BIP weiter auf Schrumpfkurs

Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in die Gänge. Im dritten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent geschrumpft. Nach einer Stagnation im zweiten Quartal verringerte sich die Wirtschaftsleistung somit das dritte Mal in Folge innerhalb eines Jahres.

Abwärtstrend setzt sich fort

Der Ifo-Geschäftsklimaindex, einer der zuverlässigsten Frühindikatoren für die Wachstumsentwicklung in Deutschland, ist im Juli um weitere 1,3 Prozentpunkte gefallen. Im Vormonat lag er noch bei 88,6 Punkten. Der Rückgang fällt nur leicht schwächer aus als die beiden Monate zuvor.

Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle

Es herrscht konjunkturelle Flaute in Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt stagniert in den ersten drei Monaten des Jahres gegenüber dem Vorquartal. Das belegt, dass sich die Dynamik über die vergangenen Quartale deutlich abgeschwächt hat. Das hat drei Gründe: Erstens hat der Nachfrageschub nach dem Ende der Pandemie an Kraft verloren. Zweitens hat der Wirtschaft der Gegenwind immer stärker ins Gesicht geblasen, da die deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten den Haushalten vor allem wegen der Preissprünge bei Energie und Lebensmitteln zugesetzt haben. Und drittens haben die im letzten Jahr andauernden Sorgen vor Energieengpässen die Investitionstätigkeit der Unternehmen im ersten Quartal gedämpft.

Italien — Sorgenkind Europas

Bei der italienischen Parlamentswahl ist eine Überraschung ausgeblieben. Das rechtsnationale Bündnis aus Fratelli d'Italia, Lega und Forza Italia hat die Abstimmung gewonnen. Auf den bei Investoren hochgeschätzten Wirtschaftsexperten Mario Draghi folgt eine europakritische, gesellschaftspolitisch konservative und ausgabenfreudige Giorgia Meloni als neue Ministerpräsidentin. Für die Kapitalmärkte heißt das: Perspektivisch nehmen die Unsicherheiten um die drittgrößte Volkswirtschaft im Euroraum zu. Italien wird wieder zum politischen Wackelkandidaten.

Das Inflationsgespenst zieht weiter seine Kreise

Die Inflationsrate in Deutschland legt nach einer kurzen Beruhigung wieder zu. Sie stieg im August im Jahresvergleich auf 7,9 Prozent, was einer der höchsten Anstiege überhaupt war. Das lässt erahnen, was im Herbst auf uns zukommt. Denn die niedrigeren Teuerungsraten im Juni und Juli waren nur eine optische Täuschung. Sonderfaktoren wie der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket sowie das Ende der EEG-Umlage wirkten hier preisdämpfend. Und auch im August waren diese Maßnahmen noch spürbar. Erst die Inflationszahlen der kommenden Monate werden ein ungeschminktes Bild zeigen.

Krieg belastet Konjunktur

In der Finanzbranche ist der Pessimismus eingekehrt: Der ZEW-Index hat im Februar deutlich nachgegeben. Die etwa 300 befragten Finanzprofis beurteilen die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland als schlecht, und die Erwartungen für die zukünftige Entwicklung sind so stark abgestürzt wie noch nie in der Geschichte des ZEW. Angesichts der unsicheren Lage war zwar mit einem starken Rückgang zu rechnen, dass dieser gegenüber dem Vormonat allerdings so stark ausfällt, überrascht doch.

Das Gröbste überstanden?

Das Geschäftsklima in Deutschland stabilisiert sich. Im Januar stieg der ifo-Index erstmals wieder seit Sommer 2021 - und zwar um 0,9 auf 95,7 Punkte. Die Talsohle dürfte damit durchschritten sein. Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen haben sich deutlich erholt.

Inflationsanstieg geht in die nächste Runde

Die Inflation in Deutschland steigt weiter: Im November kletterte die Teuerungsrate im Jahresvergleich auf 6,0 Prozent nach 4,6 Prozent im Vormonat. Das ist höher als erwartet und der höchste Wert seit rund 30 Jahren. Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt Union Investment, kommentiert die Lage.

Keine Angst vor der Inflation

Ist das Schreckgespenst Inflation zurück? Der Anstieg der Teuerungsrate von minus 0,7 Prozent im Dezember auf plus 1,6 Prozent im Januar mag manchem Beobachter steil vorkommen, doch er täuscht. Denn die Daten sind maßgeblich geprägt von Sondereffekten. Da ist erstens die CO2-Abgabe, die mit dem Jahreswechsel eingeführt wurde und die allein schon mit etwa 0,3 Prozentpunkte zu Buche schlägt. Und zweitens ist Ende 2020 die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer ausgelaufen, was ebenfalls die Inflation einmalig anschiebt. Die Januarzahlen sind daher also keine Überraschung.

War es das schon mit der Krise?

Der weitere Anstieg der Arbeitslosen um 69.000 im Juni ist zwar deutlich spürbar, fällt aber vergleichsweise moderat aus. Den Höhepunkt der Krise auf dem Arbeitsmarkt ist aber noch nicht erreicht. Diesen werden wir erst in den kommenden Monaten sehen. Wir erwarten einen Höchststand der Arbeitslosenquote von 6,5 bis 7 Prozent, was etwa 3 Millionen Arbeitssuchenden entspricht.

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter