FERI: Märkte werden wieder unter Druck geraten

Ein leichtes Nachlassen der Inflationsdynamik und Gewinnprognosen über den Erwartungen haben in den vergangenen Wochen für kräftigen Aufwind an den Aktienmärkten gesorgt. Nachdem die Börsen Mitte Juni ihr bisheriges Jahrestief erreicht hatten, hat sich die Stimmung unter den Anlegern damit wieder etwas aufgehellt. Übertriebene Euphorie ist dennoch nicht angebracht. Bei den aktuellen Kursgewinnen handelt es sich um eine temporäre Erholung innerhalb eines übergeordneten Abwärtstrends. Denn das Fundament, auf dem die momentane Erholung beruht, ist weiterhin äußerst fragil.

UBS-AM: „Der wirtschaftliche Abschwung ist in Aktien noch nicht eingepreist”

Solide Unternehmensgewinne und die Hoffnung, dass das Schlimmste bei den Zinserhöhungen und hohen Kraftstoffpreisen vorüber ist, haben im Juli für eine Erholung an den Aktienmärkten gesorgt. „Wir halten die jüngste Aufwärtsbewegung jedoch für eine Bärenmarkt-Rally und nicht für eine beständige Wende im Wirtschafts- und Risiko-Zyklus“, sagt Evan Brown, Leiter Multi Asset Strategy bei UBS Asset Management (UBS-AM).

Weiterer Schub für Aktien in 2022

Sind Aktien noch "erste Wahl"? Könnte nicht nach der mittlerweile über ein Jahrzehnt andauernden Hausse an den Aktienmärkten die Luft für diese Assetklasse langsam dünner werden? Mitunter auch eine Frage der Alternativen, die sich derzeit stellt. Für Christian Schmitt, Senior Portfolio Manager und Aktienexperte bei Ethenea Independent Investors S.A., steht in seinem Ausblick 2022 fest, dass die Aktienampeln weiter auf Grün sind. Der Schwung könnte jedoch etwas nachlassen, so der Experte.

Unternehmensgewinne verleihen Rückenwind

„Mit einem BIP von 2,0 % im 2. Quartal, das stärker als erwartet ausfiel, bleibt die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone etwa ein Viertel hinter der Erholung in den USA zurück, weshalb wir unsere BIP-Prognose für 2021 BIP-Prognose für den Euroraum von 5,2 % auf 5,4 %. Angesichts des relativ hohen Prozentsatzes der europäischen Arbeitskräfte, die weiterhin von Kurzarbeit betroffen sind - etwa 8 % in Frankreich und fast 5,5 % in Deutschland sowie im gesamten Euroraum - halten wir die Erholung in Europa nicht für selbsttragend, und unsere BIP-Prognose für 2022 für den Euroraum bleibt bei 3,9 %.

Auf der Überholspur

Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juni weiter gestiegen und signalisiert, dass die deutsche Wirtschaft im Sommerhalbjahr ihre Erholung dynamisch fortsetzt. Auch in den anderen großen Euro-Ländern zeigt die Unternehmensstimmung nach oben. Der Aufschwung gewinnt an Tempo und Breite. Das sind gute Nachrichten für die europäischen Finanzmärkte. Denn anders als in den USA bleiben die Inflationssorgen gering.

Stottert der europäische Motor?

Die Erwartungen an eine Konjunkturerholung in Europa von der Corona-Pandemie könnten der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge überhöht sein. Zwar zeigten die Indikatoren für das europäische Wirtschaftsklima weiterhin nach oben – vor allem für das verarbeitende Gewerbe, wo die Neuaufträge einen Post-Pandemie-Boom zu beflügeln scheinen.

Luft nach oben!

Die Aktienkurse haben der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge weiterhin Luft nach oben – trotz der Anstiege in den vergangenen Monaten, mitunter auf neue Rekordstände. Dafür sprächen vor allem anhaltende politische Unterstützung, weiterhin niedrige Zinsen und vergleichsweise hohe Aktienrisikoprämien.

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