Renditen von Anleihen weiterhin unter Druck

Nach unserer Ansicht dürften die Renditen von Anleihen in nächster Zeit weiterhin unter Druck stehen. Der Großteil der Rückgänge, die wirklich historische Ausmaße hatten, liegt hinter uns. Die aggressive und frühzeitige Straffung der Geldpolitik durch die globalen Zentralbanken, allen voran die Fed, erhöht das Rezessionsrisiko und erschwert einen weiteren Anstieg der Renditen längerer Laufzeiten in Ländern des USD-Blocks wie den USA und Australien.
29. August 2022
Owen Murfin - Foto: © MFS

Nach unserer Ansicht dürften die Renditen von Anleihen in nächster Zeit weiterhin unter Druck stehen. Der Großteil der Rückgänge, die wirklich historische Ausmaße hatten, liegt hinter uns. Die aggressive und frühzeitige Straffung der Geldpolitik durch die globalen Zentralbanken, allen voran die Fed, erhöht das Rezessionsrisiko und erschwert einen weiteren Anstieg der Renditen längerer Laufzeiten in Ländern des USD-Blocks wie den USA und Australien.

Darüber hinaus bieten die höher laufenden Renditen für Anleiheportfolios sowie der Puffer, der dadurch entsteht, dass die Märkte bereits weitere Zinserhöhungen einpreisen, einen zusätzlichen Schutz für Anleiheinvestoren. Auch die Stimmung am Anleihemarkt ist sehr schlecht, und im bisherigen Jahresverlauf kam es daher zu beträchtlichen Abflüssen von Privatanlegern. Diese negativen Ströme könnten sich umkehren, wenn die Anleger die Rolle von Anleihen in einem ausgewogenen Portfolio neu bewerten.

Bei bestimmten Staatsanleihemärkten, insbesondere bei kürzeren Laufzeiten, wie Japan und Kerneuropa, würden wir vorsichtig sein. Auch bei Italien sind wir derzeit defensiv, stellen aber fest, dass sich die Bewertungen allmählich verbessern. Außerdem sind wir der Meinung, dass es im Kreditzyklus noch zu früh ist, um das Qualitätsrisiko zu senken, und sind daher bei Hochzinsanleihen niedrigerer Qualität (Singe Bs und CCCs) vorsichtig. Zwei Anlageklassen, die bald einen Boden erfahren könnten, sind europäische Investment-Grade-Anleihen und Schwellenländeranleihen in lokaler Währung. Erstere preisen bereits eine erhebliche Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Europa ein und werden mit großzügigen Aufschlägen gegenüber dem US-Markt gehandelt. Schwellenländeranleihen in lokaler Währung profitieren von attraktiven Realrenditen im Vergleich zu den entwickelten Märkten und günstigen Währungsbewertungen. Unser Ansatz für diese Anlageklasse ist jedoch sehr länderspezifisch und basiert auf gründlichen Recherchen. Länder wie Brasilien und Südafrika erscheinen uns attraktiv.

Kommentar von Owen Murfin, dem Fixed-Income-Experten von MFS 

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