Strukturelle Trends überdauern den Zeitgeist

Etwas liegt im Trend ist eine Sache. Doch strukturelle Trends funktionieren anders. Sie gelten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte und lösen Umbrüche aus. Zu ihrer Bedeutung sprach die Chefredaktion im Vorfeld unseres ESG- Thementalks mit Jan-Christoph Herbst, Portfoliomanager im Team Global Equities/Absolute Return Multi Asset bei der Multi-Investment Boutique MainFirst.
22. Juni 2022
Jan-Christoph Herbst, Portfoliomanager im Team Global Equities/Absolute Return Multi Asset bei der Multi-Investment Boutique MainFirst

II: Können Sie uns einige Beispiele nennen?
Herbst: Gerne. Trends, die die nächste Dekade dominieren, hängen beispielsweise mit der Digitalisierung der Produktion, der nachhaltigen Energieerzeugung, dem zunehmenden Einsatz Künstlicher Intelligenz in diversen Bereichen und der Elektrifizierung der Fortbewegung zusammen. So haben die Akzeptanz des 3D-Drucks und dessen Einsatz in der Produktion deutlich zugenommen. Es ist eine nicht mehr wegzudenkende Fertigungstechnologie, die den Menschen ersetzt. Künstliche Intelligenz (KI)-Technologien sind die treibende Kraft hinter dem, was viele langläufig als die vierte industrielle Revolution bezeichnen. KI findet in vielen Bereichen bereits Anwendung – Transport, Fertigung oder auch im Bildungswesen. Oder nehmen Sie das Beispiel E‑Mobilität. Elektrische Massenverkehrsmittel sind im Kommen und werden auch in Zukunft sehr wichtige Verkehrsträger sein. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, dass es bis zum Jahre 2030 15 Millionen Elektroautos und eine Million Ladestationen geben soll. Ein riesiger Bedarf an Rohstoffen.

II: Läuft denn Europa Gefahr, bei diesen „strukturellen Revolutionen“ abgehängt zu werden?
Herbst: So pauschal lässt sich das nicht sagen. Fest steht aber, dass Deutschland und die anderen EU-Länder mehr denn je zuvor Anstrengungen unternehmen müssen, um beispielsweise im Bereich der Digitalwirtschaft im Vergleich zu Asien und den USA nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten und aufzuschließen. Der Wettbewerb ist hart und die Konkurrenz schläft nicht.

II: Im Team sind Sie unter anderem für den MainFirst Global Equities Fund zuständig. Welcher Investmentansatz steckt dahinter?
Herbst: Der MainFirst Global Equities Fund versteht sich als global investierender Aktienfonds mit themenbasiertem Ansatz. Dieser konzentriert sich auf strukturell wachsende Investmentthemen wie aktuell die Digitalisierung oder die Automatisierung. Die Auswahl erfolgt nach umfassenden Unternehmensanalysen (Bottom-up). US-amerikanische Werte machen das Gros im Fonds aus. Aber auch europäische Titel, insbesondere französische, finden sich im Portfolio. Erwähnen möchte ich auch, dass sowohl der MainFirst Global Equities Fund als auch der MainFirst Global Equities Uncon-strained Fund im vergangenen Jahr für ihre Nachhaltigkeitsstrategie mit jeweils zwei Sternen beim FNG-Siegel Award bedacht wurden.

II: Mit Blick nach vorne – was sollten Investoren beachten?
Herbst: Der Blick in die Glaskugel ist in diesen Zeiten besonders schwierig. Doch Anleger sollten bei ihren Investments stets die Zukunft im Blick haben und sich der Bedeutung struktureller Trends bewusst sein.

Foto: Jan-Christoph Herbst, Portfoliomanager im Team Global Equities/Absolute Return Multi Asset bei der Multi-Investment Boutique MainFirst / © MainFirst

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