Zinswende und Tech-Boom pushen Märkte zu neuen Höhen

Die Aktienmärkte konnten in den vergangenen Wochen ihren positiven Trend fortsetzen und erreichten dabei neue Allzeithochs. Antreiber der aktuellen Dynamik ist neben einer starken Gewinnentwicklung im Technologiesektor die allgemeine Erwartung der Märkte, dass der US-Wirtschaft ein „Soft Landing“ gelingt. Auch die jüngsten Entscheidungen der US-Notenbank konnten den Optimismus der Anleger nicht bremsen. Trotz eines enttäuschenden Rückgangs der Inflation bleibt die Fed bei ihrem Vorhaben, die Leitzinsen im laufenden Jahr in drei Schritten um insgesamt 75 Basispunkte zu senken. Die Falken, die höhere Zinssätze zur Bekämpfung der Inflation bevorzugen, konnten sich nicht durchsetzen. 

Indien ist kein China 2.0

Indien wird aufgrund seiner erheblichen Wirtschaftskraft, die auf einer jungen Bevölkerung, zunehmender Urbanisierung und einer stark wachsenden Mittelschicht basiert, oft als „zweites China“ angesehen. Die Hoffnung, dass Indien den großen Nachbarn als Motor der Weltwirtschaft ablösen könnte, hat in den vergangenen Jahren zu erheblichen Kapitalbewegungen aus China heraus nach Indien geführt. Doch trotz aktuell hoher Wachstumsraten von mehr als 6 Prozent im Jahr ist es alles andere als sicher, dass die indische Wirtschaft einen ähnlich steilen Aufstieg hinlegen kann wie die chinesische. Zwischen den beiden Volkswirtschaften gibt es gravierende Unterschiede. 

Rückenwind für FERI US EquityFlex

Der FERI US EquityFlex hat einen guten Start ins Börsenjahr 2024 hingelegt. In einem herausfordernden Marktumfeld weist der Fonds seit Jahresbeginn eine Performance von plus 6,2% auf und übertrifft damit den S&P 500 (plus 5,6%). Mit einer Wertentwicklung von 32,3% lag der Fonds im Jahr 2023 rund 6,6 Prozentpunkte über der Benchmark (+25,7%). Insgesamt erzielte der FERI US EquityFlex seit Auflage im Jahr 2014 eine jährliche Wertentwicklung von 13,9% und eine Gesamt-Outperformance von rund 57% gegenüber dem S&P 500 (Stand 15.02.2024).

Warum die Zinsen nicht so schnell sinken werden

Sowohl die Fed als auch die EZB haben in den beiden zurückliegenden Monaten keinen grundsätzlichen Kurswechsel, wohl aber eine klare Re-Positionierung vollzogen: Beide Notenbanken schließen weitere Zinserhöhungen praktisch aus, glauben also, mit der derzeitigen restriktiven Ausrichtung ihrer Geldpolitik die Inflationsrate auf das angestrebte Niveau von 2 Prozent drücken zu können.

FERI: “Hochgesteckte Zinserwartungen zunehmend unrealistisch”

An den Märkten dominierte in den vergangenen Wochen die Risikofreude. Diese optimistische Grundstimmung dürfte erst einmal andauern. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, denn aktuell ist noch immer viel Überschwang im Spiel. So wird allgemein auf bis zu sechs Leitzinssenkungen in diesem Jahr seitens der Fed spekuliert, wobei die erste Zinssenkung bereits für das erste Quartal antizipiert wird. Diese Erwartungen könnten sich jedoch als unrealistisch herausstellen. Die Inflationsraten liegen weiterhin deutlich über dem Ziel von 2%, und neue Risiken, etwa durch Störungen im globalen Frachtverkehr, könnten die Inflation weiter anheizen. Ein realistischeres Bild der Marktentwicklung dürfte sich also erst dann zeigen, wenn die aktuell überschießende Euphorie wieder etwas nachlässt. 

“Momentanes Leitzinsniveau markiert den Höhepunkt des aktuellen Straffungszyklus”

Mit Blick auf die wenigen Wochen bis zur Jahreswende ist es Zeit für eine Rückschau auf die Entwicklungen der vergangenen Monate. Wie ist die Politik der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks einzuordnen? Welche Opportunitäten tun sich aktuell und in der Vorausschau auf 2024 an den Aktien- und Anleihemärkten auf? Dr. Eduard Baitinger ist Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe und stand der Chefredaktion Rede und Antwort.

Verschärfung globaler Spannungen ist zu befürchten

Im Nahen Osten entfaltet sich eine neue Spirale der Gewalt, deren Dynamik vor allem von der Feindschaft zwischen dem Iran und Israel sowie den USA bestimmt sein dürfte. Doch auch für China und dessen Streben nach globaler Dominanz hat dies direkte Folgen: Chinas jüngste Versuche, in direkter Konkurrenz zur US-Politik eine "Befriedung am Golf" herbeizuführen, dürften vorerst gescheitert sein. Dennoch setzt China weiterhin alles daran, seinen Einfluss im Nahen Osten und weltweit auszubauen - gegen die USA. Diese erbitterte Großmachtrivalität hat auch die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation im Nahen Osten erhöht.

„Soft Landing“ — erwartbare Realität oder doch Irrglaube?

Die Aktienmärkte kommen derzeit nicht vom Fleck. Das weiterhin hohe Zinsniveau und die ungünstige Saisonalität lassen keine größeren Bewegungen zu. Befürchtungen, dass sich die Inflation in den USA wieder beschleunigen könnte, haben zu Nervosität an den Zinsmärkten geführt. Auch in der Eurozone gibt es keine Entspannung an der Zinsfront. Angesichts hartnäckig hoher Kerninflationsraten hat die EZB den Leitzins - trotz schwacher Konjunkturdaten - auf ein 20-Jahreshoch gehievt. Nach nunmehr zehn Leitzinserhöhungen in Folge hat die EZB zwar jetzt ein vorläufiges Ende des Straffungszyklus angedeutet.

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