JPMAM: Droht nach der Rally der Ikarus-Effekt?

Wer Risiken unterschätzt oder ausblendet, läuft Gefahr, hart zu landen. Ikarus in der griechischen Mythologie ist ein mahnendes Beispiel hierfür. Das Phänomen lässt sich nach Ansicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, aktuell auch auf den Aktienmarkt übertragen. Denn globale Aktien sind seit Jahresanfang um fast zehn Prozent gestiegen – trotz weiterhin bestehendem Rezessionsrisiko.

M&A‑Geschäft bricht Rekorde

Der disruptive Wandel in etlichen Bereichen der Wirtschaft treibt das globale M&A-Geschäft. Selbst hohe Bewertungen halten Unternehmen nicht davon ab, Zukäufe zu tätigen, damit sie etwa in puncto digitale Transformation schneller vorankommen. Auch die niedrigen Zinsen erleichtern strategischen Käufern sowie Finanzinvestoren Übernahmeentscheidungen. Und die Renaissance der Special Purpose Acquisition Companies (SPACs) hat den Boom zusätzlich angeheizt. Entsprechend ist das weltweite M&A-Volumen 2021 deutlich gestiegen und erreichte mit 5,9 Billionen US-Dollar einen neuen Höchststand. Im Jahr 2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie, waren lediglich 4,0 Billionen US-Dollar verzeichnet worden. In ihrem „Global M&A Report 2022“ analysiert die internationale Unternehmensberatung Bain & Company das weltweite Fusions- und Übernahmegeschehen und zeigt die Erfolgsfaktoren in einem herausfordernden Umfeld auf.

Der bange Blick auf die Bewertungen

Die Aktienmärkte sind aus der Euphorie in eine Phase des Abwartens gewechselt. Verständlich, denn der Blick auf die Bewertungen lässt einen holprigen Jahresstart 2022 erwarten. „Noch immer sind die Bewertungen sehr hoch und angesichts der in der Realwirtschaft drohenden Risiken vielleicht auch schlicht zu optimistisch“, sagt Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH.

SPACS – das neueste Symptom für die Blase an den Finanzmärkten

Geld sucht sich immer seinen Weg. Und wenn dank der monetären Expansion immer mehr Geld nach Wegen suchen muss, ist es zum „irrationalen Überschwang“, um den Nobelpreisträger Professor Robert Shiller zu zitieren, nicht mehr weit. Den Boom der sogenannten SPACS (Special Purpose Acquisition Companies), deren Zweck darin besteht, an die Börse zu gehen, von Anlegern Geld einzusammeln und mit diesem Geld in ein nicht börsennotiertes Unternehmen zu investieren, halten wir für ein Paradebeispiel überschwänglicher Märkte. Auch wenn sie wohl zu klein sind, um ein signifikantes Risiko für die Finanzstabilität darzustellen, fallen SPACS zumindest unter die Rubrik der Torheiten am Finanzmarkt.

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