Segment punktet mit systemrelevanten Mietern

Ärztehäuser gewinnen für die ambulante medizinische Versorgung weiter an Bedeutung. Für Projektentwickler und Investoren eröffnen sich damit neue Chancen. Die IWG-Unternehmensgruppe mit der Marke MEDZENTRUM ist hierbei gesetzt. Die II-Chefredaktion sprach mit Dr. Uwe Natter, Vorstand/CEO der IWG Holding AG und Sawas Koutsidis, Managing Director der MEDZENTRUM Netzwerk GmbH.
22. Dezember 2022
(l.) Sawas Koutsidis, Managing Director der MEDZENTRUM Netzwerk GmbH, (r.) Dr. Uwe Natter, Vorstand/CEO der IWG Holding AG / Foto © finanzwelt

Ärztehäuser gewinnen für die ambulante medizinische Versorgung weiter an Bedeutung. Für Projektentwickler und Investoren eröffnen sich damit neue Chancen. Die IWG-Unternehmensgruppe mit der Marke MEDZENTRUM ist hierbei gesetzt. Die II-Chefredaktion sprach mit Dr. Uwe Natter, Vorstand/CEO der IWG Holding AG und Sawas Koutsidis, Managing Director der MEDZENTRUM Netzwerk GmbH.

INTELLIGENT INVESTORS: Meine Herren, die Vorzeichen 2022 haben sich fundamental geändert. Der Zins ist zurück. Wie schätzen Sie die allgemeine Lage im Immobiliensegment aktuell ein?
Dr. Uwe Natter: Der Eindruck verstetigt sich, dass wir es auch am Immobilienmarkt mit einer Zeitenwende zu tun haben. Die überwiegende Zahl der Marktteilnehmer bleibt in abwartender Haltung. Das ist nachvollziehbar, schließlich wirkt sich die Zinserhöhung als Reaktion auf die hohe Inflation deutlich auf die Bauzinsen und den Markt aus. Das ist schon ein rauer Gegenwind. In Kombination mit weiteren negativen Faktoren, Stichwort Lieferengpässe, entsteht eine schwierige Gemengelage. Wenig überraschend, dass folglich Projekte verschoben oder ganz abgesagt werden.

II: Vom Allgemeinen zum Besonderen. Ihr Haus, die IWG-Unternehmensgruppe mit der Marke MEDZENTRUM, steht für Kompetenz im Bereich Ärzte- und Gesundheitszentren, einem Nischensegment. Können Sie sich von der generellen Stimmung im positiven Sinne abkoppeln?
Dr. Natter: Wie Sie richtig sagen, sind Ärztehäuser und Gesundheitszentren im großen Bild des Immobilienmarkts bis dato noch ein Nischenprodukt. Aktuelle Transaktionsmeldungen zeigen jedoch deutlich auf, dass das Investoreninteresse an solchen Immobilien größer wird. Das nehmen wir auch wahr. Viele Anleger, ob privat oder institutionell, sind auf der Suche nach attraktiven Assetklassen mit guten Chancen-Risiken-Verhältnissen. Da kommen wir ins Spiel. Alleine schon das Argument, dass das Segment mit systemrelevanten Mietern punktet, überzeugt zunehmend die Investoren. Schließlich leisten wir mit den gebauten Ärztehäusern und Gesundheitszentren einen wertvollen Beitrag zur Sicherung der ambulanten medizinischen Versorgung.
Sawas Koutsidis: Wenn ich an dieser Stelle ergänzen darf – Ärzte- und Gesundheitszentren haben Mietverträge mit einer langen Laufzeit und sind indexiert. Hinzu kommt die Tatsache, dass ärztliche Dienstleistungen weitestgehend konjunkturunabhängig sind. Das heißt, der steigende Bedarf nach ärztlicher Versorgung ist Jahrzehnte im Voraus absehbar und planbar.

II: Konjunkturunabhängig und langfristige Mieter sind Argumente. Dann könnten viele Entwickler auf den Zug dieses Nischensegments aufspringen. Was gilt es, dabei aber zu beachten?
Koutsidis: Die Klientel der Ärzteschaft ist anspruchsvoll und will „bewegt“ werden. Heißt, es wird ein tiefgehendes Know-how erwartet und das Gesamtkonzept muss auf breite Zustimmung stoßen. Hinzu kommt, dass wir erst in die Projektentwicklung einsteigen, wenn wir die notwendigen Zusagen seitens der beteiligten Ärzte, bzw. eine Vermietungsquote von 70 % haben. Das zeichnet uns in besonderem Maße aus. Das skalierbare Geschäftsmodell ist sozusagen der „USP“.

II: Sie sprachen an, dass man Ärzte „bewegen“ muss. Sicherlich müssen Sie auch Überzeugungsarbeit in den entsprechenden Kommunen leisten.
Dr. Natter: Absolut. Wir beraten und unterstützen auf kommunaler Ebene bei der Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung in Form von Versorgungsanalysen, Strukturkonzepten und Machbarkeitsstudien. Und Sie sprechen zu Recht den Aspekt des wesentlichen Dialogs mit den Funktionsträgern vor Ort an. Um Missverständnisse auszuräumen und die Sinnhaftigkeit unseres Vorhabens allen Beteiligten näher zu bringen, treten wir in den Austausch. Wir nehmen an Sitzungen teil, legen das Konzept dar, verweisen auf unsere Historie von zwei Jahrzehnten und punkten mit bisherigen bundesweit ausgeführten Referenzobjekten. Diese Argumente überzeugen.

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