ARAMEA-Chefvolkswirt blickt auf die Märkte: Aktienmärkte reif für Rücksetzer, Bonität bei Anleihen wichtig

Am Rentenmarkt werden Anleger für Investments in riskantere Segmente nur unterdurchschnittlich entlohnt, findet Felix Herrmann, Chefvolkswirt und Portfoliomanager bei ARAMEA Asset Management. „Aus unserer Sicht ist eine Übergewichtung von bonitätsstarken Emittenten im Portfolio das Gebot der Stunde. Darüber hinaus bevorzugen wir Nachranganleihen gegenüber Hochzinsanleihen. Der Grund ist ein besseres Emittenten-Rating bei ähnlichen Renditen.“

Erste Leitzinssenkung in den USA frühestens Ende des Jahres

Die Weltordnung ist fragil. Zahlreiche Konflikte überschatten das Geschehen im laufenden Jahr und sind übergeordnet. Natürlich beschäftigt uns die Inflation auch weiterhin, zumal sich die Kerninflation als sehr hartnäckig erweist. Liegt der Zinsgipfel dies- und jenseits des Atlantiks bereits hinter uns? Was ist von China wirtschaftlich zu erwarten? Darüber, und welche Funktion Anleihen im Portfolio übernehmen könnten, sprach Chefredakteur Alexander Heftrich in Hamburg mit Felix Herrmann, Chefvolkswirt der ARAMEA Asset Management AG.

“Dynamische Risikosteuerung und Segmentauswahl entscheidend”

Nahezu Halbzeit im Kapitalmarktjahr 2023. Der DAX hat sich gut präsentiert; die Inflation kommt zurück; der Ausblick bleibt hingegen fragil. Keine einfache Situation für Investoren. Dr. Eduard Baitinger ist ein ausgewiesener Marktkenner und seit mehreren Jahren Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe. Chefredakteur Alexander Heftrich sprach mit ihm über die Geldpolitik, die Chancen an den Aktien-und Anleihenmärkte und den Hype um Künstliche Intelligenz. 

Verbessert sich die Lage?

Die deutsche Wirtschaft ist im Winter offiziell in eine technische Rezession gerutscht. Das revidierte BIP des ersten Quartals zeigt einen Rückgang von -0,3 % im Vergleich zum Vorquartal. Dieser Rückgang lässt sich auf die Folgen der Inflation für den Haushaltskonsum und das Auslaufen der staatlich finanzierten Pandemiemaßnahmen zurückführen. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2023 ein leichtes Wachstum verzeichnen wird.

US-Wirtschaft: Widerstandsfähiger Arbeitsmarkt deutet auf Ausbleiben der Rezession hin

Der zunehmende Aufschwung der US-Wirtschaftsdaten hat einige weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft. Der jüngste Aufschwung des Verbraucherpreisindex (CPI) und des Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) spiegelt sich in einer begleitenden Erholung der realen Ausgaben auf 1,93 % auf annualisierter 3-Monats-Basis wider, da sich die Ausgaben für Dienstleistungen dem Trend des Zeitraums 2015-2019 nähern und die Ausgaben für Waren weiterhin über dem Trend von 2015-2019 liegen. Während sich frühere Befürchtungen auf das schwindende persönliche Realeinkommen und die persönlichen Ersparnisse konzentrierten, haben sich auch diese erholt und deuten auf eine Fortsetzung der Ausgabentätigkeit hin.

Ist die Rezession abgesagt?

Steven Bell hat schon seit einiger Zeit angedeutet, die Industrieländer steuerten auf eine Rezession zu. In Europa sind die himmelhohen Energiepreise die Ursache, in den USA war sein Argument ein anderes: Dort war eine Rezession nötig, um die Inflation in den Griff zu bekommen.

Umfrage: Geopolitische Spannungen, Inflation und steigende Zinsen im Fokus von Investmentprofis

Aktien bleiben der Kernbestandteil für Kundenportfolios, Deutschland steuert auf eine Rezession zu und geopolitischen Spannungen sind die größte Gefahr für 2023. Zu diesem Ergebnis kommt die jährliche Umfrage von Universal Investment, an der dieses Mal rund 50 Vermögensverwalter teilnahmen. Inflation, steigende Zinsen und die Energiekrise verstärken die Herausforderungen. Aber die Befragten sehen auch große Chancen bei der Entwicklung des DAX, bei Themeninvestments rund um Pharma, Technologie und Klima und der Entwicklung der Schwellenmärkte.

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