ETHENEA: Zinsentscheid von 25 Basispunkten in Sicht

Für Dr. Volker Schmidt, Portfolio Manager bei ETHENEA, ist eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank Fed am 18. September so gut wie ausgemacht. Seine Begründung und eine Skizze zum möglichen weiteren Vorgehen der Notenbanker sowie zu den Erwartungen der Marktteilnehmer lesen Sie im folgenden Kommentar: 

Sommerflaute? Von wegen! Märkte im Stresstest

Der diesjährige Börsensommer wird als einer der turbulentesten in die Finanzgeschichte eingehen. Nachdem bereits im Juli Zweifel am KI-Hype und Sektorrotationen für Unruhe sorgten, setzte sich diese Instabilität auch im August fort. Eine überraschend restriktive Haltung der japanischen Notenbank führte zu einer Aufwertung des Yen, was eine massive Auflösung des bei Investoren beliebten Yen-Carry-Trades zur Folge hatte.

RBC BlueBay AM: „Die Normalisierung der japanischen Geldpolitik schreitet voran“

„Die Renditen von Staatsanleihen gingen in der vergangenen Woche deutlich zurück, da die Marktteilnehmer nach der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und den Arbeitsmarktdaten immer stärker mit einer bevorstehenden Zinssenkung rechnen. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen rutschten unter 4 Prozent. Das erinnerte an die Anleiherallye zum vergangenen Jahreswechsel.

Herrmanns Sicht der Dinge

Das erste Halbjahr am Euro-Rentenmarkt lief durchwachsen – so das Fazit von Felix Herrmann, Chefvolkswirt bei ARAMEA Asset Management. „Nachranganleihen waren wie von uns erwartet die stärkste Assetklasse, gefolgt von Hochzinsanleihen. Anleihen von Schuldnern besserer Bonität erwirtschafteten bis dato kaum bis keinen Ertrag. Kurze Laufzeiten schnitten aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus besser ab als lange.“

Warten auf mehr Daten – weitere Zinsentscheidung im September zu erwarten

Die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte im Juli wenig spektakulär verlaufen. Wie auch der Markt erwarten wir keine weitere Zinssenkung der Notenbank. Der Einlagensatz dürfte damit bei 3,75 Prozent bleiben. Da auch keine neuen Projektionen zu Wachstum und Inflation anstehen, sollte es keine Änderungen in der Kommunikation geben: Die Datenabhängigkeit bleibt weiter hoch, Entscheidungen werden von einer Sitzung zur nächsten getroffen, und es dürfte keine Vorfestlegung auf eine mögliche Zinssenkung im September geben.

Multi Asset: Die Zeit ist reif für einen Sweet Spot

In den vergangenen Wochen haben wir immer wieder erlebt, wie kurzfristige Marktreaktionen nach folgendem Muster abgelaufen sind: Enttäuschende Arbeitsmarkt- und Wachstumszahlen werden von Investoren wohlwollend registriert oder geradezu mit Erleichterung aufgenommen. Inflationsdaten über den Erwartungen hingegen ziehen Befürchtungen nach sich, die restriktive Notenbankpolitik könnte noch länger Bestand haben als viele Marktteilnehmer zu Jahresanfang vorausgesagt hatten. Entsprechend überwogen unterm Strich Kursverluste an den Märkten für Staatsanleihen auf Sicht der ersten beiden Quartale, während kurzfristige Rückschläge an den Aktienmärkten regelmäßig Käufer anzogen und insbesondere die Indizes am US-Aktienmarkt auf neue Rekordhöhen klettern ließen.

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