Rendite mit futuristischem Hype

Das Thema Kryptowährungen hat im Laufe der vergangenen Jahre an Bedeutung gewonnen. Der Niedrigzins und volatile Märkte sind für manche Sorgenfalte verantwortlich und bedingen, dass digitale Assets künftig auch vermehrt in institutionellen Portfolios zu sehen sein werden. Hauck & Aufhäuser hat gemeinsam mit dem FinTech Kapilendo einen Kryptofonds aufgelegt. INTELLIGENT INVESTORS sprach hierzu mit Patrick Karb, Geschäftsführer von Hauck & Aufhäuser Innovative Capital (HAIC).
19. März 2021

II: Viele denken in diesem Zusammengang an Bitcoins, zumal diese Kryptowährung seit Anfang März 2020 unglaublich an Wert zugelegt hat. Sehen Sie hier noch Luft nach oben? Hat denn auch die Corona- Pandemie ihren Teil zur Bitcoin-Entwicklung beigetragen?
Karb: Ich bin davon überzeugt, dass der Bitcoin noch Steigerungspotenzial hat – wenngleich die Grenzen schwer abschätzbar sind. JP Morgan hält langfristig beispielsweise einen Kurs von bis zu 146.000 US-Dollar für realistisch. Auch andere Studien gehen trotz der volatilen Eigenschaften von weiterem Wertsteigerungspotenzial aus. Einen direkten Zusammenhang zwischen Corona und dem Bitcoin sehe ich nicht zwangsläufig, allerdings sind Krisen traditionell immer ein Anlass, neue Wege zu gehen und somit Alternativen in der Asset Allokation zu prüfen.

II: Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Kryptowährungen?
Karb: Ein wesentlicher Unterschied neben Preis und technischen Spezifikationen liegt in der Umlaufmenge der Coins: Der Bitcoin beispielsweise hat eine Umlaufmenge von mehr als 17 Millionen, Ether mehr als 102 Millionen und Ripple mehr als 40 Milliarden. Der Umlauf ist stark von den Miningraten geprägt. Mining ist der Prozess, bei dem „Blöcke” von Transaktionen überprüft und neue Münzen freigegeben werden. Hier gibt es deutliche Unterschiede in der Mininggeschwindigkeit zwischen den einzelnen Kryptowährungen. Auch die Umlaufobergrenzen der Währungen spielen eine Rolle. Bitcoin hat eine maximale Umlaufmenge von 21 Millionen und Ripple etwa 100 Milliarden, während Ethereum keine Obergrenze hat. Wir investieren in entsprechende Payment Token wie etwa Bitcoin, Utility-Token (z. B. Ethereum) und zu einem späteren Zeitpunkt auch in Security Token, also wertpapierähnliche Token. Dabei schließen wir die genannten Eigenschaften der Währungen in unsere Überlegungen ein.

II: Eng verknüpft mit dem Fondsgeschäft ist die damit einhergehende Regulatorik. Das Gesetz zur Einführung elektronischer Wertpapiere steht in den Startlöchern. Wie fällt Ihre Bewertung aus? Bringt das eWpG aufsichtsrechtliche Klarheit?
Karb: Das eWpG ist sicherlich richtungsweisend und die Basis für die „Hoffähigkeit“ von digitalen Assets. Die darin festgehaltene Gleichstellung von elektronischen und urkundenbasierten Wertpapieren ist sehr lobenswert und auch der Anspruch einer technologieneutralen Regulierung ist sehr zu begrüßen. Erfreulich wäre allerdings, wenn das KAGB noch nachziehen und die investmentrechtliche Würdigung schnell folgen würde. Das würde den Markt für weitere Produkte stärker öffnen. II: Können Sie schon einschätzen, ob Ihr Fonds auf reges Investoreninteresse trifft? Karb: Bereits kurz nach Ankündigung unseres Vorhabens haben wir großes Interesse für den Fonds vernommen. Dieses Interesse ist bis heute ungebrochen. Besonders schön zu sehen ist, dass sich der Interessentenkreis sehr groß gestaltet: vom semiprofessionellen Investor, zu institutionellen Investoren; von nationalen bis internationalen Anfragen ist alles dabei.

Quelle: Foto: Patrick Karb, Geschäftsführer von Hauck & Aufhäuser Innovative Capital (HAIC) / © Hauck & Aufhäuser

Pages: 12

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter