Sachwerte werden zunehmend alternativlos

Das primäre Ziel von Family Offices lautet, Familienvermögen zu erhalten und im Idealfall zu mehren und das über Generationen hinweg. INTELLIGENT INVESTORS befragte exklusiv Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege für UBS in Deutschland und UBS Global Family Office, wie Family Offices in diesen Zeiten agieren.
30. September 2020
Maximilian Kunkel - Foto: © UBS

Das primäre Ziel von Family Offices lautet, Familienvermögen zu erhalten und im Idealfall zu mehren und das über Generationen hinweg. INTELLIGENT INVESTORS befragte exklusiv Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege für UBS in Deutschland und UBS Global Family Office, wie Family Offices in diesen Zeiten agieren.

INTELLIGENT INVESTORS: Herr Kunkel, Sie haben jüngst den aktuellen UBS Global Family Office Report vorgelegt. Welches ist, auch mit Blick auf die Corona-Krise und deren Begleiterscheinungen, die wesentliche Erkenntnis?
Maximilian Kunkel: Für mehr als die Hälfte aller Family Offices ist die stabile und langfristig ausgerichtete strategische Vermögensallokation der wesentliche Fokus. Entsprechend entgegneten sie den Marktschwankungen der letzten Wochen vornehmlich mit systematischem Portfolio-Rebalancing. Für einen Großteil zahlte sich dieser unemotionale Ansatz aus. Längerfristig streben viele Family Offices eine Erhöhung der Allokation zu Sachwerten an. Zusätzlich spielt nachhaltiges Anlegen eine immer größere Rolle.

II: Sie zeigen auf, dass Family Offices eine erhöhte Risikobereitschaft zur Renditegenerierung an den Tag legen müssen. Hat sich dieser Befund auch schon in den vergangenen Jahren abgezeichnet?
Kunkel: Er hat sich zuletzt deutlich verschärft. Die Rettungspolitik der Notenbanken ist zum Dauerzustand geworden. Die Anlagestrategie vieler Family Offices muss diesem Umfeld Rechnung tragen. Bei anhaltend negativen Realrenditen werden Sachwerte immer mehr alternativlos.

II: Gibt es prägnante regionale Unterschiede, wie Family Offices agieren?
Kunkel: Grundsätzlich sehen wir über alle Regionen hinweg einen langfristig orientierten Vermögensansatz. Kleinere Unterschiede erkennt man in der Vermögensallokation: Traditionell zeigten z. B. von uns befragte amerikanische Family Offices eine leicht höhere Risikobereitschaft. Das hat sich vornehmlich in höheren Aktienallokationen widergespiegelt. Family Offices in den Schwellenländern engagierten sich wiederum stärker an den Rentenmärkten.

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