Private Alternatives haben in den letzten zehn Jahren einen atemberaubenden Aufschwung erlebt, aber zwei Drittel der professionellen Fund Buyer in Europa und Asien sind der Meinung, dass ihre Kunden dieser aufstrebenden Anlageklasse nach wie vor zu wenig Beachtung schenken, so eine Studie von PGIM Investments.
Dieses Ergebnis ist Teil der neuesten Gatekeeper Pulse®-Studie von PGIM Investments, die die Allokationspläne, Anlageeinstellungen und Managerpräferenzen von 210 britischen, kontinentaleuropäischen und asiatischen Gatekeepern großer globaler Finanzinstitute mit einem verwalteten Vermögen von mindestens 1 Milliarde US-Dollar untersucht. Dies ist die fünfte Studie dieser Art von PGIM Investments, die darauf abzielt, die wichtigsten Themen für Entscheidungsträger bei der Fondsauswahl zu identifizieren.
In Europa geben 64 % der Gatekeeper an, dass ihre Kunden zu wenig in Privatmarktstrategien investiert sind, in Asien liegt dieser Wert sogar bei 76 %. Um potenziell größere Allokationen in Private Markets zu erreichen, wünschen sich die Gatekeeper weltweit attraktivere Gebührenstrukturen, mehr Transparenz und eine bessere Verfügbarkeit/Zugänglichkeit.
Matt Shafer, Head of International Distribution bei PGIM Investments, geht davon aus, dass Private Alternatives in den kommenden Jahren einen Nachfrageschub erleben werden – ähnlich wie der Aufstieg der Schwellenländerinvestitionen um die Jahrtausendwende.
„Es hat zwar gedauert, bis die Anleger die Besonderheiten von Investitionen in Schwellenländer verinnerlicht haben, aber heute kann man wohl kaum behaupten, dass ein Portfolio ohne ein Engagement in Entwicklungsländern angemessen diversifiziert ist. Es ist realistisch, dass dies in den kommenden Jahren auch für Private Markets gelten wird“, erklärt Shafer.
GATEKEEPER SIND BULLISH FÜR BOND-MÄRKTE
Hinsichtlich der Renditeerwartungen im kommenden Jahr sind die Gatekeeper optimistisch, was die Aussichten für festverzinsliche Wertpapiere betrifft. Bei börsengehandelten Fixed Income Anlagen erwarten 59% der Gatekeeper einen Anstieg der Renditen, während nur 25% mit einem Rückgang rechnen. Bei außerbörslich gehandelten festverzinslichen Wertpapieren erwarten 50% einen Anstieg und 26% einen Rückgang.
Angesichts des Optimismus in Bezug auf die Renditen am Rentenmarkt überrascht es nicht, dass 52% der Gatekeeper davon ausgehen, dass ihr Unternehmen die Allokation in börsengehandelte festverzinsliche Wertpapiere im nächsten Jahr erhöhen wird – dies ist der höchste Wert aller Anlageklassen. An zweiter und dritter Stelle folgen Infrastrukturinvestitionen und Unternehmensaktien.
Unternehmen mit Investment Grade Rating (54%) und Staatsanleihen (47%) sind weltweit die wichtigsten Ziele für eine Erhöhung der Allokation in festverzinslichen Wertpapieren. Es besteht auch eine starke Nachfrage nach zusätzlichen Engagements in risikoreicheren Segmenten des Fixed Income-Universums wie Hochzinsanleihen (+39%) und Schwellenländeranleihen (+38%).
Da viele Anleger nach wie vor über hohe Barbestände verfügen, hat Matt Shafer Verständnis für den Wunsch der Gatekeeper, ihre Bestände an festverzinslichen Anlagen zu erhöhen.
„Die Zinssätze für Cash mögen in vielen Teilen der Welt immer noch hoch sein, aber die Sicherheit der erwarteten Bargeldrendite nimmt logischerweise mit der Zeit ab“, so Shafer. „Im Gegensatz dazu können festverzinsliche Anlagen aufgrund der langen Laufzeiten und der längeren Fälligkeiten von Anleihen ein höheres Maß an Vertrauen in das angestrebte Renditeniveau bieten. Tatsächlich könnte Cash langfristig die risikoreichere Option sein, zumal viele Zentralbanken bereits begonnen haben, die Zinsen zu senken.“
ERWARTETE VOLATILITÄT TRÜBT AUSSICHTEN FÜR AKTIEN-INVESTMENTS
Hinsichtlich der Aktienrenditen sind sich die Gatekeeper weniger einig: 10% der Befragten erwarten sowohl für Public Equity als auch für Private Equity eher steigende als sinkende Renditen. Die meisten Fondsselektoren gehen davon aus, dass das Anlageumfeld in den nächsten 12 Monaten durch höhere Aktienvolatilität und ein erhöhtes geopolitisches Risiko gekennzeichnet sein wird – insbesondere im Hinblick auf kürzlich erfolgte Wahlen in Großbritannien und Frankreich. Das US-Präsidentschaftsrennen im November 2024 kommt zu den säkularen Kräften hinzu, die das Investitionsumfeld bereits beeinflussen.
Globale Aktien sind weltweit die Top-Ziele für höhere Allokationen, gefolgt von thematischen Aktien – wobei bei den Gatekeepern in Europa und Asien ein gewisser Home Bias zu beobachten ist. Während Large Caps schon seit einiger Zeit im Aufwind sind, sind nun 64% der globalen Gatekeeper zuversichtlich, dass sich die Performance von Small und Mid Caps in den nächsten 12 Monaten verbessern wird, während 58% erwarten, dass Growth im gleichen Zeitraum Value übertreffen wird.
Shafer fügt hinzu: „Auch wenn Zinssenkungen den Aktienmärkten Rückenwind verleihen würden, sind die Fundamentaldaten der eigentliche Treiber langfristiger Aktienperformance. Das makroökonomische Umfeld hat das Anlagegeschehen eine Zeit lang dominiert, aber wir gehen davon aus, dass die Fundamentaldaten wieder in den Vordergrund rücken werden und die Unternehmen ein nachhaltiges Gewinnwachstum und eine robuste Nachfrage vorweisen müssen, um in Zukunft gut abzuschneiden. Dies steht im Einklang mit den Gewinnaussichten der Unternehmen, bei denen Wachstumswerte ein stärkeres Gewinnwachstum aufweisen dürften als value-orientierte Unternehmen, die stärker vom Konjunkturzyklus abhängig sind.”
Bei den Themen, die den Gatekeepern am Herzen liegen, steht natürlich die Entwicklung der KI ganz oben auf der Agenda, die von fast der Hälfte der Befragten als hohe Priorität eingestuft wird. Im Immobiliensektor sind Rechenzentren untrennbar mit dem massiven Anstieg der Datennachfrage verbunden, der sich aus der Verbreitung von KI ergibt. Diese strukturelle Wachstumschance hat 47% der globalen Gatekeeper dazu veranlasst, ihre Bereitschaft zu signalisieren, die Allokationen in Rechenzentren zu erhöhen.