US-Notenbank: Vorsichtig falkenhaft bleiben

Wie allgemein erwartet, gab sich die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im September erneut falkenhaft. Die aktualisierte Wirtschaftsprognosen suggerieren, dass die US-Zentralbanker noch immer an eine weiche Landung glauben. In den nächsten Jahren erwarten sie ein robusteres Wachstum sowie einen geringeren Anstieg der Arbeitslosenquote. Gleichzeitig nähert sich die Inflation allmählich ihrem Ziel von 2 Prozent - irgendwann im Jahr 2026 - an. Der Zinsausblick beinhaltet noch immer einen weiteren Zinsschritt in diesem Jahr sowie weniger Zinssenkungen in 2024. Alles in allem ein relativ optimistisches Bild der Wirtschaft, welches, wenn man die Prognosen für bare Münze nimmt, die Frage aufwirft, warum die Zentralbank auf dieser Sitzung nicht an den Zinsen gedreht hat.

DWS: Inflationsrate wird rückläufig

Der Rückgang der deutschen Inflationsrate ist im Juni ins Stocken geraten. Basiseffekte (Tankrabatt und 9-Euroticket aus dem vergangenen Jahr) haben zu einem Anstieg der Inflationsrate im Juni auf 6,4 Prozent geführt, nach 6,1 Prozent im Mai. Während die Energiepreise erstmals wieder leicht um 3,0 Prozent im Juni stiegen, mehren sich die Anzeichen, dass sich der Preisauftrieb bei den Nahrungsmittelpreisen leicht abschwächt. Nach 14,9 Prozent lag der Anstieg im Juni nun bei 13,7 Prozent. Er ist aber immer noch viel zu kräftig und sorgt dafür, dass die gefühlte Inflationsrate immer noch zu hoch ist. Dies kann sich auch negativ in den Inflationserwartungen der Menschen niederschlagen.

US-Notenbanksitzung im Dezember — falkenhafte 50 Basispunkte

Wie allgemein erwartet, hat die US-Notenbank die Leitzinsen um „nur“ 50 Basispunkte erhöht, also weniger aggressiv als die 75 Basispunkte zuletzt. Erste milde Anzeichen einer sich abkühlenden Inflation waren jedoch höchstwahrscheinlich nicht der Hauptgrund für diesen Schritt. Die Arbeitsmärkte sind nach wie vor sehr angespannt, und in bestimmten Wirtschaftssektoren übersteigt die Nachfrage weiter das Angebot. Wir denken, dass höchstwahrscheinlich die oft zitierte zeitliche Verzögerung, mit der sich die Geldpolitik auf die Wirtschaft auswirkt, der Hauptgrund war, weniger zu tun.

DWS trennt sich von Kreuzkamp

Die DWS Group hat eine weitere Veränderung in der Geschäftsführung bekannt gegeben. Stefan Kreuzkamp legt sein Amt als Leiter der Investment Division mit Wirkung zum Jahresende 2022 nieder und verlässt das Unternehmen nach 24 Jahren in gegenseitigem Einvernehmen. Der Chief Investment Officer und die Assetklassen-Verantwortlichen werden künftig an den CEO Stefan Hoops berichten.

Nach COP27 wird Reformbedarf deutlich

Unbestritten blieb die diesjährige Weltklimakonferenz, COP27, hinter vielen Erwartungen zurück. Im Ergebnis stand der zweiwöchige Gipfel ganz im Zeichen des Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden. Der Fokus auf die Reduzierung von Treibhausgasemissionen zur Erreichung des 1,5 Grad Ziels rückte in den Hintergrund und deutlichere Selbstverpflichtungen für den Ausstieg aus der Nutzung von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen blieben aus. Der diesjährige Weltklimagipfel hat dabei vor allem gezeigt, dass die Finanzierung der Auswirkungen des Klimawandels nur verbessert werden kann, wenn Reformen zur Straffung der COP-Verhandlungen erfolgen und öffentliche Institutionen wie z.B. die Weltbank reformiert werden.

Fed-Strategie: Ab jetzt kleinere Zinsschritte möglich, wenn auch insgesamt mehr

Wie allgemein erwartet, hat die US-Notenbank die Leitzinsen um weitere 75 Basispunkte erhöht - der vierte Schritt im aktuellen Zinserhöhungszyklus. Dies ist jedoch nicht das, was uns und die Märkte wirklich interessiert. Die wichtigste Frage derzeit ist, ob die Notenbanker geneigt sind, mit weniger als 75 Basispunkt-Schritten fortzufahren. Die Presseerklärung gibt einen dezenten Hinweis auf die derzeitigen Überlegungen des Offenmarktausschusses. Im Einklang mit dem, was einige Notenbanker im Vorfeld der Sitzung bereits postulierten, sichert die US-Notenbank weitere Zinserhöhungen zu, beginnt aber, "...die kumulative Straffung der Geldpolitik, die Verzögerungen, mit denen sich die Geldpolitik auf die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation auswirkt, sowie wirtschaftliche und finanzielle Entwicklungen zu berücksichtigen."

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