die Region Nordamerika mit einem Anteil von 50% den klaren Schwerpunkt, gefolgt von Westeuropa (27%) und Asien-Pazifik mit Großraum China (17%). Bei Family Offices aus Europa zeigt sich eine klare Präferenz für die heimische Region. Der Anteil von Investments liegt bei Investoren aus Europa bei 49% und bei Family Offices aus der Schweiz, die im Report separat betrachtet werden, bei 54%. Nordamerika liegt hier mit einem Anteil von 38% auf Platz zwei. Mit Blick in die Zukunft planen 17% der westeuropäischen und 4% der osteuropäischen Family Offices ihre Allokationen in Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum in den nächsten fünf Jahren zu erhöhen. Damit liegt ihre Neigung in dieser Hinsicht deutlich unter dem globalen Durchschnitt (38% bzw. 35%).

Diversifizierung durch aktives Management, generative KI als wichtigstes Anlagethema
Angesichts des raschen technologischen Wandels, sich verändernder Zinserwartungen und ungleichmäßigen Wachstums und einer zunehmenden Streuung von Renditen steigt aus Perspektive der Family Offices die Bedeutung des aktiven Managements. 43% der europäischen Family Offices geben an, dass sie derzeit verstärkt auf die Auswahl von Managern und/oder aktives Management setzen, um die Diversifizierung ihres Portfolios zu verbessern. Damit liegen sie über dem globalen Durchschnitt (39%). Darüber hinaus planen 40% der europäischen Family Offices den Anteil an illiquiden Vermögenswerten zu Diversifizierungszwecke zu erhöhen. Aus thematischer Sich ist generative KI das beliebteste Anlagethema. Mehr als drei Viertel (78%) der Family Offices weltweit und 73% der Family Offices in Europa geben an, dass dies in den nächsten zwei bis drei Jahren wahrscheinlich ein Investitionsbereich sein wird. Im weltweiten Vergleich ist der Anteil der Family Offices, die sich gegen finanzielle Risiken absichern, in Europa am höchsten (67%).

Geopolitik und Immobilienkrise bilden kurzfristig die größten Sorgen
Während sich die Wirtschaft zu stabilisieren scheint, ist die Geopolitik die größte Sorge der Family Offices auf mittlere Sicht, gefolgt von der Angst vor einer Immobilienkrise bei europäischen Family Offices. In einem Zeitraum von 12 Monaten sind 61% der Befragten Family Offices aus Europa besorgt über die Möglichkeit eines größeren geopolitischen Konflikts. Auch die Sorge vor einer globalen Rezession spielt in Europa eine große Rolle. 36% der europäischen Family Offices geben an, dass sie sich Sorgen über eine globale Rezession machen.
Bezogen auf die kommenden fünf Jahre stehen geopolitische Konflikte nach wie vor ganz oben auf der Sorgen-Skala – und zwar bei allen Family Offices weltweit (62%) ebenso wie bei den Häusern aus Europa (71%). Mehr als die Hälfte der europäischen (56%) und fast die Hälfte der weltweiten Family Offices (49%) ist darüber hinaus besorgt über den Klimawandel und fast ebenso viele (47% bzw. 48%) geben eine möglicherwiese nicht mehr tragfähige Staatsverschuldung als einer ihrer Sorgen an.

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter