Einschätzung zum Jackson Hole Symposium

Ein leicht zurückhaltender Ton ist Musik in den Ohren der Marktteilnehmer, da Fed-Chef Powell eine gewisse Klarheit hinsichtlich der bevorstehenden geldpolitischen Entscheidung im September geschaffen hat. Mit einem Verweis auf die steigenden Risiken für den Arbeitsmarkt wurden die Befürchtungen hinsichtlich einer hawkischen Haltung im Vorfeld der Rede zerstreut, sodass die Märkte schnell ihre Wetten auf eine Lockerung im September erhöhten.

“Prüfstein für die Unabhängigkeit der Notenbank”

Die Inflation ist in den USA auf dem Rückzug, der Arbeitsmarkt zeigt sich stabil, aber mit ersten Ermüdungserscheinungen – und im Hintergrund formiert sich ein politisches Machtspiel. Eine Leitzinsänderung beurteilt Luca Pesarini, Chief Investment Officer (CIO) von ETHENEA Independent Investors S.A., vor diesem Hintergrund als nahezu ausgeschlossen:

Fed: Risiken in beide Richtungen gestiegen

Auf ihrer Mai-Sitzung hat die Fed die Zinsen wie erwartet unverändert gehalten. Die Obergrenze für die Federal Funds Rate liegt damit weiter bei 4,5%. Mit Blick auf die kommenden Monate hat Fed-Chair Powell die hohe Unsicherheit des Konjunktur- und Inflationsausblicks und die damit gestiegene Wahrscheinlichkeit für Anpassungen der Geldpolitik in beide Richtungen betont. Betont unbeeindruckt hat sich Powell erneut gegenüber den Forderungen nach Zinssenkungen durch Präsident Trump geäußert. Das ist positiv ist. Gleichzeitig bedeutet dies für Investoren, dass auch die Unsicherheit zum Kurs der Geldpolitik zunächst sehr hoch bleibt, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.     

US-Inflation — Entspannung, aber keine Entwarnung

Die US-Verbraucherpreise sind im März überraschend um 0,1% gesunken. Die jährliche Inflationsrate sank damit von 2,8% auf 2,4%, die Kerninflationsrate fiel auf 2,8%. Bisher zeigen die Preisdaten kaum Effekte der Zollanhebungen. Die FED dürfte die Daten dennoch als wenig aussagekräftig werten, da die deutlichen Zollanhebungen erst Anfang April in Kraft getreten sind und sich in den kommenden Monaten bemerkbar machen werden. Zudem bleiben die wirtschaftspolitische Unsicherheit und die Inflationsrisiken erhöht, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.

Ethenea: Zinserhöhungen als Renditetreiber?

Hohe Inflationsratensind in diesen Wochen keine Seltenheit. Im Gegenteil. Insbesondere in den USA schießt die Teuerungsrate weiter nach oben. Die US-Notenbank reagiert und kündigt die erste Zinserhöhung an. Dr. Volker Schmidt, Senior Portfolio Manager bei Ethenea Independent Investors S.A., betrachtet die Implikationen dieser Entscheidung für die US-Renditekurve.

Ergreift die EZB neue Maßnahmen?

Vor dem Hintergrund einer sich verschlechternden Wirtschaftslage und zunehmender Marktspannungen erwartet Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income, keine neuen Maßnahmen von den Zentralbanken. Sowohl das FOMC als auch die EZB dürften ihre jeweiligen Sitzungen nutzen, die Auswirkungen der bisher ergriffenen Maßnahmen zu bewerten.

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