Getrieben vom KI-Boom gehörten Technologieaktien in den letzten Jahren zu den großen Gewinnern. In jüngster Zeit ist der Aufwärtstrend jedoch ins Stocken geraten. Hohe Bewertungen und wachsende Zweifel an den möglichen Produktivitätssteigerungen durch KI-Anwendungen haben die Anleger vorsichtiger werden lassen. “Die langfristigen Wachstumstreiber für Technologieaktien sind jedoch nach wie vor intakt“, schreibt Patrick Suck, Portfoliomanager des ODDO BHF Polaris Flexible, in einem aktuellen Marktkommentar.
Investitionsschub in allen Bereichen
Der Hardwarebereich und die dafür notwendige Infrastruktur für KI-Anwendungen sind bereits sehr weit fortgeschritten. Die Software-Anwendungen von KI und die damit verbundenen Dienstleistungen hinken hinterher. Künstliche Intelligenz erfordert eine leistungsfähige Infrastruktur, insbesondere Rechenzentren, um die erforderliche Rechenleistung zu gewährleisten. Chip-Hersteller wie Nvidia*, die die notwendigen Chips für die Rechenzentren produzieren, spielen dabei eine Schlüsselrolle. Anbieter von Public-Cloud-Diensten wie Amazon* investieren stark in den Bau und Betrieb dieser Rechenzentren. „Gefragt sind auch Infrastrukturunternehmen wie Schneider Electric*, die alles außer Chips liefern, etwa Strom, Kühlung und Netzwerkanbindung“, so der Portfoliomanager von ODDO BHF AM. Vor dem Hintergrund des wachsenden Interesses und der steigenden Investitionen in KI sind die Perspektiven für diesen Bereich äußerst positiv.
Positiver Einfluss durch Effizienzsteigerungen
Die IT-Services-Branche befindet sich derzeit in einer schwierigen Phase, da sie als zyklische Branche stark von konjunkturellen Schwankungen betroffen ist und sich derzeit am falschen Ende des Zyklus befindet. Auch die traditionell defensive Softwarebranche unterliegt aktuell einer gewissen Zyklizität, da das Neugeschäft nach einigen Boomjahren schwächelt. Unternehmen wie Adobe* können entweder von der Integration von KI profitieren, indem sie ihre Produkte um neue Funktionen erweitern, oder in Schwierigkeiten geraten, wenn kostengünstigere KI-Anwendungen aufkommen. „In einigen Branchen zeigt sich bereits der positive Einfluss von KI auf die Effizienzsteigerung“, fügt Patrick Suck hinzu.
Wachstum durch KI und Digitalisierung
Langfristig bleiben KI und die fortschreitende Digitalisierung zentrale Wachstumstreiber, die in vielen Bereichen neue Potenziale freisetzen und Unternehmen, die frühzeitig auf diese Trends setzen, einen entscheidenden Vorteil verschaffen. „Insbesondere Unternehmen aus den Bereichen KI und Infrastruktur werden langfristig profitieren, solange weiter in die Förderung von KI investiert wird“, so der Portfoliomanager von ODDO BHF AM. Entscheidend für die Nachhaltigkeit dieser Investitionen sei, dass sie zu greifbaren Ergebnissen führen. Wer als Gewinner oder Verlierer aus dem Bereich Software und IT-Dienstleistungen hervorgehen wird, lässt sich heute noch nicht sagen. Allerdings sind viele Aktien aus diesen Teilsegmenten derzeit relativ günstig bewertet, was eine gewisse Skepsis einpreist und sich für langfristig orientierte Anleger auszahlen könnte.
*Keines der vorstehend genannten Unternehmen stellt eine Anlageempfehlung dar.