Family Offices planen massive Umschichtung

UBS hat heute den UBS Global Family Office Report 2023 veröffentlicht, für den 230 Family Offices aus aller Welt mit einem durchschnittlichen Gesamtnettovermögen von 2,2 Milliarden US-Dollar befragt wurden. Family Offices planen größte Umschichtung in der strategischen Vermögensallokation seit mehreren Jahren. Angesichts erwarteter Wendepunkte bei Leitzinsen, Inflation und Wirtschaftswachstum unterstreicht der diesjährige Bericht, dass Family Offices die seit Jahren größten Anpassungen in der strategischen Verteilung von Vermögenswerten planen. Mit dem Ende der Nullzinsphase gewinnen aktiv gemanagte, ausgewogene Portfolios wieder an Bedeutung.

Wie gewonnen, so zerronnen

Viele Jahre kannte der deutsche Spezialfondsmarkt nur eine Perspektive: Wachstum! Die Mittelaufkommen sowie die Entwicklung des Marktvolumens waren ausgesprochen positiv. Auch Corona und andere Themen, die wirtschaftliche und ökonomische Unsicherheit verursachten, hatten keine belastende Wirkung auf das Spezialfondsgeschäft. Auch im laufenden Jahr sind Nettomittelaufkommen und Dotierung von frischer Liquidität ausgezeichnet. Allerdings ist seit Jahresbeginn ein Gespenst am Markt: der Zinsanstieg! Die signifikant gestiegenen Zinsen haben seit Jahresbeginn zu einem deutlichen Einbruch des Spezialfondsvolumens geführt. Grund dafür ist die reduzierte Bewertung der immer noch erheblichen Bondpositionen in Spezialfondsmandaten. Aber der Reihe nach.

UBS-AM: „Der wirtschaftliche Abschwung ist in Aktien noch nicht eingepreist”

Solide Unternehmensgewinne und die Hoffnung, dass das Schlimmste bei den Zinserhöhungen und hohen Kraftstoffpreisen vorüber ist, haben im Juli für eine Erholung an den Aktienmärkten gesorgt. „Wir halten die jüngste Aufwärtsbewegung jedoch für eine Bärenmarkt-Rally und nicht für eine beständige Wende im Wirtschafts- und Risiko-Zyklus“, sagt Evan Brown, Leiter Multi Asset Strategy bei UBS Asset Management (UBS-AM).

Kurseinbrüche auf breiter Front: Erste Jahreshälfte an den Börsen enttäuscht

Hohe Inflation, rasant steigende Zinsen und eine nachlassende Notenbankenliquidität haben im ersten Börsenhalbjahr zu schweren Turbulenzen an den Märkten geführt. Ein deutlicher Abwärtstrend bei Aktien ist die Folge. Anleihen erlebten sogar einen echten Crash, der historisch ohne Beispiel ist. Da die Unternehmensgewinne noch relativ robust sind, geht der Abverkauf an den Aktienmärkten bislang vor allem auf rückläufige Bewertungsmultiplikatoren zurück. Exemplarisch ist der massive Ausverkauf bei Technologieaktien, deren Kurse zuvor - bei fallenden Zinsen - von stetig steigenden Multiplikatoren getrieben wurden. Auch der massive Absturz von Kryptowährungen ist ein klares Symptom restriktiver Zins- und Liquiditätsbedingungen. Dieses komplexe Marktumfeld bietet vorerst kaum Chancen für nachhaltig steigende Kurse. 

Aktien 2022: Schwierige Zeiten für Investoren „Wichtige Stützen könnten fallen“

Nach zwei Jahren Pandemie klingt es seltsam, wenn man ausgerechnet jetzt schwierigere Zeiten für Aktieninvestoren ausruft – und doch rechnen wir damit. Bei Neuberger Berman halten wir 2022 für ein Jahr der Wendepunkte. Wichtige technische und fundamentale Faktoren, die die Wirtschaft seit Jahren – wenn nicht Jahrzehnten – stützen, könnten bald wegfallen. Wenn die Finanzmärkte darauf reagieren, wird eine höhere Volatilität unvermeidbar sein.

China vor einer entscheidenden Weggabelung

Das harte politische Durchgreifen der chinesischen Regierung soll Ungleichheit verringern und populistischen Gefahren begegnen. Doch das politische Muskelspiel zur Problembekämpfung dürfte Anleger vorsichtig stimmen, zumindest bis die Binnenwirtschaft wieder Fahrt aufnimmt. Peter van der Welle, Multi Asset-Manager und Strategieexperte bei Robeco, setzt Aktien aus China und anderen Schwellenländern auf neutral.

Risiken bei Themeninvestments nicht außer Acht lassen

Thematische Fonds konzentrieren sich auf starke, langfristige Trends, die die Welt verändern und eine Fülle von Anlagemöglichkeiten eröffnen. So beispielsweise Wasserstoff, womit ein Vorantreiben der Energiewende verbunden wird. Es lassen sich auch noch viele weitere Themen finden, die sehr en vogue sind und gespielt werden. Beispielsweise über ETFs. Sind Themeninvestments folglich ein absolutes Muss für Investoren? Es sei durchaus ratsam, sich auch mit den einhergehenden Risiken auseinandersetzen, argumentiert Christian Schmitt, Lead Portfolio Manager des Ethna-Dynamisch. Er rät dazu, Themeninvestments und Megatrends differenziert zu betrachten und stets einen grundsätzlichen Blick auf die beteiligten Unternehmen bzw. deren Aktien zu werfen.

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