Deutschland braucht bessere Rahmenbedingungen für Börsengänge von Growth-Aktien

Viele deutsche Wachstumsunternehmen sind in den letzten Jahren auf der Suche nach Kapital an die US-amerikanischen Börsen gegangen. In der aktuell veröffentlichten Studie „Auslandslistings von BioNTech, CureVac und Co.“ fordern das Deutsche Aktieninstitut und die Wirtschaftskanzlei RITTERSHAUS von der Politik, in Deutschland den Kapitalmarkt und sein Ökosystem zu verbessern. Nur so können mehr zukunftsfähige Arbeitsplätze entstehen.

IPOs – wachsam sein bei Börsenneulingen

2021 ist ein „Jahr der Börsengänge“. Es wird mit einer deutlich höheren IPO-Aktivität als im Vorjahr gerechnet. Doch die Annahme, jeder Börsenneuling sei ein Investment wert, greift deutlich zu kurz.  Alexander Dominicus, Portfoliomanager des MainFirst Top European Ideas Fund und des MainFirst Germany Fund, erklärt, worauf Stock-Picker achten sollten, um gute Geschäftsmodelle zu identifizieren.

Starker Trend: Das SPAC als IPO-Alternative

Kurz gesagt sind SPACs Zweckgesellschaften, die auf Vorrat an die Börse gehen, um mit dem eingesammelten Geld später attraktive Firmen zu übernehmen. Unternehmen können durch einen SPAC-Deal viel schneller zur Börsenreife gelangen, und die Investoren haben von Beginn Zugang zu einem potenziell lukrativen Investment. Wichtig ist, dass die Börsenfähigkeit frühzeitig durch bestimmte Maßnahmen sichergestellt wird.

Über SPACs scheiden sich die Geister

Der Berufsverband der Investmet Professionals hat seine Mitglieder befragt, wie sie zu SPACs (Special Purpose Acquisition Company) als Anlageform stehen. Anlass der aktuellen Befragung ist das steigende Emissionsvolumen in den USA, wo SPACs inzwischen sogar die Zahl regulärer IPOs übertroffen haben. 2020 hat es in den USA knapp 250 SPAC-Börsengänge gegeben. 72 Prozent der DVFA Investment Professionals haben grundsätzlich nicht vor, in SPACs zu investieren, 28 Prozent würden darin anlegen.

SPACs als Börsengang-Alternative im Wachstumssegment

Sie existieren bereits seit über 30 Jahren. Der Aufbruch in die neue Dekade am Finanz- und Kapitalmarkt avancierte sie jenseits des Atlantiks zur beliebtesten Form des Börsengangs. Die Rede ist von den Special Purpose Acquisition Companies – kurz SPACs. Was genau ein SPAC ist, erklärt Philipp Schlüter, Partner des Finanzberatungsunternehmens Cowen.

Die IPO-Blase – wann wird sie platzen?

Die Unternehmensbewertungen im Segment disruptive Technologien sind insbesondere bei Neuemissionen (Initial Public Offerings, IPOs) teilweise deutlich angespannt. Auch Anfang Dezember ebbte die Welle der Neuemissionen nicht ab. Doordash und Airbnb sind die vorerst letzten namhaften Titel, die der Schwerkraft getrotzt haben: Nicht nur, dass ihre Ausgabekurse höher festgelegt wurden als erwartet – sie verzeichneten am ersten Handelstag auch Kurszuwächse von mehr als 100%. Bewegungen wie diese rufen Erinnerungen an die Dotcom-Blase aus dem Jahr 2000 hervor. Unseres Erachtens gibt es aktuell klare Anzeichen für einen irrationalen Überschwang am IPO-Markt. Jedoch weisen IPOs und Titel aus dem Bereich Heimarbeit wesentlich angemessenere Bewertungen auf als im Jahr 2000, als (tatsächlich oder gefühlt) alle disruptiven Unternehmen in schwindelerregende Höhen kletterten.

Ant Financial wird ein Game Changer

Das könnte eine große Sache werden: Der chinesische Fintech-Konzern Ant Financial arbeitet derzeit an einem der größten IPOs aller Zeiten. Ende Juli teilte der Konzern offiziell mit, dass er gleichzeitig in Shanghai und Hongkong an die Börse gehen wolle. Ant Financial wurde zuletzt mit mehr als 200 Milliarden Dollar bewertet und ist damit das am höchsten bewertete Fintech-Unternehmen der Welt. Experten erwarten, der Börsengang könnte über 20 Milliarden US-Dollar schwer werden. Zum Vergleich: Der Börsengang von Facebook 2012 brachte 16 Milliarden Dollar.

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