Studie: Corona-Krise zeigt Wirkung bei Anlagestrategien

Die Corona-Krise hat zu einem deutlichen Wechsel in der Anlagestrategie institutioneller Immobilieninvestoren geführt. „Weniger Risiko, geringere Rendite“ ist das Motto der Stunde. 58 Prozent der von Union Investment im Rahmen ihrer Investitionsklima-Studie befragten 150 Profianleger in Deutschland, Frankreich und Großbritannien setzen derzeit auf diese Strategie.
20. August 2020
Logistik - Foto: THATREE

Die Corona-Krise hat zu einem deutlichen Wechsel in der Anlagestrategie institutioneller Immobilieninvestoren geführt. „Weniger Risiko, geringere Rendite“ ist das Motto der Stunde. 58 Prozent der von Union Investment im Rahmen ihrer Investitionsklima-Studie befragten 150 Profianleger in Deutschland, Frankreich und Großbritannien setzen derzeit auf diese Strategie.

Vor Ausbruch der Pandemie waren es nur 35 Prozent. In Großbritannien ist der Wechsel besonders ausgeprägt: Für 79 Prozent der Befragten ist Sicherheit das Hauptanlagemotiv. Vor der Pandemie waren es 50 Prozent. Von einer grundsätzlichen Zurückhaltung kann aber insgesamt keine Rede sein. In dieser Phase vollständig auf Immobilien-Investments zu verzichten, ist nur für fünf Prozent der befragten europäischen Investoren eine Option.

Der Anlagefokus institutioneller Investoren hat sich durch die Corona-Pandemie zudem deutlich in Richtung klimaverträglicher Investitionen verschoben. 54 Prozent der Befragten wollen in diesem Bereich verstärkt investieren. 49 Prozent planen aufgrund der Viruswelle zunehmend Core-Immobilien zu kaufen. 42 Prozent kündigen an, vermehrt im eigenen Land zu investieren. In Frankreich ist dieser Wechsel besonders stark ausgeprägt: 71 Prozent der französischen Investoren planen klimaverträgliche Investitionen, 65 Prozent wollen Core-Objekte und 59 Prozent verstärkt in der Heimat kaufen. In Großbritannien hingegen ändert sich der Anlagefokus im Zuge der Corona-Pandemie weniger stark: Nur 31 Prozent der Befragten wollen laut Studie verstärkt auf Klimaverträglichkeit setzen, 36 Prozent auf Core-Immobilien und magere 14 Prozent planen mehr Investitionen im eigenen Land. 43 Prozent der britischen Investoren hingegen wollen verstärkt in andere Nutzungsarten investieren. Insgesamt planen dies 41 Prozent der befragten institutionellen Investoren.

Suche nach Stabilisatoren in der Krise

Ganz oben auf der Einkaufsliste europäischer Investoren stehen in der aktuellen Marktphase die Asset-Klassen Health Care und Logistik. Je 65 Prozent der Befragten erwarten, dass verstärkt Kapital in diese Nutzungsarten gelenkt wird. „Beide Nutzungsarten sind wenig krisenanfällig und tragen dazu bei, den Cashflow in einem Portfolio zu stabilisieren“, sagt Olaf Janßen, Leiter Immobilien-Research bei Union Investment. Aber auch die Anlageklasse Wohnen bleibt attraktiv: 55 Prozent der Umfrage-Teilnehmer rechnen hier mit steigenden Zuflüssen. Die Mehrheit der europäischen Immobilien-Investoren (57 Prozent) rechnet damit, dass sich der deutsche Immobilienmarkt am schnellsten von der Corona-Pandemie erholt. Vor allem der Berliner und Frankfurter Markt punkten bei den Befragten: 42 Prozent trauen Deutschlands Hauptstadt eine schnelle Erholung zu, 38 Prozent gaben Frankfurt an. Aber auch den Immobilienmärkten von Paris (30 Prozent der Befragten), London (29 Prozent) und Stockholm (23 Prozent) werden gute Erholungschancen zugeschrieben. Länger dürften laut Studie die Märkte in Mailand (55 Prozent der Befragten), Madrid (47 Prozent) und Barcelona (33 Prozent) mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben. (ah)

Foto: © THATREE — stock.adobe.com

 

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter