Durchbruch für Blockchain-Technologie
Am 6. Mai 2021 wurde ein Meilenstein beim Thema Blockchain für die deutsche Finanzwelt erreicht: Der Bundestag verabschiedete das Gesetz zur Einführung von elektronischen Wertpapieren (eWpG). Somit können Wertpapiere (im ersten Schritt Schuldverschreibungen) künftig durch Eintragung in ein durch einen Zentralverwahrer digital geführtes Register oder auch durch die dezentrale Eintragung in ein auf Basis der Blockchain- Technologie geführtes Register papierlos begeben werden.
Daneben wurde das eWpG um die Möglichkeit der Einführung von Kryptofondsanteilen erweitert, was die mit dem anfangs bereits genannten Fondsstandortgesetz erst kürzliche Ausweitung des Anlagekatalogs für Spezial-AIF um Kryptowerte entsprechend ergänzt. Eine Fondsverwaltung über blockchainbasierte Kryptowertpapierregister ist somit keine Utopie mehr. Der Bundesverband Alternative Investments e. V. (BAI) bezeichnet dies als „Durchbruch bei der Einführung von Kryptofonds in Deutschland“. Ende April hat die DZ BANK die erste Investition eines Fonds von Union-Investment in ein digitales und auf einer Blockchain basiertes Wertpapier erfolgreich abgewickelt und einen von der Europäischen Investitionsbank (EIB) begebenen Zero Bond in Verwahrung genommen. Bei der Transaktion arbeitete der einzige Assetmanager auf Käuferseite eng mit der Verwahrstelle DZ BANK zusammen. Der nächste logische Schritt wäre durch die Verordnungsermächtigung und MiCA weitere Konkretisierungen zu Investitionen in Kryptowerte, zum Einsatz dieser und zur möglichen Ausgestaltung von Kryptofonds.
Die Initiative FONDSHAFEN
Digitalisierung und Automatisierung bleiben weiterhin von entscheidender Bedeutung. Aktuell untersuchen alle Mitglieder der von der DZ BANK ins Leben gerufenen Initiative FONDSHAFEN für ihre Services rund um alternative Anlagen verschiedene Digitalisierungsmöglichkeiten.
Sie versprechen sich viel vom Einsatz Künstlicher Intelligenz. Diese kann beispielsweise dabei helfen, die den Verwahrstellen übertragene Kontrollfunktion rund um Immobilienkauf- und Darlehensverträge noch besser wahrzunehmen. Das Verwahrstellengeschäft basiert auf der Ertrags- und Kostenseite zum großen Teil auf Skaleneffekten. Die Wirksamkeit dieser Effekte kontinuierlich zu überprüfen und zu optimieren, ist ein wichtiger Baustein, um dieses Geschäft profitabel und nachhaltig zu betreiben. Künstliche Intelligenz kann dabei in Zukunft eine ideale Ergänzung für die Spezialisten und Experten für Immobilien und alternative Anlagen sein.
Um den aktuellen und künftigen Anforderungen zu begegnen, braucht es starke Partner, die sich frühzeitig und professionell mit den anspruchsvollen Herausforderungen befassen, diese umsetzbar machen und für ihre Kunden effizient in das Fondsleben integrieren.
Deshalb hat sich die DZ BANK-Gruppe mit der Initiative FONDSHAFEN entschieden, ihre Verwahrstellen- und Asset-Servicing- Aktivitäten der DZ BANK, DZ PRIVATBANK sowie IPConcept gemeinsam anzubieten. Die Kunden können somit noch besser von der langjährigen Erfahrung als Full-Service-Anbieter und den Stärken aller drei Kooperationspartner bei den Themen Verwahrstelle, Service-KVG und Depotservice profitieren und sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren.
Unter den großen Verwahrstellen ist die DZ BANK-Gruppe der einzige deutsche Anbieter mit insgesamt 439 Mrd. Euro (Stand Ende März 2021) an verwahrten Vermögenswerten in Fonds.
Autorin: Annika Knoke
Senior Managerin Business Development
DZ PRIVATBANK
Autor: Stefan Adam
Senior Berater Vertrieb & Vertragsmanagement
DZ BANK
Quelle: © spainter_vfx — stock.adobe.com
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