Sommerflaute? Von wegen! Märkte im Stresstest

Der diesjährige Börsensommer wird als einer der turbulentesten in die Finanzgeschichte eingehen. Nachdem bereits im Juli Zweifel am KI-Hype und Sektorrotationen für Unruhe sorgten, setzte sich diese Instabilität auch im August fort. Eine überraschend restriktive Haltung der japanischen Notenbank führte zu einer Aufwertung des Yen, was eine massive Auflösung des bei Investoren beliebten Yen-Carry-Trades zur Folge hatte.

Deutsche Inflation wieder leicht steigend

Die deutsche Inflationsrate ist im Juli wieder leicht angestiegen und liegt nun bei 2,3 Prozent (Juni: 2,2 Prozent). Es zeigt sich, dass der Abwärtstrend in einzelnen Preiskomponenten zum Stillstand gekommen ist. Dies gilt für Nahrungsmittel, die sich im Juli den zweiten Monat in Folge verteuerten (+1,3 Prozent nach 1,1 Prozent im Juni). Und auch bei den Konsumgütern kam es erstmals wieder zu einem kleinen Anstieg (Juni: 0,8 Prozent, Juli: 0,9 Prozent), trotz schwächerer Nachfrage in den letzten Monaten.

Rückgang der Inflation, aber keine Entspannung

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juni um 0,3 Prozentpunkte auf 7,6% gesunken. Die Einführung von Tankrabatt und vor allem dem 9-Euro-Ticket drückt die Preise von Kraftstoffen und Transportdienstleistungen und sorgt so für etwas Entlastung der Haushalte. Hoch fiel der Preisdruck im Juni dagegen erneut bei Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie aus. Auch die Preise für Güter haben deutlich zugelegt. Für den Euro-Raum insgesamt zeichnet sich keine Entspannung ab. So ist die Inflation in Spanien im Juni überraschend deutlich um 1,5 Prozentpunkte auf 10,2% gesprungen. Auch Belgien vermeldet einen weiteren Anstieg.

Ist es wieder Zeit für Absolute-Return und marktneutrale Investments?

Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Timing der Märkte sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist. Bei den Bullenmärkten der vergangenen zwei Jahre hatten Anleger auch wenig Anlass, über diese Tatsache nachzudenken. Doch die hohe Inflation, noch weiter verschärft durch den Krieg in der Ukraine, und die erwartete restriktive Geldpolitik der Zentralbanken setzen die Märkte aktuell enorm unter Druck. Das Ergebnis: steigende Volatilität und sinkende Renditen. Wie können Anleger ihre Portfolios stabilisieren? Dabei helfen Strategien, die darauf spezialisiert sind, unabhängig vom Markt Renditen zu erwirtschaften.

Kurseinbrüche auf breiter Front: Erste Jahreshälfte an den Börsen enttäuscht

Hohe Inflation, rasant steigende Zinsen und eine nachlassende Notenbankenliquidität haben im ersten Börsenhalbjahr zu schweren Turbulenzen an den Märkten geführt. Ein deutlicher Abwärtstrend bei Aktien ist die Folge. Anleihen erlebten sogar einen echten Crash, der historisch ohne Beispiel ist. Da die Unternehmensgewinne noch relativ robust sind, geht der Abverkauf an den Aktienmärkten bislang vor allem auf rückläufige Bewertungsmultiplikatoren zurück. Exemplarisch ist der massive Ausverkauf bei Technologieaktien, deren Kurse zuvor - bei fallenden Zinsen - von stetig steigenden Multiplikatoren getrieben wurden. Auch der massive Absturz von Kryptowährungen ist ein klares Symptom restriktiver Zins- und Liquiditätsbedingungen. Dieses komplexe Marktumfeld bietet vorerst kaum Chancen für nachhaltig steigende Kurse. 

Nuveen: Abverkauf an den Märkten wird anhalten

Die militärische Eskalation in der Ukraine dürfte dem Investment-Manager Nuveen zufolge anhaltende Auswirkungen auf Inflation, Wachstum, Energiepreise und Kapitalmärkte haben. Zwar seien keine größeren Folgen für das globale Wirtschaftswachstum zu befürchten. „Aber Störungen in den Lieferketten, Sanktionen und höhere Energiepreise könnten einige Regionen und Branchen unter Druck setzen“, schreibt das Global Investment Committee von Nuveen in einem aktuellen Kommentar.

Die Märkte kommen nicht zur Ruhe

Nach den scharfen Korrekturen in den ersten Wochen des neuen Jahres sind die Börsen auch im Februar nicht zur Ruhe gekommen. Die steigende Inflation und ein drohender Krieg in der Ukraine drücken auf die Stimmung und lassen einen Richtungswechsel an den Märkten derzeit nicht zu. Sehr bedrohlich ist die Lage in der Ukraine. Nach dem massiven Aufmarsch russischer Truppen müssen Anleger mit ernsthaften Kriegsgefahren rechnen. Daher notieren die Krisenwährung Gold und Rohstoffe wie Öl und Gas, deren Preise im Falle einer militärischen Auseinandersetzung deutlich steigen würden, in der Nähe ihrer Jahreshochs, während die Zinsen auf russische Staatsanleihen kaum nachgegeben haben.

Chancen im Bereich Private Credit

Private Finanzierungsdeals bleiben auch in Zukunft ein recht attraktiver Bereich, in dem Anleger mithilfe von Illiquiditätsund Komplexitätsprämien im Vergleich zu den öffentlichen Märkten attraktive risikobereinigte Renditen erzielen können. Dabei ist zu bedenken, dass die weltweite Suche nach Rendite eine erhebliche Vermögensbildung in gewissen Segmenten der privaten Kreditmärkte begünstigt hat, was engere Bewertungen und schwächere Kreditklauseln bedeuten kann. Am auffälligsten ist dies vielleicht bei mittelständischen Unternehmen, die von Private-Equity-Gebern (PE) unterstützt werden.

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